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„Die Tabellensituation hat keine Aussagekraft.“
Nach einem optimalen Start in die Saison steht der SG Dynamo Dresden am Mittwoch das schwere Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück bevor. Während die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Böger aus zwei Partien die maximale Punktzahl eingefahren hat, stehen die Mannen von Maik Walpurgis noch mit leeren Händen da. Umso motivierter werden die Lila-Weißen sein, in der englischen Woche einen totalen Fehlstart zu vermeiden und nach den Niederlagen gegen Cottbus und Chemnitz Wiedergutmachung zu betreiben.Mit Blick auf den Auftritt des VfL Osnabrück in Chemnitz erwartet Dynamos Chefcoach alles andere als einen leichten Gegner: „Wer das Spiel gesehen hat, der wird mir beipflichten, dass Osnabrück bis zum Platzverweis zumindest gleichwertig mit den Chemnitzern war“, sagte Stefan Böger nach der letzten Trainingseinheit in Dresden am Montagnachmittag. „Hätten sie die Partie mit elf Mann zu Ende spielen können, wären sie wahrscheinlich nicht als Verlierer vom Platz gegangen.“
Um motivierten Hasestädtern auf fremdem Platz dennoch den Zahn zu ziehen, stehen Böger bis auf Cristian Fiel und Tobias Müller alle Spieler zur Verfügung. Nach dem Motto, „Never change a winning team“, darf spekuliert werden, ob sich der 48-Jährige zum dritten Mal in Folge für dieselbe Startelf entscheiden wird, oder ob er für die Gastgeber an der Bremer Brücke eine Überraschung bereithält.
Klar ist indes eines: „Wir wollen den Erfolg erzwingen und das Spiel gewinnen“, ließ Stefan Böger seine Forderung ans Team verlautbaren. Und das wird auch am Mittwoch wieder nur über bedingungslosen Einsatz gehen, die Grundlage für alles Weitere: „Ich finde es gut, dass unsere Fans sich über den gelungenen Start freuen. Das ist gut für unser gemeinsames Projekt. Aber nach zwei Spieltagen kann mir keiner etwas von Euphorie erzählen“, mahnte Böger an.
Mit der Forderung nach Bodenhaftung rennt Dynamos Cheftrainer bei seiner Mannschaft ohnehin offene Türen ein, seine Spieler wissen die Bedeutung der jüngsten beiden Siege realistisch einzuschätzen: „Sechs Punkte aus zwei Spielen sind natürlich gut“, gab Spielgestalter Luca Dürholtz zu. „Aber wir bleiben auf dem Boden. Wir wollen in Osnabrück das Bestmögliche herausholen, an etwas anderes denken wir nicht. Die Tabellensituation hat nach zwei Spieltagen noch keine Aussagekraft. Wir müssen zu einhundert Prozent konzentriert sein.“
Nach der Hitzeschlacht in der Lausitz hatten die Schwarz-Gelben einen Tag weniger für die wichtige Regeneration. Stefan Böger sieht darin jedoch nicht zwingend einen Nachteil: „Wir haben am Sonntag direkt mit der Regeneration begonnen und am Montag dosiert trainiert. Insofern haben wir alles daran gesetzt, das auszugleichen, damit uns möglichst kein Nachteil entsteht.“
Das letzte Punktspiel gegen den VfL Osnabrück liegt bereits viereinhalb Jahre zurück. Am 27. Februar 2010 erreichte Dynamo auswärts im Drittliga-Spiel ein 1:1-Unentschieden. Insgesamt standen sich beide Mannschaften im Ligabetrieb sechs Mal gegenüber. Viel zu holen war für die Dresdner in diesen Duellen nie, dreimal teilte man sich die Punkte, ebenso oft behielt der Gegner die Oberhand.
Die letzten vier Begegnungen hatten allesamt K.O.-Charakter. In der Relegation um den Auf- und gegen den Abstieg konnten sich die Dresdner beide Male durchsetzen. Ein weiterer Grund, weshalb am Mittwochabend ein ganzer Verein alles daran setzen wird, die Schwarz-Gelben nicht mit blütenweißer Weste nach Hause fahren zu lassen.
Die Partie am Mittwoch steht unter der Leitung von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg). Die Stadiontore öffnen um 16.30 Uhr, für Dynamo-Fans wird es keine Tageskassen geben, der Gästebereich ist restlos ausverkauft. Die ausführliche Faninfo für das Auswärtsspiel in Osnabrück findet ihr hier.
Dynamos zweites Auswärtsspiel der Saison wird nicht live übertragen. Hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook halten wir euch über das Geschehen in Niedersachsen wie gewohnt auf dem Laufenden. Da es vor der Abreise keine Pressekonferenz gab, entfällt das PK-Video vor dem Spiel. Die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz aus Osnabrück seht ihr wieder wie gewohnt bei DynamoTV.
Allen Auswärtsfahrern wünschen wir am Mittwoch eine gute Anreise!
Gerechte Punkteteilung nach Halbzeitführung
Die SG Dynamo Dresden holt an der Bremer Brücke einen Zähler und trennt sich vom VfL Osnabrück mit 2:2 (0:2). Das Team von Cheftrainer Stefan Böger ging nach Toren von Comvalius (22.) und Hefele (36.) mit einer Führung in die Pause. In der zweiten Hälfte kam Osnabrück durch einen spielerisch und kämpferisch runderneuerten Auftritt verdient zum Ausgleich und war der Führung über weite Strecken etwas näher. Letztlich sahen die 10.131 Zuschauer ein spannendes, stimmungsvolles und friedliches Duell mit einem gerechten Unentschieden.Die Sportgemeinschaft wurde von knapp 2.000 Dynamo-Fans über die gesamte Spielzeit und auch nach dem Spiel lautstark unterstützt.
Dynamos Cheftrainer Stefan Böger sah auch in Osnabrück keinen Grund, seine Stammformation zu verändern und vertraute exakt derselben Mannschaft, die gegen Stuttgart und Cottbus die ersten beiden Saisonsiege eingefahren hatte.
Vor Benjamin Kirsten im Tor bildeten in einem 4-2-3-1 Nils Teixeira, Dennis Erdmann, Michael Hefele und David Vrzogic das Quartett in der Vierkette. Auf der Doppelsechs kamen Marco Hartmann (C) und Quirin Moll zum Einsatz, die offensiven Mittelfeldpositionen nahmen Luca Dürholtz in der Zentrale und die Außenbahnspieler Justin Eilers und Marvin Stefaniak ein. Angreifer Sylvano Comvalius bildete die einzige Spitze im Sturmzentrum.
Beide Mannschaften starteten verhalten in die Partie und spielten aus einer kompakten Defensive heraus. 15 Minuten lang gab es keine nennenswerten Torchancen auf beiden Seiten, dann zogen die Osnabrücker das Tempo an und kamen in der 17. Spielminute durch Addy-Waku Menga zur ersten großen Torgelegenheit. Der Stürmer fackelte aus 15 Metern nicht lang und brachte den Ball per Volleyschuss aufs Dresdner Gehäuse. Benny Kirsten war zur Stelle und klärte mit einer starken Parade zur Ecke.
Genau in die erste Drangphase der Hausherren setzte Dynamo den ersten Akzent in der Offensive – und wie! Justin Eilers ging über die rechte Seite ins Dribbling, der 26-Jährige sah Stefaniak im Zentrum, der Youngster wiederum zögerte keine Sekunde und legte den Ball direkt weiter auf Sylvano Comvalius im Strafraum. Dynamos Mittelstürmer hakte den Ball in der 22. Spielminute gekonnt ein und schob die Kugel in derselben Bewegung mit rechts unter VfL-Schlussmann Lehmann hindurch zum 1:0-Führungstreffer.
Mit dem Tor im Rücken kam Sicherheit ins Spiel der Dresdner und Dynamo übernahm die absolute Spielkontrolle. Die Böger-Schützlinge drückten die Hausherren im ersten Durchgang phasenweise tief in die eigene Hälfte. Die Gastgeber taten sich schwer, so konnte Osnabrücks Nicolas Feldhahn Justin Eilers zwei Meter vor dem VfL-Strafraum nur mit einem rüden Foul stoppen. Den ruhenden Ball aus 18 Metern legte Stefaniak kurz auf Dürholtz, der den Ball stoppte und für den heranrauschenden Hefele auflegte, der seine ganze Kraft hinter den Ball brachte und die Kunststoffkugel unhaltbar ins linke obere Eck zur 2:0-Führung (36.) drosch. Dynamo spielte weiter nach vorn und war noch vor dem Pausenpfiff dem nächsten Tor deutlich näher als die nun verunsicherten Gastgeber dem Anschlusstreffer.
Unverändert schickten beide Trainer ihre Teams zur zweiten Halbzeit wieder aufs Feld. Die Osnabrücker kamen giftig aus der Kabine und drückten direkt auf den Anschlusstreffer – und dieser ließ nicht lange auf sich warten. Dennis Erdmann warf sich in höchster Not vor dem eigenen Strafraum in einen Schuss. Schiedsrichter Patrick Ittrich sah ein Handspiel und verwarnte Dynamos Innenverteidiger mit Gelb. Milad Salem legte sich die Kugel 19 Meter vom Dresdner Tor entfernt zurecht und schlenzte den Ball unhaltbar für Benny Kirsten ins obere linke Eck (53.).
Beide Teams spielten jetzt wie verwandelt. Die Osnabrücker ließen nicht nach und legten direkt nach: Nach einer Stunde Spielzeit tauchte plötzlich Menga frei vor Kirsten auf, umkurvte Dynamos Schlussmann und schob sicher zum 2:2-Ausgleich ein. Stefan Böger reagierte mit zwei Wechseln und brachte erstmals Dynamos Neuzugang Furhgill Zeldenrust. Der Niederländer ersetzte Marvin Stefaniak auf dem linken Flügel. Alban Sabah kam wenige Minute später für den Gelb-Rot gefährdeten Dennis Erdmann. 20 Minuten vor dem Ende entwickelt sich ein echter Schlagabtausch, wobei die Osnabrücker auch in dieser Phase mehr vom Spiel hatten.
Die Schwarz-Gelben gaben sich nicht auf und verteidigten mit großem Kampf das Unentschieden. Sylvano Comvalius hatte in der 76. Spielminute die größte Chance, die Auswärtsfahrt nach Osnabrück für die Dresdner zu vergolden, doch nach Vrzogic-Flanke und perfekter Ballverarbeitung justierte er etwas zu hoch.
In einer sehr laufintensiven, leidenschaftlichen und umkämpften Partie schenkten sich beide Mannschaften auch in der Schlussphase nichts und spielten jetzt mit offensivem Visier, um den Siegtreffer zu erzwingen, der jedoch ausblieb.
Die Mannschaft verabschiedete sich vom Fanblock und stieg in den Bus zurück nach Dresden, wo bereits am Samstag (14 Uhr) das Heimspiel gegen Preußen Münster wartet.
Wer am Mittwoch in Osnabrück dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekt Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen. Danke euch!