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„Wir wollen eine Reaktion zeigen!”
Nach dem Auswärtsspiel in Erfurt am Samstag (0:2) trifft die SG Dynamo Dresden am Dienstagabend (26.08.) ab 19 Uhr auf Holstein Kiel. Die Gäste aus Schleswig-Holstein rangieren derzeit auf dem 13. Tabellenplatz und mussten am vergangenen Wochenende eine 0:1-Heimniederlage gegen Energie Cottbus hinnehmen. Mit bisher fünf Punkten aus ebenso vielen Spielen ist die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel nur mäßig in die neue Saison gestartet. Im DFB-Pokal war für die Norddeutschen in der 1. Runde Schluss: Die Remiskönige der letzten Drittligasaison (15 Unentschieden) schieden gegen den TSV 1860 München (1:2) aus, waren dabei über weite Strecken allerdings das bessere Team.In Dresden war für die „Störche” in der Vergangenheit nichts zu holen: Alle vier Begegnungen in Elbflorenz gewannen die Schwarz-Gelben. Insgesamt standen sich beide Vereine in acht Pflichtspielen gegenüber, von denen Dynamo vier und Kiel drei Spiele gewann. Eine Begegnung endete remis. Das letzte Duell in der sächsischen Landeshauptstadt gewann Dynamo am 12. September 2009 deutlich mit 3:0. Maik Wagefeld, Pavel Dobry und Thomas Hübener trugen sich für die Mannschaft von Ruud Kaiser in die Torschützenliste ein. Das Rückspiel ging allerdings an die Kieler, die vor heimischem Publikum am 27. April 2010 mit 1:0 erfolgreich waren. Neben Pavel Dobry liefen auch Frank Paulus, Thomas Neubert, Daniel Ernemann, Patrick Würll und Maik Kegel für beide Vereine auf. Dynamos Cheftrainer Stefan Böger trainierte Holstein Kiel während der Saison 2006/07.
Für Maik Kegel ist das Spiel am Dienstagabend ein besonderes. Der 24-Jährige kehrt erstmals seit seinem Abgang von Dynamo Dresden 2012 wieder ins Stadion Dresden zurück. Über den Chemnitzer FC (2012-2014) landete der offensive Mittelfeldspieler im Sommer dieses Jahres bei Holstein Kiel und ist bei seinem neuen Verein gut angekommen. „In Kiel ist es sehr familiär. Egal ob Trainerteam oder Mitspieler, wir sind alle füreinander da und ein eingeschworenes Team“, sagt Kegel. Mit Ausnahme des 4. Spieltages kam er in allen Begegnungen zum Einsatz, gehörte aber zuletzt nicht mehr zur Startelf. „Ich hoffe, dass ich in Dresden wieder auflaufen werde, und freue mich sehr auf das Spiel in meiner Heimat.“ Er betont aber auch, dass er mit Kiel keine Gastgeschenke verteilen wird. „Wir wollen in Dresden punkten und die Niederlage gegen Cottbus vergessen machen.“
Quirin Moll, der letzte Saison mit der SpVgg Unterhaching zweimal auf den KSV Holstein traf, rechnet mit einer stark umkämpften Begegnung. „Kiel ist eine kampf- und lauffreudige Mannschaft, die defensiv sehr kompakt steht. Wir wollen wieder nach vorne spielen, müssen aber auch Geduld aufbringen und die Lücken in der Kieler Hintermannschaft finden. Wichtig wird sein, dass wir unsere Grundordnung halten, dann haben wir gute Chancen“, sagt der 23-Jährige. Nach der 0:2-Niederlage bei Rot-Weiß Erfurt am Samstag (23.08.) will die Böger-Elf gegen Kiel wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. „Wir sind eine hungrige Mannschaft und werden eine Reaktion zeigen“, sagt Qurin Moll.
Auf die Unterstützung der Dresdner Anhängerschaft kann die Mannschaft auch gegen die „Störche” wieder bauen: Mehr als 20.000 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt, Dynamo rechnet mit 22.000 Zuschauern, davon rund 150 aus Kiel. Die Tageskassen öffnen 17 Uhr, am Ticketschalter neben dem Fanshop können bereits ab 10 Uhr Karten erworben werden. Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf. Die Stadiontore öffnen 17 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken.
Dynamos drittes Heimspiel der Saison überträgt der MDR via Livestream auf seiner Homepage. Marco Hartmann wird gemeinsam mit Kommentator Florian Weichert vom Spiel berichten. Wir halten Euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr wie gewohnt bei DynamoTV.
Spätes Gegentor bringt die Entscheidung
Am 6. Spieltag der 3.Liga gastierte mit Holstein Kiel der Tabellen-13. in der sächsischen Landeshauptstadt. Vor der überragenden Kulisse von 24.530 Zuschauern am Dienstagabend unterlag Dynamo nach einem späten Gegentor von Siedschlag in der 89. Minute mit 1:2 (0:1). Heider brachte die Gäste im ersten Durchgang mit 1:0 in Führung (41.), Eilers konnte nach einer starken Einzelleistung aber ausgleichen (68.). Auf das späte Gegentor hatte Dynamo keine Antwort mehr und musste die zweite Niederlage in Folge hinnehmen.Cheftrainer Stefan Böger schenkte der gleichen Elf wie drei Tage zuvor bei der 0:2-Niederlage beim FC Rot-Weiß Erfurt das Vertrauen. Vor Benjamin Kirsten im Tor vertrat das Innenverteidigerduo Jannik Müller und Alban Sabah wieder die Stammkräfte Michael Hefele (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Dennis Erdmann (Knieprellung), Nils Teixeira und David Vrzogic komplettierten die Viererabwehrkette des 4-2-3-1. Im defensiven Mittelfeld kamen Mannschaftskapitän Cristian Fiel und Quirin Moll zum Einsatz, die offensiven Mittelfeldpositionen nahmen Luca Dürholtz in der Zentrale und die Außenbahnspieler Justin Eilers und Marvin Stefaniak ein. Angreifer Sylvano Comvalius bildete wieder die einzige Spitze.
Beide Mannschaften starteten verhalten in die Partie, wobei Dynamo von Anfang an die größeren Spielanteile hatte. Hinten stand die Dynamo-Defensive sicher und hatte mit den Angriffsversuchen der Kieler zunächst keine Probleme. Nach 16 Spielminuten wurde Marvin Stefaniak schön von halbrechts in den freien Raum geschickt. Der 20-Jährige nahm Tempo auf, ließ seinen Gegenspieler stehen und setzte dann seinen Heber etwas zu hoch an. In dieser Situation wäre mehr drin gewesen, denn Kiels Schlussmann Kenneth Kronholm stand etwas zu weit vor seinem Kasten.
Die Störche trauten sich danach mehr zu und verlagerten ihr Spiel etwas mehr in die Offensive. Das zeigte Wirkung, die Gäste kamen im Anschluss gleich zu zwei Großchancen: Erst schloss Marc Heider völlig freistehend aus elf Metern viel zu hektisch ab und verpasste den Führungstreffer in der 20. Spielminute für Kiel. Keine sieben Minuten später wurde es wieder gefährlich: Diesmal stieg Marcel Gebers nach einer Ecke am Fünfmeterraum unbedrängt am höchsten und verfehlte mit seinem unplatzierten Kopfball den langen Pfosten.
Dynamo antwortete jedoch umgehend wieder auf die Offensivbemühungen und erhöhte die Schlagzahl. Vor allem Justin Eilers sorgte sowohl über die linke als auch über die rechte Außenbahn immer wieder für gefährliche Dresdner Offensivaktionen. Nach einem Freistoß von der rechten Seite, den Cristian Fiel butterweich nach innen brachte und so die größte Dresdner Chance im ersten Durchgang einleitete, stieg Alban Sabah am höchsten und köpfte den Ball unter Druck knapp über das Gehäuse (37.).
Beide Seiten schenkten sich keine Ruhephase, wobei die Kieler bei ihren Angriffsversuchen immer etwas zu viel Platz in der Dresdner Hälfte hatten und so permanent brandgefährlich waren. Der KSV Holstein hatte sich längst ein Chancenplus erarbeitet, als Marc Heider in der 41. Spielminute in eine weite Hereingabe von der linken Seite sprintete und die Kugel nicht unverdient zum Führungstreffer der Kieler unterbrachte. Mit dem knappen Rückstand ging es zum Pausentee.
Stefan Böger wechselte zum Beginn der zweiten Halbzeit das taktische Konzept auf ein 4-4-2 und nahm zudem zwei personelle Umstellungen vor: Für David Vrzogic und Luca Dürholtz kamen Niklas Kreuzer und Dominic Baumann zum Einsatz. Dafür wechselte Teixeira von der rechten auf die linke Abwehrseite und Baumann bildete mit Comvalius das neue Duo im Angriff.
Zunächst musste sich die neu formierte Dresdner Mannschaft finden. Die Kieler versuchten direkt mit der ersten Aktion durch Kazior nachzulegen, Kreuzer konnte aber zur Ecke klären. Auf der anderen Seite köpfte Jannik Müller nach einem Eckball drüber und verpasste nur knapp den Dresdner Ausgleichstreffer. In der 61. Spielminute zog Dynamos Cheftrainer seine letzte Wechselmöglichkeit und brachte Furhgill Zeldenrust für Marvin Stefaniak. Die Schwarz-Gelben sammelten noch einmal alle Kräfte, erspielten sich wieder mehr Spielanteile und drängten auf den Ausgleichstreffer, der in der 68. Minute fiel. Justin Eilers ließ vier Kieler stehen, tankte sich per Doppelpass mit Comvalius in den Strafraum und er vollendete per Flachschuss aus zehn Metern zum 1:1-Ausgleich.
Es entwickelte sich in der Schlussviertelstunde ein offener Schlagabtausch, wobei die Böger-Schützlinge – angetrieben von der phantastischen Heimkulisse – die aktivere und bessere Mannschaft blieben. Die Mannschaft von Ex-Dynamo-Spieler Karsten Neitzel standen jetzt tiefer, sorgte mit schnellen Gegenstößen aber immer wieder für Gefahr. Kurz vor Spielende, es war noch eine Minute regulär zu spielen, bekam Kiels Siedschlag nach einem solchen Konter den Ball im Strafraum der Dresdner abgelegt und schob aus zehn Metern zum 2:1 ein (89.). Dynamo hätte durch Eilers zwar fast noch den Ausgleich erzielt – der 26-Jährige verpasste eine Eingabe von Zeldenrust nur knapp – musste sich letztendlich aber geschlagen geben.
Dynamo verliert gegen Holstein Kiel mit 1:2 und bleibt damit im zweiten Spiel hintereinander ohne Punkte. Insgesamt ist der Sieg der Gäste aufgrund des späten Tores sicher glücklich, aber nicht unverdient. Die „Störche” hatten vor allem im ersten Durchgang die besseren Chancen. Die Einzelleistung von Eilers zum 1:1 genügt Dynamo letztlich nicht zum Punktgewinn. Die Mannschaft muss nun nach vorne schauen und wieder in die Erfolgsspur kommen. Am Samstag (30.08., 14 Uhr) steht beim SV Wehen Wiesbaden bereits das nächste Spiel an.