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Gute Bilanz gegen die Hessen bestätigen
Nach den beiden Niederlagen in Erfurt (0:2) und vor heimischem Publikum gegen Kiel (1:2) reist die SG Dynamo Dresden zum Ende der englischen Woche in die hessische Landeshauptstadt. Am Samstag (30.08.) stehen sich ab 14 Uhr bei der Begegnung zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und der SGD zwei Verlierer des letzten Spieltages gegenüber. Kiel schnappte sich in Dresden die drei Punkte, die Cottbus gegen Wiesbaden zuhause behielt. Die bis dahin ungeschlagenen Hessen mussten sich zunächst von der Tabellenspitze verabschieden, bleiben aber hinter den Stuttgarter Kickers als Zweiter auf einem Aufstiegsrang. Auch wenn die Tabellenkonstellation der noch jungen Saison 2014/15 nicht viel Aussagekraft hat, wird dem SV Wehen am Samstag wohl eher die Favoritenrolle zuteil.Trainer Stefan Böger erwartet in Wiesbaden ein ausgeglichenes Spiel. „Die Mannschaften in der 3. Liga liegen sehr eng beieinander. Wenn du zwei, drei Spiele verlierst, steckst du unten drin.“ Über den Gegner hat sich Böger mit seinem Trainerteam im Vorfeld informiert, gibt aber klar zu verstehen, „dass wir vor allem auf uns schauen wollen.“ Nach sechs Spielen zeigt sich, auf was es in der Liga ankommt und auf was sich die Spieler einstellen müssen. „Es wird viel gerannt, gekämpft, das spielerische Element kommt oft zu kurz“, bilanziert Böger. Für Wiesbaden gibt er aus, dass die Mannschaft in der Zweikampfführung am Boden und in der Luft präsent sein muss. Wichtig sei auch, hinten kompakt zu stehen und zielstrebig nach vorne zu spielen. „Vielleicht auch mal ohne Gegentor“, sagt er.
Quirin Moll, Stamminventar auf der Doppelsechs, hat die neuerlichen Niederlagen abgehakt und richtet den Blick nach vorne. „Wichtig ist, dass wir die letzten beiden Spiele aus den Köpfen bekommen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“ Im Nachgang an die Spiele gegen Erfurt und Kiel sprach die Mannschaft viel miteinander und zeigte sich selbstkritisch. „ Die Spieler merken, dass es mit halber Kraft nicht geht”, so Böger. Für Wiesbaden gibt Moll die Marschroute aus: „Wir wollen nun wieder angreifen.“
Am Samstag nicht dabei sein werden weiterhin Michael Hefele (Pfeifersches Drüsenfieber) und Marco Hartmann (doppelter Außenbandriss im linken Sprunggelenk). Bei Dennis Erdmann sieht es nach seiner Knieprellung etwas besser aus. Am Mittwoch absolvierte der 23-Jährige erste Gehversuche, ein Einsatz entscheidet sich aber erst nach dem Abschlusstraining am Freitag. „Müller und Sabah haben ihre Sache gut gemacht. Erdmann ist aber als Verstärkung anzusehen”, verdeutlicht Böger die Rolle des gebürtigen Kerpeners für die Mannschaft. Weitere Veränderungen in der Startelf seien nicht ausgeschlossen. Ein Wackelkandidat ist David Vrzogic, der zuletzt Kritik einstecken musste. „Ich werde mit ihm über die letzten Spiele sprechen und dann eine Entscheidung fällen“, kommentierte der Trainer die Personalie.
An die bisherigen Spiele gegen Wehen Wiesbaden haben die Dynamo-Fans gute Erinnerungen, gab es doch immer etwas zu holen. In vier Begegnungen zwischen 2009 und 2011, alle in der 3. Liga, gewann Dynamo drei Spiele, einmal trennten sich beide Teams remis. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen beiden Vereinen gab es am 5. März 2011 in Dresden: Timo Röttger und Alexander Esswein per Doppelpack sorgten für die Tore beim 3:0-Erfolg und dem zugleich höchsten Sieg der Sachsen gegen die Hessen. Beim letzten Gastspiel in der Brita-Arena holten die Schwarz-Gelben am 18. September 2010 beim 2:2-Unentschieden immerhin einen Punkt.
Am 7. Spieltag wird es ein Wiedersehen mit gleich drei Akteuren geben, die in den letzten Jahren für Dynamo Dresden aufliefen: Torwart Florian Fromlowitz sowie die Feldspieler Tobias Jänicke und Soufian Benyamina haben mittlerweile die Seiten gewechselt und kämpfen mit dem SV Wehen um den Zweitliga-Aufstieg. Jänicke und Benyamina gehörten zuletzt zur Startformation der Schwarz-Roten.
Auf die Unterstützung der Dynamo-Fans kann die Mannschaft auch in Wiesbaden wieder bauen. Rund 800 Tickets wurden für das Spiel im Vorfeld abgesetzt, vor Ort können ab 12.30 Uhr noch Gästetickets erworben werden. Die Hessen rechnen mit 4.500 bis 5.500 Zuschauer. Die Stadiontore öffnen ebenfalls 12.30 Uhr. Die Faninfo gibt es hier. Schiedsrichter der Begegnung ist Timo Gerach aus Landau-Queichheim. Es ist sein erstes Spiel mit Beteiligung der SGD.
Über Dynamos viertes Auswärtsspiel der Saison berichtet das MDR-Fernsehen in einer Livekonferenz ab 14 Uhr, die außerdem im MDR-Livestream zu sehen sein wird. Beim Hessischen Rundfunk (HR) gibt’s das Spiel im kompletter Länge per Livestream zu sehen. Wir halten Euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel, die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Joker entscheidet temporeiches Spiel
Die SG Dynamo Dresden fährt beim SV Wehen Wiesbaden vor 5.301 Zuschauern einen hochverdienten Dreier ein und setzt sich mit 2:0 (0:0) durch. In einem gutklassigen und temporeichen Spiel waren Eilers und Stefaniak für die Schwarz-Gelben erfolgreich (72., 84.). Beide Spieler hatten zudem mit jeweils einem Aluminiumtreffer die Chance, weitere Treffer zu markieren. Knapp 1.500 Gästefans freuten sich nach 90 Minuten über einen Auswärtssieg, bei dem die Null erstmals in dieser Saison hinten stand. Damit mischt die Sportgemeinschaft weiter auf den vorderen Rängen des Tableaus mit.Dynamos Cheftrainer Stefan Böger veränderte seine Startelf nach der 1:2-Heimniederlage gegen Kiel gleich auf drei Positionen. Für Marvin Stefaniak und David Vrzogic feierten Sinan Tekerci und Niklas Kreuzer ihr Startelfdebüt. Dennis Erdmann ersetzte nach überstandener Knieprellung Alban Sabah und spielte an der Seite von Jannik Müller in der Innenverteidigung. Vor Stammtorhüter Benjamin Kirsten wechselte Nils Teixeira von der rechten auf die linke Abwehrseite. Auf seine angestammte Position als Rechtsverteidiger rückte Niklas Kreuzer. Cristian Fiel (K) zog neben Quirin Moll auf der Doppelsechs die Fäden im Mittelfeld. Auf den Außenbahnen rochierten Sinan Tekerci und Justin Eilers. Im zentralen Mittelfeld sollte Luca Dürholtz als Spielmacher die einzige Spitze Sylvano Comvalius mit Zuspielen füttern und das schwarz-gelbe Spiel an sich reißen.
Dynamo startete griffig und mit hohem Anfangstempo in die Partie. Die Böger-Schützlinge zeigten ein gutes Umschaltspiel und setzten die favorisierten Wiesbadener von Anfang an mit geradlinigem Angriffsfußball unter Druck. Der Ball rollte wieder besser als zuletzt durch die Dresdner Reihen. Die SGD war nach zwei Niederlagen in Folge auf Wiedergutmachung aus und erspielte sich allein in den ersten zehn Minuten drei gute Chancen. Nach zwölf Minuten kamen die Gastgeber erstmals in die Nähe des Dresdner Strafraumes. Nils-Ole Book kam aus 15 Metern halblinks zum Schuss, packte einen platzierten Flachschuss aus, doch Benjamin Kirsten tauchte nach unten und hielt den verdeckten Ball fest.
Beide Teams schnauften kurz durch, um dann gleich wieder Schwung aufzunehmen. Dynamo blieb auch in dieser Phase die spielbestimmende und vor allem torgefährlichere Mannschaft. Justin Eilers versetzte in der 22. Spielminute mit einer Körperdrehung seinen Gegenspieler im Strafraum und platzierte dann einen harten Flachschuss mit links an den langen Pfosten. Das Spielgerät prallte zurück ins Feld, Dürholtz und nochmals Eilers scheiterten im Nachschuss.
Nach einer halben Stunde kam José Pierre Vunguidica nach einer Unaufmerksamkeit in der Dresdner Hintermannschaft aus zehn Metern zum Abschluss, aber auch diese Großchance vereitelte Kirsten mit einem klasse Reflex. Das Spiel blieb intensiv und wogte hin und her. Beide Teams schenkten sich in den ersten 45 Minuten nichts, vor allem die Sportgemeinschaft versäumte es jedoch, sich für den gezeigten guten Offensivfußball mit einem Treffer zu belohnen.
In der zweiten Halbzeit ging es nahtlos so weiter. Die erste Chance hatten diesmal jedoch die Gastgeber durch Vunguidica (47.). Die Antwort der Schwarz-Gelben ließ aber keine drei Minuten später auf sich warten. Nils Teixeira lupfte den Ball schön hinter die Abwehr der Gastgeber, wo Dürholtz in den freien Raum stürmte und mit dem ersten Kontakt aus spitzem Winkel direkt abschloss – SVWW-Schlussmann Kolke fälschte den Ball in höchster Not noch Richtung Außennetz ab (50.).
Nach 63 Minuten brachte Böger mit Marvin Stefaniak frisches Blut ins Spiel und nahm Dürholtz runter, der viel unterwegs und immer ein Gefahrenherd für die Abwehr der Gastgeber gewesen war. Der neue Mann sollte an diesem Samstagnachmittag den Unterschied ausmachen. Zunächst war es jedoch Jannik Müller, der zuerst einen Gegenspieler im Strafraum gut ablief und nur eine Minute später in einen Benyamina-Schuss grätschte, der dadurch nicht auf’s Tor kam, sondern über die Latte strich (66.).
Keine 60 Sekunden später macht Niklas Kreuzer das Spiel mit einem Einwurf weit in der Wiesbadener Hälfte schnell und schickte Justin Eilers in den Raum. Der 26-Jährige ließ in seiner unnachahmlichen Art seinen Gegenspieler aussteigen und drosch das Spielgerät aufs Tor, wo wiederum Kolke zur Ecke klärte.
Kurz darauf war es Fiel, der rechts am Strafraum einen Gegenspieler düpierte und mit seiner Flanke am langen Pfosten Stefaniak fand. Dieser brachte den Ball mit links scharf nach innen, wo Eilers einfach mal die Hacke hinhielt und Kolke überwand. Doch das Gespann um Schiedsrichter Timo Gerach hatte eine Abseitsposition ausgemacht.
Die Böger-Schützlinge wollten mehr und drückten weiter auf den verdienten Führungstreffer. Und kurze Zeit später wurden sie belohnt. Stefaniak ging links zur Grundlinie und flankte butterweich an den langen Pfosten, wo Eilers völlig blank war. Unbewacht hatte er keine Mühe, den Ball zum 1:0 einzuschieben (72.). Vier Minuten später hatte Stefaniak aus spitzem Winkel die Möglichkeit zum 2:0, aber er setzte den Ball zu hoch über den starken Gästekeeper und dessen Kasten. Wehen drängte weiter auf ein Tor, das nun den Ausgleich bedeutet hätte.
Doch in der 84. Minute machte Stefaniak den Deckel auf den Auswärtssieg. Der Ball kam am eigenen 16er zu Fiel, der keinen Befreiungsschlag auspackte, sondern einen klugen Ball auf Comvalius spielte. Der Mittelstürmer sah im Rücken Stefaniak starten und verlängerte direkt mit dem Kopf. Dynamos Joker ging an der Mittellinie los, hängte einen Gegenspieler ab und setzte sich im Strafraum gegen den zweiten fein durch, bevor er frei vor Kolke überlegt zur 2:0-Führung rechts unten einschob.
Wehen versuchte noch einmal alles, konnte aber keine große Gefahr mehr kreieren. Als die Uhr fast abgelaufen war, setzte sich Stefaniak im Mittelfeld noch einmal im Eins-gegen-Eins durch und fackelte nicht lange: Anstatt rechts oder links den Nebenmann mitzunehmen, fasste er sich ein Herz, weil er sah, dass Kolke einen Schritt zu weit vorm Kasten stand. Aus 25 Metern wuchtete er den Ball an die Lattenunterkante und hätte beinahe ein Doppelpack geschnürt. Doch der Ball setzte 20 Zentimeter vor der Linie auf und ein 3:0 wäre des Guten wohl auch zu viel gewesen.
Am Ende freuten sich die Dynamo-Profis gemeinsam mit den Fans in der Kurve über einen verdienten Auswärtssieg, bei dem hinten die Null stand. Nach zwei Niederlagen zeigte das Team, dass die letzten Misserfolge nicht mehr als Ballast in den Köpfen steckten. Am kommenden Samstag (06.09.) erwartet die SGD den SSV Jahn Regensburg zum nächsten schweren Heimspiel, bei dem der gesetzte Aufwärtstrend fortgesetzt werden soll.
Wer am Samstag in Wiesbaden dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekts Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen. Danke euch!