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Keine Rollenspiele mit der Spielvereinigung
Am 17. Spieltag der 3. Liga 2014/15 gastiert die SG Dynamo Dresden bei der SpVgg Unterhaching. Die Oberbayern waren sehr gut in die Saison gestartet und standen nach sechs Spieltagen noch einen Punkt vor der Sportgemeinschaft. Doch seit dem 0:4-Heimdebakel gegen den Halleschen FC konnte die Elf von Trainer Christian Ziege nur einen weiteren Sieg feiern. Inzwischen ist südlich der bayerischen Landeshauptstadt der Abstiegskampf in vollem Gange. Gerade einmal vier Zähler trennen den aktuellen Tabellen-16. von Schlusslicht Jahn Regensburg.Für Christian Ziege war diese Konstellation in der Woche vor dem Spiel Grund genug, der SGD die klare Favoritenrolle zuzuweisen. Doch obwohl Dynamos Cheftrainer Stefan Böger mit seiner Mannschaft nicht nur wieder eine gute Leistung zeigen, sondern endlich auch wieder drei Punkte einfahren will, sieht er keinen Anlass, in dieses Rollenspiel einzusteigen: „Es verbietet sich in dieser Liga, über solche Konstellationen nachzudenken“, sagte Böger am Freitag auf der Pressekonferenz im Stadion Dresden. „Wir werden das Ziel, was wir am Anfang der Saison formuliert haben, niemals aus den Augen verlieren und uns in keiner Weise über irgendjemanden in dieser Liga erheben. Das wäre der größte Fehler, den wir machen könnten.“
Großen Anteil daran, dass die gesteckten sportlichen Ziele bisher mehr als erfüllt wurden, hat Quirin Moll. Nach seiner Innenbandverletzung im Drittliga-Spiel gegen Mainz II am 19. September konnte der 23-Jährige gegen die Stuttgarter Kickers sein Comeback feiern. Der defensive Mittelfeldspieler war im Sommer aus Unterhaching nach Dresden gewechselt und ist rechtzeitig zum Spiel gegen die Ex-Kollegen wieder zurück zur Mannschaft gestoßen: „Ich fühle mich richtig gut und bin im Vollbesitz meiner Kräfte. Natürlich freue ich mich auf das Spiel in Unterhaching, aber noch mehr freue ich mich darüber, dass ich wieder bei der Mannschaft bin“, sagte Quirin Moll am Freitag.
Nicht zur Verfügung stehen am Samstag Cristian Fiel (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) und Nils Teixeira (Virusinfekt). Ansonsten kann Stefan Böger für das Duell mit der Spielvereinigung auf alle Akteure zurückgreifen.
Bisher gab es die Begegnung zehn Mal, die Bilanz ist mit jeweils vier Siegen und vier Niederlagen ausgeglichen. Allerdings glückte der SGD in Unterhaching erst ein Sieg. Die vollen drei Punkte gab es beim letzten Gastspiel in Oberbayern, fast auf den Tag genau vor vier Jahren. Am 12. November 2010 war es Alexander Esswein, der den einzigen Treffer erzielte.
In unguter Erinnerung ist die Spielvereinigung den Dynamo-Fans nach der Saison 2005/06. Am letzten Spieltag befanden sich die Hachinger und Dynamo im unmittelbaren Abstiegskampf. Die Schwarz-Gelben mussten drei Punkte und drei Tore auf die Bayern wettmachen und waren darauf angewiesen, dass der direkte Konkurrent seine Partie gegen Bochum verlieren würde. Doch der bereits als Aufsteiger feststehende VfL spielte im Fernduell gleichsam gegen Dynamo und fuhr bei Unterhaching nur ein torloses Unentschieden ein. Während die SGD mit dem 3:1-Auswärtssieg in Rostock ihre Hausaufgaben erfüllt hatte, genügte Unterhaching der eine Zähler, um das rettende Ufer zu erreichen und Dynamo hinter sich zu lassen.
Doch das ist Geschichte, wenn Schiedsrichter Patrick Schult aus Hamburg das Spiel am Samstag, um 14 Uhr, anpfeift. MDR und Bayerischer Rundfunk übertragen die Partie live in TV und Internet. Alle Infos dazu findet ihr hier.
Wir halten Euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel und die Stimmen zum Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Hier geht’s zur Faninfo zum Auswärtsspiel in Bayern.
(Foto: SpVgg Unterhaching)
Nichts zu holen in Oberbayern
Die SG Dynamo Dresden kehrt mit leeren Händen aus Unterhaching zurück und verliert bei der Spielvereinigung mit 0:3. Vor 7.000 Zuschauern, davon ca. 3.500 Dresdnern, fielen alle Tore in der zweiten Hälfte. Erb (59.), Hufnagel (78.) und Widemann (85.) trafen für die Gastgeber.Unter dem Strich war es eine verdiente Niederlage, die nach den Feldanteilen jedoch zu hoch ausfiel. Die SGD erspielte sich über die gesamte Partie Chancen, war im Abschluss jedoch entweder nicht präzise und konsequent genug, oder scheiterte am gut aufgelegten Hachinger Schlussmann. In der Defensive präsentierte sich Dynamo im zweiten Durchgang in manchen Situationen zu anfällig und vor allem in der Schlussphase zu offen, was die Oberbayern eiskalt ausnutzten. In der Tabelle steht die Sportgemeinschaft am Samstagabend mit drei Punkten Rückstand auf die Spitze auf Rang 10.
Dynamos Cheftrainer Stefan Böger nahm im Vergleich zum 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers eine Veränderung in der Startformation vor. Für Luca Dürholtz spielte der ehemalige Unterhachinger Quirin Moll, der in der vergangenen Woche nach überstandenem Innenbandeinriss bei einem Kurzeinsatz sein Comeback gefeiert hatte. Dennis Erdmann bildete zusammen mit Michael Hefele die Innenverteidigung vor Torhüter Benjamin Kirsten. David Vrzogic links und Niklas Kreuzer rechts spielten auf den defensiven Außenpositionen. Jannik Müller komplettierte die Doppelsechs neben Moll. Mathias Fetsch, der gegen die Kickers noch im defensiven Mittelfeld gespielt hatte, rückte für Dürholtz in die Zentrale hinter der einzigen Spitze Sylvano Comvalius. Auf der linken offensiven Außenbahn begann Sinan Tekerci, den rechten Flügel besetzte Justin Eilers.
Beide Mannschaften lieferten sich von Anfang an einen offenen Schlagabtausch im „Alpenbauer Sportpark“. Die Schwarz-Gelben verzeichneten in der 4. Spielminute die erste hochkarätige Torchance: Mathias Fetsch bediente Sinan Tekerci auf der linken Außenbahn, der 21-Jährige brachte den Ball flach nach innen, dort lauerte Sylvano Comvalius, doch dessen Schussversuch ging am langen Pfosten vorbei. Dynamo blieb am Drücker und keine fünf Minuten später war es wiederum Comvalius, der nach einer weiten Flanke von Tekerci und Kopfballablage von Kreuzer am übers ganze Spiel starken SpVgg-Schlussmann Michael Zetterer mit dem Kopf scheiterte.
Nun wurde Unterhaching mutiger und erspielte sich mehrere gute Torgelegenheiten. Aber Benjamin Kirsten war sowohl beim Schussversuch von Redondo aus spitzem Winkel (11.) als auch bei einem satten und platzierten Distanzschuss von Dittrich (13.) zur Stelle. Nach einer rasanten Anfangsviertelstunde schalteten beide Mannschaften einen halben Gang zurück, doch es gab weitere Gelegenheiten auf beiden Seiten. Beide Seiten wollten den ersten Treffer in einer temporeichen und phasenweise hektischen Drittliga-Partie erzwingen. Doch die betagte Anzeigetafel im Sportpark musste bis zum Pausenpfiff keine Dienste mehr verrichten.
22 Mann kamen unverändert aus der Kabine und starteten etwas verhaltener in den zweiten Durchgang. Es entwickelte sich nun ein zerfahrenes Spiel mit vielen kleinen Fouls und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Dynamo hatte zunächst Schwierigkeiten, den Schwung der ersten Hälfte mit in die zweiten 45 Minuten zu nehmen. Die Unterhachinger hingegen sorgten mit Kontern im eigenen Stadion für Gefahr. Nach einer knappen Stunde tankte sich Andreas Voglsammer in den Dresdner Strafraum und kam nach einem Zweikampf mit Erdmann zu Fall. Schiedsrichter Patrick Schult zeigte auf den Punkt und zückte Gelb. Doch die Karte sah Kreuzer, der erst hinzugekommen war, als Voglsammer schon am Boden war, weshalb es eine diskussionswürdige Entscheidung des Referees war. Mario Erb trat für die Spielvereinigung an und verwandelte sicher (59.).
Die Schwarz-Gelben reagierten giftig auf den Rückstand und versuchten den Ausgleichstreffer mit einer wahren Angriffswelle zu erzwingen. Innerhalb von zwei Minuten scheiterten Tekerci, Eilers und Comvalius aus aussichtsreichen Positionen am glänzend aufgelegten Zetterer im Kasten der Unterhachinger. Unterhaching stand nun tiefer und konnte in der Schlussviertelstunde immer wieder Tempogegenstöße setzen, bei denen sich die Dresdner Defensive zu anfällig zeigte. In der 78. Spielminute konnten die Hachinger eine Überzahlsituation im Dresdner Strafraum ausspielen und erhöhten durch Lucas Hufnagel, der den Ball gegen den chancenlosen Kirsten aus kurzer Distanz über die Linie drückte, auf 2:0.
Damit war die Vorentscheidung gefallen, doch die Gastgeber hatten noch nicht genug. Erneut Voglsammer tankte sich über die rechte Seite in den Dresdner Strafraum und bediente den völlig freistehenden Dominik Widemann, der mit seinem Treffer zum 3:0 den Deckel auf die Partie machte (85.). Dass dann Alon Abelski kurz vor Toreschluss für ein Foul an Tekerci noch eine berechtigte Rote Karte sah, war aus Sicht der Gäste nur noch Makulatur.
Nun gilt es, die Niederlage auszuwerten und am kommenden Wochenende im Sachsenpokal-Viertelfinale beim FC Oberlausitz Neugersdorf (16.11., 13 Uhr) nichts anbrennen zu lassen. Die nächste Partie in der 3. Liga gegen Borussia Dortmund II folgt am Freitag, dem 21.11. Anpfiff im Stadion Dresden ist 19 Uhr.
Wer am Samstag in Duisburg dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekt Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen. Danke euch!