Anzeigen:
Den Anschluss nach oben halten
Am 21. Spieltag der 3. Liga 2014/15 empfängt die SG Dynamo Dresden den FC Energie Cottbus. Im ersten Heimspiel der Rückrunde geht es für Dynamo darum, den Anschluss nach ganz oben zu halten. Ein Sieg wäre doppelt wertvoll: Man würde an den Gästen aus der Lausitz vorbeiziehen und hätte im folgenden Heimspiel gegen Osnabrück die Möglichkeit, mit einem weiteren Erfolg rechtzeitig zur Winterpause wieder in die Spitzengruppe der Liga hineinzustoßen.Dafür muss jedoch gegen die drittbeste Abwehr der Liga am Samstag mindestens ein Tor her. Während Dynamo in 20 Spielen 23 Gegentore bekommen hat, zappelte das eigene Tornetz beim FCE lediglich 18 Mal. Nur die Abwehrreihen in Kiel (14 Gegentore) und Chemnitz (16) waren im bisherigen Saisonverlauf stabiler als die Cottbusser Defensive.
„Die Zielsetzung für das morgige Spiel lautet, einen Dreier einzufahren und damit Cottbus zu überholen“, sagte Stefan Böger am Freitag auf der Pressekonferenz im Stadion Dresden. Dynamos Cheftrainer erwartet „ein sehr leidenschaftliches Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, bei dem es über die Zweikämpfe gehen wird, auf dem Boden und in der Luft“.
Dynamos stellvertretender Kapitän Marco Hartmann erklärte, wo er die Grundlage für ein erfolgreiches Spiel sieht: „Auch im Hinspiel haben wir eine Cottbusser Mannschaft erwartet, die sehr zweikampfbetont spielt. Wir haben von der ersten Minute an sehr gut dagegen gehalten und das Spiel damit in unsere Bahnen gelenkt. Wir dürfen uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Fußballerisch haben wir genügend Qualität, um den Cottbussern Paroli zu bieten.“
Nicht zur Verfügung stehen wird Nils Teixeira, der nach wie vor seinen Virusinfekt auskuriert. Bei Dynamos Außenverteidiger entscheidet sich in der kommenden Woche, wann er in ein leichtes Aufbautraining einsteigen kann. Außerdem fehlt mit Marvin Stefaniak eine Option für den linken Flügel, nachdem sich der 19-Jährige am vergangenen Wochenende gegen den VfB Stuttgart II seine fünfte Gelbe Karte abgeholt hatte. Stefaniaks Mannschaftskollege bei den DFB-U20-Junioren, Tim Kleindienst, fehlt auf der anderen Seite ebenfalls mit einer Gelb-Sperre. Mit fünf Toren ist Kleindienst aktuell der treffsicherste Mann im Team von Trainer Stefan Krämer.
Zwar hatten die Gäste im Hinspiel einen desolaten Tag erwischt, kassierten aber seitdem nur drei weitere Niederlagen. Auch Dynamo hat bis dato vier Niederlagen verbucht und wurde im eigenen Stadion bisher nur von Holstein Kiel (1:2) bezwungen. Allerdings haben die Goldfüße in den letzten drei Heimspielen – seit dem Derbysieg gegen Chemnitz – nur zwei Tore geschossen und dabei drei Unentschieden eingefahren.
Die Fans an der Lennéstraße werden den ersten Heimsieg seit Ende September herbeisehnen, wenn Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) die Partie am Samstag um 14 Uhr anpfeift. Die Stadiontore öffnen um 12 Uhr, die SGD rechnet mit 29.000 Zuschauern, davon knapp 2.000 aus Cottbus.
HINWEIS: Die Sektorentrennung bleibt am Samstag geschlossen.
Der Kassenbereich Lennéplatz öffnet 10 Uhr. Neben den Tageskarten gibt es dort bis 12 Uhr und dann wieder von 15 Uhr bis ca. 16.45 Uhr Karten für das Heimspiel gegen Osnabrück sowie Halbjahreskarten und Tickets für den Super Regio Cup in Riesa (21.12.).
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf.
Das Spiel wird live im MDR-Fernsehen und bei MDR.de im Internet übertragen.
Wir halten Euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel und die Stimmen zum Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Kirsten verloren, mit Wiegers gewonnen
Am 21. Spieltag der 3. Liga stand das Ostduell gegen den FC Energie Cottbus an. Vor 28.440 Zuschauern gewann Dynamo Dresden mit 1:0 (0:0) und setzte sich damit auch im Rückspiel gegen den Mitabsteiger durch. Sinan Tekerci erzielte nach sehenswerter Vorlage von Justin Eilers in der 55. Minute das Tor des Tages. Wermutstropfen für die SGD war der Verlust von Torhüter Benjamin Kirsten, der nach 35 Minuten mit einer Mittelhandfraktur vom Feld musste. So kam Patrick Wiegers zu seinem Drittliga-Debüt für Dynamo und wurde wenige Minuten vor Schluss zum zweiten Matchwinner des Tages, als er einen von Torsten Mattuschka geschossenen Elfmeter parierte.Cheftrainer Stefan Böger musste im Vergleich zum torlosen Remis gegen VfB Stuttgart II zwei Veränderungen im 4-2-3-1-System vorzunehmen. Aufgrund einer Erkältung musste Niklas Kreuzer passen und wurde von Jannik Müller auf der rechten Abwehrseite vertreten. Auf der anderen Seite verteidigte David Vrzogic, Michael Hefele und Dennis Erdmann bildeten die Innenverteidigung vor Benjamin Kirsten. Im defensiven Mittelfeld agierten wie schon in der Vorwoche Marco Hartmann (C) und Quirin Moll. Für den gelb-gesperrten Marvin Stefaniak lief Sinan Tekerci auf der linken Außenbahn im Mittelfeld auf, die andere Seite wurde von Justin Eilers beackert. Das zentrale Mittelfeld hinter der einzigen Spitze Mathias Fetsch besetzte Luca Dürholtz.
Bei für die Jahreszeit milden Temperaturen um die zehn Grad und leichtem Nieselregen hatten die Dresdner die erste Torgelegenheit des Spiels. Fetsch stieg nach einer Hereingabe von der linken Seite im Sechzehner am höchsten, brachte aber nicht genug Druck hinter den Kopfball, FCE-Keeper Müller hatte den Ball sicher (5.). Die Anfangsviertelstunde prägten viele Freistöße auf beiden Seiten, die jedoch kaum für Torgefahr sorgten. Mit einem 20-Meter-Schuss von Michel tauchten die Gäste erstmals vor dem Kasten von Kirsten auf, der den harten Flachschuss am Boden zwar im Nachfassen entschärfen konnte, sich dabei jedoch an der rechten Hand verletzte und zunächst mit Schmerzen weiterspielte (13.). In der 19. Minute hatte Cottbus die große Chance zur Führung: Nach einem überraschenden Volleyschuss aus 30 Metern prallte der Ball vom Dresdner Querbalken zum freistehenden Holz zurück, der den Ball aus zehn Metern zum Glück für die Schwarz-Gelben übers Tor jagte.
Cottbus hatte nun leichte Feldvorteile, ein Schuss aus der Drehung von Pospech blieb aber zunächst die einzige nennenswerte Aktion der Lausitzer, der Ball ging zwei Meter neben das Gehäuse (27.). Acht Minuten später lupfte Dürholtz den Ball im gegnerischen 16er über mehrere Cottbuser. Eilers lief quer ein und kam knapp vor Torwart Müller an den Ball, konnte die Kugel jedoch aus schwieriger Schussposition nicht auf den Kasten bringen. Derweil hatte Dynamos Schlussmann Kirsten angezeigt, dass es bei ihm nicht weiterging. Er entschärfte noch einen Schuss von Holz aus 15 Metern und wurde in der 35. Spielminute von Patrick Wiegers ersetzt, der so zu seinem Drittliga-Debüt für die SGD kam.
Kirsten wurde noch während des Spiels zur Behandlung ins Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt gebracht, wo eine Fraktur des rechten Mittelhandknochens diagnostiziert wurde. Dynamos Schlussmann wird für mehrere Wochen ausfallen.
Kurz nach diesem Wechsel probierte erneut Eilers sein Glück, sein gut platzierter Abschluss von der Strafraumgrenze strich knapp neben den Kasten der Lausitzer vorbei (37.). Wiegers bekam nicht mehr viel zu tun, torlos ging es in die Pause. Cottbus hatte sich in den ersten 45 Minuten Vorteile erarbeitet, nicht zuletzt, weil die Fehlerquote bei der Sportgemeinschaft bis dahin zu hoch war.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs gab es auf beiden Seiten keine weiteren Wechsel. Dynamo hatte auch im zweiten Abschnitt die erste Torchance. Nach Freistoß von Dürholtz war Schlussmann Müller beim Kopfball von Erdmann aber zur Stelle (51.). Vier Minuten später wurde es kurios. Nach einem Eckball für Cottbus stieg Mimbala zum Kopfball hoch und platzierte das Spielgerät unter die Latte, doch Wiegers machte sich ganz lang und konnte mit einer sehenswerten Parade klären.
Direkt aus dem Befreiungsschlag trieb Eilers den Ball im Zentrum einige Meter und schickte dann in höchstem Tempo mit einem technisch überragenden Lupfer Tekerci auf die Reise. Dynamos Linksaußen hatte noch knapp 40 Meter vor sich, ging allein auf Müller zu und ließ einen Gegenspieler, der ihm auf den Fersen waren, nicht mehr rankommen. Dann legte er den Ball aus etwa zehn Metern halblinker Position klug am Energie-Schlussmann vorbei Richtung Kasten, doch weil Müller noch am Ball war, trudelte das Spielgerät über die Linie. Als die Dynamo-Fans schon jubelten, grätschte Szarka die Kugel noch weg, für einige Sekunden konnte man sich des Tores nicht so recht sicher sein. Die Cottbusser protestierten heftig beim Assistenten, der sofort auf Tor entschieden hatte, und das zu Recht. Nach kurzer Diskussion zeigte Schiedsrichter Florian Meyer in die Mitte, Dynamo führte 1:0 (55.). Kurz darauf ersetzte Cristian Fiel im defensiven Mittelfeld Moll.
Der Führungstreffer der Dresdner war der Startschuss für einen offenen Schlagabtausch beider Mannschaften. Es ging nun hin und her und beide Schlussmänner mussten ein ums andere Mal eingreifen. In der Schlussviertelstunde prägten erneut viele Standards das Spiel, Schiedsrichter Meyer hatte die Partie aber zu jedem Zeitpunkt im Griff. Die gefährlichste Torannäherung der Gäste verzeichnete Mattuschka, der einen seiner gefürchteten Freistöße aus knapp 25 Metern halblinker Position denkbar knapp neben den kurzen Pfosten setzte (78.). Einem weiteren Treffer war Dynamo in der 80. Minute ganz nah: Fetsch tankte sich über die linke Seite durch, ließ drei Cottbusser stehen, um im richtigen Moment im 16er zum freistehenden Eilers querzulegen. Vorm leeren Tor zeigte Dynamos Top-Torschütze jedoch Nerven und setzte den Ball aus 13 Metern neben den Kasten.
Die Schlussphase der Begegnung war nichts für schwache Nerven. Nachdem sich Vrzogic im Strafraum in einen Schussversuch von Perdedaj geworfen hatte, ertönte ein Pfiff und Schiedsrichter Meyer zeigte auf den Punkt. Der Unparteiische hatte ein Handspiel von Dynamos Linksverteidiger erkannt. Routinier Mattuschka schnappte sich den Ball und legte auf, um den Ausgleich zu erzielen. Mattuschkas Schuss ging vom Schützen aus gesehen Richtung rechter Pfosten und war gut getreten. Aber Wiegers hatte sich auf die richtige Ecke festgelegt und parierte nicht nur den Strafstoß, sondern auch den Nachschuss von Kaufmann (89.).
Die Gäste belagerten nun die Dresdner Hälfte und waren dabei hinten offen wie ein Scheunentor. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer gleich mehrmals Glück, nicht das 0:2 zu kassieren. Zunächst scheiterte Eilers nach einem 40-Meter-Lauf am Torwart der Gäste, ehe Dynamo zwei Überzahlsituationen vor dem gegnerischen Tor schlecht ausspielte. Als die vielbeinige Dresdner Hintermannschaft auch den letzten Freistoß der Lausitzer klären konnte, war es geschafft: Dynamo überstand auch die Nachspielzeit und verließ vor allem angesichts der zahlreichen vergebenen Großchancen als glücklicher, aber verdienter Sieger den Platz.
Es war der vierte Heimsieg in Folge gegen den FCE. Durch den knappen Erfolg schiebt sich Dynamo in der Tabelle an den Lausitzern vorbei, bleibt jedoch auf dem sechsten Tabellenplatz. Am Samstag in einer Woche steht das nächste Spitzenspiel an der Elbe an, wenn die SGD den VfL Osnabrück empfängt. Die Niedersachsen haben nach 21 Spielen ebenfalls 35 Punkte gesammelt und weisen dieselbe Tordifferenz (+5) auf wie die SGD. Aufgrund der mehr erzielten Treffer steht der VfL derzeit auf Tabellenplatz Fünf. Anpfiff ist am 20.12., um 14 Uhr.