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„Wollen das Spiel vor heimischer Kulisse gewinnen“
Am 22. Spieltag der 3. Liga 2014/15 empfängt die SG Dynamo Dresden den VfL Osnabrück. Beide Mannschaften hatten sich im Hinspiel an der Bremer Brücke 2:2-Unentschieden getrennt und rangieren unmittelbar vor der Winterpause punktgleich nebeneinander in der Tabelle. Die Gäste liegen nur aufgrund der mehr erzielten Tore vor der SGD – während Dynamo 28 Treffer auf dem Konto hat, sind es beim VfL bereits 35.Nachdem in der Vorwoche mit Cottbus die drittbeste Abwehr der Liga zu Gast an der Elbe war, wird am Samstag also die drittbeste Offensivreihe aufspielen. Nur Tabellenführer Arminia Bielefeld (40) und Wehen Wiesbaden (36) haben öfter ins gegnerische Tor getroffen als die Niedersachsen. Allein die beiden Sturmspitzen Addy-Waku Menga und Stanislav Iljutcenko kommen in der laufenden Spielzeit bisher zusammen auf 19 Tore und 14 Vorlagen.
Doch Dynamos Cheftrainer stellt sich nicht nur auf einen offensivstarken Gegner ein: „Ich erwarte Osnabrück ähnlich wie Cottbus sehr kampf- und laufstark. Es wird ein sehr intensives Spiel. Sicherlich wird der feine technische Fußball nicht so im Vordergrund stehen, sondern es wird über die Robustheit und die Zweikämpfe gehen“, sagte Stefan Böger am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Jannik Müller bringt beide Qualitäten mit – Kampfstärke und ein gutes Fußballspiel. Dynamos Defensiv-Allrounder will das zuletzt gezeigte Erfolgserlebnis gegen Energie Cottbus bestätigen: „Wir wollen das Spiel vor heimischer Kulisse natürlich gewinnen und den Dreier in Dresden behalten“, sagte der 20-Jährige am Freitag. Im Abwehrverbund der Schwarz-Gelben ist Müller auf fast allen Positionen schon zum Einsatz gekommen, zuletzt erfolgreich als Rechtsverteidiger gegen den FCE. In der Jugend gelernter Stürmer, gehört er als Defensivspieler in der 3. Liga zu Dynamos Konstanten, hat bisher die achtmeisten Spielminuten aller Feldspieler gesammelt. Dass er sich noch nicht in die Offensivstatistik eintragen konnte, bereitet Jannik Müller kein Kopfzerbrechen: „Mir ist es lieber, wir gewinnen 1:0 und ein anderer schießt das Tor, als dass ich ein Tor mache und wir nur einen Punkt mitnehmen.
Daumen drücken für einen Dreier wird am Samstag Benjamin Kirsten. Dynamos Torhüter hat im Cottbus-Spiel eine Fraktur des rechten Mittelhandknochens erlitten und kann ebenso wenig ins Geschehen eingreifen wie Youngster Robin Fluß. Der 18-Jährige zog sich bei einem Zusammenprall im Training am Donnerstag eine Verletzung des linken Knies zu und wird mehrere Wochen ausfallen. Nils Teixeira (Virusinfekt) steht ebenfalls weiter nicht zur Verfügung. Marvin Stefaniak hingegen hat seine Gelbsperre abgesessen und wird aller Voraussicht nach am Samstag wieder mit in den Kader stoßen.
Die Osnabrücker kommen mit einem echten Lauf nach Dresden. Von den letzten zehn Spielen hat die Mannschaft von Trainer Maik Walpurgis nur eins verloren und 23 von 30 möglichen Punkten geholt. Außerdem haben die Lila-Weißen seit dem 9. Spieltag in jeder Partie mindestens einmal getroffen.
Es wartet also noch einmal ein echter Prüfstein auf die Sportgemeinschaft, bevor das Fußballjahr am Sonntag beim Budenzauber in Riesa ausklingt. Das Spiel gegen Osnabrück steht unter der Leitung von Schiedsrichter Christian Dietz (Kronach), der die Partie um 14 Uhr anpfeift. Die Stadiontore öffnen um 12 Uhr, die SGD rechnet mit etwa 23.000 Zuschauern, davon bis zu 300 Gästefans.
HINWEIS: Die Sektorentrennung bleibt am Samstag geschlossen.
Der Kassenbereich Lennéplatz öffnet 10 Uhr. Neben den Tageskarten gibt es dort bis 12 Uhr und dann wieder von 15 Uhr bis ca. 16.45 Uhr Halbjahreskarten 2015.
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf.
Das Spiel wird live im MDR-Fernsehen und bei MDR.de im Internet übertragen.
Wir halten Euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel und die Stimmen zum Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Heimsieg durch schwere Verletzung getrübt
Am 22. Spieltag der 3. Liga stand das letzte Pflichtspiel der SG Dynamo Dresden im Fußballjahr 2014 an. 22.953 Zuschauer sahen einen 2:1-Heimsieg der SGD, die einen Pausenrückstand noch drehen konnte. Stanislav Iljutcenko hatte die Gäste nach 30 Minuten in Führung gebracht, kurz darauf verwies Schiedsrichter Christian Dietz den Osnabrücker Tobias Willers nach einer Tätlichkeit mit Rot des Feldes (33.). In Überzahl drehte die Sportgemeinschaft die Partie in der zweiten Halbzeit durch Tore von Marco Hartmann (51.) und Justin Eilers (61.).In der Nachspielzeit musste die SGD noch eine ganz bittere Pille schlucken: Mathias Fetsch verletzte sich in einem Zweikampf schwer am Knie, ein Foulspiel lag in der Situation nicht vor. Noch am Abend wurden bei dem 26-Jährigen bei einer MRT-Untersuchung im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt ein Kreuzbandriss und ein Meniskusschaden festgestellt. Für die Leihgabe vom FC Augsburg ist die Saison damit gelaufen.
Unter dem Strich landete Dynamo in Anbetracht einiger strittiger Situationen gegen auch in Unterzahl starke Niedersachsen einen etwas glücklichen Sieg. Die SGD überwintert mit 38 Punkten auf Tabellenplatz Vier und rangiert damit einen Zähler hinter dem Relegationsplatz, den die Stuttgarter Kickers belegen.
Dynamos Cheftrainer Stefan Böger stellte im Vergleich zum 1:0-Sieg in der Vorwoche gegen den FC Energie Cottbus auf zwei Positionen um. Für den verletzten Benjamin Kirsten stand Patrick Wiegers im Tor, neben Marco Hartmann ersetzte Cristian Fiel (C) Quirin Moll im defensiven Mittelfeld. Die Viererabwehrkette im 4-2-3-1 bildeten David Vrzogic und Jannik Müller auf den Außenpositionen, in der Innenverteidigung starteten Dennis Erdmann und Michael Hefele. Sinan Tekerci und Justin Eilers bildeten die Flügelzange, im Zentrum hinter Mathias Fetsch spielte Luca Dürholtz.
In der Anfangsviertelstunde hatten die Gäste mehr vom Spiel, die erste halbe Offensivaktion der SGD war nach sieben Minuten zu verzeichnen: Nach schönem Doppelpass mit Tekerci setzte Vrzogic Fetsch ein, der den Ball gut mit der Brust mitnahm, jedoch vor dem Strafraum zurückgepfiffen wurde – der Angreifer stand wohl hauchzart im Abseits. Die aktivere Mannschaft blieben die Gäste, die in der 19. Minute dem Führungstreffer ganz nah waren. Nach einer Hereingabe von der linken Seite klärte Vrzogic in höchster Not vor der Linie. Ob dabei die Hand regelwidrig im Spiel war, blieb strittig.
Kurz darauf kassierte Hefele eine Gelbe Karte, weil er im Luftduell mit Iljutcenko zu hart zur Sache ging. Dynamos Innenverteidiger war in dieser Situation mit der Verwarnung gut bedient. Eine halbe Stunde war gespielt, als Menga über die linke Seite durchbrach und im Zentrum den mitgelaufenen Iljutcenko bediente. Der Offensivspieler hatte zu viel Platz und deshalb wenig Mühe, den Ball aus acht Metern zum 1:0 für die Gäste einzuschieben (30.). Wiegers war ohne Abwehrchance.
Kurz nach der Führung dezimierten sich die Gäste selbst: Bei einem Gerangel im Dynamo-Strafraum gab es einen Tritt von Tobias Willers gegen Erdmann, woraufhin Schiedsrichter Dietz den Osnabrücker mit Rot des Feldes verwies (33.). Gäste-Coach Walpurgis wechselte und nahm Menga vom Feld, Grassi rückte dafür in die Abwehr der Niedersachsen. Vor der Pause hatte Fetsch noch eine Schusschance, die jedoch geblockt wurde, so dass es mit der verdienten Gäste-Führung in die Kabinen ging.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs gab es auch bei Dynamo den ersten Wechsel: Sylvano Comvalius kam für Dürholtz ins Spiel, um der Offensive einen neuen Impuls zu geben. Dynamo startete mit einem anderen Gesicht in den zweiten Durchgang und schnürte den VfL nun phasenweise förmlich in dessen Hälfte ein. Die erste sehr gute Gelegenheit hatte Hartmann, der nach Vorlage von Tekerci und Fiel aus ca. 25 Metern einen Strich knapp über den Querbalken absetzte. Doch schon wenige Sekunden später machte der Vize-Kapitän es besser. Comvalius hatte den Ball am 16er mit dem Rücken zum Tor, dann wurde ihm die Kugel vom Gegner weggespitzelt. Doch der Ball landete genau vor der linken Innenseite von Hartmann, dem mit feiner Schusstechnik ein Traumtor ins linke obere Eck gelang. Der Ball schlug an der Unterkante der Latte ein, es stand 1:1 (51.).
Nach dem Treffer hatte Dynamo weitere Chancen. Osnabrücks Schlussmann Heuer Fernandes musste gegen Eilers (52.) und Fetsch (55.) all sein Können aufbieten, um einen weiteren Einschlag zu verhindern. Comvalius brachte sichtlich Bewegung in das Dresdner Angriffsspiel und war auch an der nächsten Offensivaktion beteiligt. Aus 20 Metern zentraler Position brachte er den Ball scharf aufs Tor, die Kugel wurde noch entscheidend abgefälscht, so dass Heuer Fernandes auf dem Weg in die falsche Ecke mit den Füßen nur in höchster Not nach vorn abprallen lassen konnte. Der Ball war frei in der Luft, Eilers schaltete am schnellsten und nickte die Kugel zur 2:1-Führung über die Linie (61.).
Im Schlussdrittel machten die Gäste Dynamo auch in Unterzahl das Leben sehr schwer, die SGD verlor wieder etwas die Linie. Mehrmals musste Wiegers eingreifen und vor allem gegen Feldhahns Schuss aus kurzer Distanz sein ganzes Können aufbieten, um die Kugel zur Seite abzuwehren (84.). In der Schlussphase waren dann beide Mannschaften einem Treffer noch einmal ganz nah. Auf Dresdner Seite brachte Fiel einen Freistoß aus knapp 25 Metern zentraler Position gut Richtung Angel, aber der VfL-Keeper flog klasse und wehrte den Ball unterm Querbalken ab. Auf der anderen Seite blockte Dennis Erdmann einen Schuss der Lila-Weißen, die daraufhin auf Handspiel reklamierten – auch das wohl nicht zu Unrecht. Doch Schiedsrichter Dietz hatte zuvor auf Abseits erkannt, obwohl der Osnabrücker Spieler in der Situation eher passiv geblieben war – abermals eine strittige Szene.
Schlussendlich jubelte Fußball-Dresden nach einem zwar nicht gutklassigen, aber höchst intensiven Drittliga-Spiel über den zehnten Saisonsieg. Am Sonntag schnüren die Schwarz-Gelben noch einmal unterm Hallendach die Töppen, doch es ist davon auszugehen, dass in Riesa eher die zweite Reihe zum Zuge kommen wird. Ab 11 Uhr ist Dynamo beim Feldschlößchen Super Regio Cup im Einsatz. Der MDR überträgt die offizielle NOFV-Hallenmeisterschaft ab 10.58 Uhr live und in voller Länge im Internet.
Das nächste Punktspiel in der 3. Liga steht dann am Sonntag, dem 1. Februar an, wenn es beim Auswärtsspiel in Münster beim Tabellenzweiten (39 Punkte) direkt nach der Winterpause den ersten Kracher gibt.