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Sachsenpokal-Halbfinale vor großer Kulisse
Am Ostersonntag empfängt die SG Dynamo Dresden den FC Erzgebirge zum Halbfinale im Sachsenpokal 2015/16. Obwohl Dynamo das DFB-Pokal-Ticket für die kommende Saison praktisch in der Tasche hat – die ersten vier Mannschaften der 3. Liga sind für den Wettbewerb qualifiziert –, und auch die Gäste als Tabellenzweiter sich berechtigte Hoffnungen auf ihre Teilnahme am bundesweiten Pokal machen dürfen, hat das Spiel für die Anhänger beider Vereine traditionell eine besondere Bedeutung.Gästefans eingeschlossen, waren für das Sachsenderby am Donnerstag bereits mehr als 23.000 Karten verkauft. „Ich weiß, welchen Stellenwert die Begegnung für unsere Fans hat, dass sie sich nichts sehnlicher wünschen als einen Heimsieg“, sagte Dynamos Cheftrainer Uwe Neuhaus am Donnerstag. „Mit der entsprechenden Einstellung gehen wir in das Spiel. Sicher wird es auf der einen oder anderen Position Veränderungen geben, aber wir haben auch noch zwei Trainingseinheiten vor uns, die es abzuwarten gilt.“
Dass Patrick Wiegers am Sonntag mit einem Einsatz von Beginn an rechnen kann, ließ sich Neuhaus drei Tage vor dem Spiel immerhin schon entlocken.
Der FC Erzgebirge, der am Sonntag von ca. 2.000 Anhängern unterstützt wird, hat auf dem Weg ins Halbfinale SV Rot-Weiß Bad Muskau aus der Landesklasse Ost und Sachsenligist SG Taucha 99 ausgeschaltet, Dynamo bekam es mit Drittligist Chemnitzer FC und Regionalligist VfB Auerbach zu tun.
Die letzten beiden Pokalduelle mit dem FCE entschieden die Veilchen für sich. Am 8. Oktober 1999 setzten sich die Westsachsen im Achtelfinale des Landespokals vor 4.160 Zuschauern in Dresden mit 4:1 durch, das Tor für die SGD erzielte Kopunovic. Am 27. Oktober 1995 sahen 5.140 Schlachtenbummler in Dresden in der ersten Runde des Sachsenpokals einen Elfmeterkrimi, den ebenfalls die Gäste für sich entschieden. (oben im Bild ein Zweikampf beim 1:1 in der Regionalliga Nord/Ost am 12. Februar 2000)
Zuvor gab es die Paarung viermal im FDGB-Pokal, dort mit positiver Bilanz für Dynamo. 1960 schied man bei der Premiere zwar aus, damals noch gegen Aue-Vorgänger SC Wismut Karl-Marx-Stadt. Doch 1973 (in Hin- und Rückspiel) und 1987 (dank zweier später Minge-Tore) behielten die Schwarz-Gelben die Oberhand.
Schiedsrichter Alexander Sather (Grimma) wird die Partie um 13.15 Uhr anpfeifen. die Stadiontore öffnen um 11.15 Uhr. Am Kassenbereich Lennéplatz gibt es ab 10 Uhr Tageskarten sowie Tickets für das Heimspiel gegen Holstein Kiel.
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf.
SPORT1 berichtet im TV sowie per Livestream in voller Länge aus Dresden.
Wir halten euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Stimmen zum Spiel seht ihr bei DynamoTV. Die Pressekonferenzen vor und nach dem Spiel entfallen.
Effiziente Gäste bestrafen Fehler eiskalt
Im Sachsenpokal-Halbfinale unterliegt die SG Dynamo Dresden dem FC Erzgebirge mit 0:3 (0:2). Vor allem im ersten Durchgang hatten die Gäste wenig Zugriff aufs Spiel, zeigten sich jedoch gnadenlos effizient und nutzen individuelle Fehler zur Zwei-Tore-Führung durch Köpke und Skarlatidis. Nach der Pause versuchten die Schwarz-Gelben vor 24.956 Zuschauern alles, doch nach einem Missverständnis in der Hintermannschaft stellte Kvesic auf 3:0 und sorgte damit für die Entscheidung.Dynamos Cheftrainer Uwe Neuhaus nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen Rostock mehrere Veränderungen vor. Wiegers, Jannik Müller, Andrich, Jimi Müller, Tekerci, Kutschke und der zuletzt in der Liga Gelb-gesperrte Fabian Müller standen in der Startelf.Die ersten Minuten gehörten Dynamo, Tekerci verzog nach vier Minuten knapp drüber, stand beim Zuspiel aber ebenso knapp im Abseits. Drei Minuten später tauchte die Dotchev-Elf das erste Mal vorm Dresdner Kasten auf, nach Flanke von links beförderten Holthaus und Tekerci den Ball aus der Gefahrenzone, der FCE brachte den Ball ein weiteres Mal vors Tor, doch Wiegers schnappte sich die Kugel.
Die SGD hatte in der Folge mehr Spielanteile und trug den Ball häufiger vor das gegnerische Tor. Nach einer Viertelstunde wollten FCE-Keeper Männel und Kutschke im 16er zum Ball und prallten zusammen – eine Szene, die man weiterlaufen lassen kann. Doch Schiedsrichter Alexander Sather erkannte auf Offensivfoul des Dresdner Stürmers. Mit seiner Entscheidung erstickte er den Torjubel auf der Lennéstraße, denn Jimi Müller hatte den freien Ball überlegt eingeschoben (16.). Es sollte nicht das letzte aberkannte Tor an diesem Nachmittag bleiben.
Stattdessen gingen die Veilchen mit ihrem ersten Torschuss in Führung. Wiegers brachte mit einem Abwurf Fabian Müller in Bedrängnis, der FCE eroberte den Ball, Tiffert setzte Köpke ein, der präzise rechts unten zum 0:1 vollendete (22.). Nach Wiederanpfiff stieß Holthaus zur Grundlinie durch, wurde gefoult, doch beim fälligen Kreuzer-Freistoß kam Hefele mit der Stirn nicht voll hinter den Ball (24.). Fünf Minuten später schallte erneut der Torjubel durchs weite Rund – und wurde abermals vom Pfiff des Unparteiischen erstickt. Nach einer Ecke waren die Gäste unsortiert, wieder war es Jimi Müller, der aus kurzer Distanz einschob, aber der Assistent hatte die Fahne gehoben und auf Abseits entschieden.
Kurz darauf war es Kutschke, der nach Zuspiel von Tekerci in der verbotenen Zone stand und frei vor Männel zurückgepfiffen wurde. In der Folge scheiterte Kreuzer nach schönem Antritt am Schlussmann, Andrich setzte seinen Volley im 16er zu hoch an. Als sich dann der Gäste-Keeper nach 42 Minuten gegen Schiedsrichter Sather am Rande einer Handgreiflichkeit bewegte, entschied dieser sich, es bei einem gelben Karton zu belassen. So konnte der FCE-Keeper kurz darauf noch Aosmans Hochkaräter entschärfen, Dynamos Mittelfeldspieler war links auf spitzem Winkel zum Abschluss gekommen (44.).
Als sich alle schon auf einen knappen Halbzeitrückstand eingestellt hatten, klingelte es ein zweites Mal. Adler setzte am 16er Skarlatidis ein, der aus 14 Meter auf 0:2 aus Dynamo-Sicht stellte.
Nach dem Seitenwechsel ging es hin und her, Dynamo versuchte alles, um den Anschluss zu erzielen. Ganz nah dran waren nach einer Stunde Kutschke und Hefele, die eine Freistoßflanke des kurz zuvor eingewechselten Stefaniak beide knapp verpassten (60.). Zwei Minuten später brachte Tekerci eine Flanke von links, Kutschke legte rechts mit der Stirn zurück vor Tor zu Jannik Müller, dessen Kopfball zur Beute des Torhüters wurde.
Kurz darauf sorgte ein Missverständnis in der Rückwärtsbewegung faktisch für die Entscheidung. Kreuzer wollte rechts außen zurück auf Wiegers spielen, der Ball war einen Tick zu kurz, Wiegers stand einen Tick zu tief, was in der Summe dazu führte, dass Kvesic die Kugel aufnehmen, frei aufs Tor zugehen und vollenden konnte (0:3, 68.).
Die SGD steckte trotz des nun deutlichen Rückstands nicht auf, konnte die FCE-Abwehr an diesem Tage jedoch nicht mehr entscheidend aushebeln. Somit kommt es im Finale des Sachsenpokals zum Westsachsen-Duell zwischen dem FSV-Zwickau und dem FC Erzgebirge. Für Dynamo geht es am kommenden Samstag (02.04.) beim Auswärtsspiel in Cottbus ab 14 Uhr wieder um wichtige Drittliga-Zähler.