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„Wir wollen aus Kiel etwas mitbringen.“
Am Samstag reist die SG Dynamo Dresden zum Auswärtsspiel bei Holstein Kiel, Anpfiff ist um 14 Uhr. Nach der ersten Saisonniederlage will die Sportgemeinschaft im hohen Norden wieder in die Erfolgsspur zurückfinden – ausgerechnet dort also, wo sich die SGD in der Vergangenheit fast schon traditionell sehr schwer getan hat. Bei fünf Gastspielen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt konnte Dynamo erst einen Zähler entführen: Am 24. Spieltag der Regionalliga-Saison 2003/04 gab es für den späteren Zweitliga-Aufsteiger ein 1:1-Unentschieden bei den Störchen.„Ich habe mit Dynamo ja auch noch nie in Kiel gespielt“, erwiderte Cheftrainer Uwe Neuhaus mit einem Augenzwinkern, als er am Donnerstag auf der Spieltagspressekonferenz im Stadion Dresden auf die Bilanz bei der KSV Holstein angesprochen wurde. Dabei weiß der 55-Jährige genau, wie hart seine Spieler arbeiten müssen, um am 14. Spieltag wieder Punkte zu sammeln: „Ich habe meine Mannschaft darauf vorbereitet, dass uns Dauerdruck erwartet. Die Kieler haben eine extreme Spielweise, wir müssen uns darauf einstellen, dass wir früh unter Druck geraten. Aber ich erwarte von meinen Jungs nach dem letzten Spiel eine positive Reaktion. Wir wollen aus Kiel etwas mitbringen“, forderte Dynamos Chefcoach.
Dabei helfen will Quirin Moll, der nach Verletzungspause am Samstag ein Kurz-Comeback gefeiert hat und wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist: „Ich habe in den vergangenen Wochen sehr hart an mir gearbeitet und bin topfit“, sagte Dynamos Mittelfeldabräumer am Donnerstag. „Als Tabellenführer gehen wir mit viel Selbstvertrauen in das kommende Spiel, wir wissen, was wir drauf haben. Wir wollen unser Spiel durchziehen und die drei Punkte einfahren“, gab der 24-Jährige die Marschroute vor.
Personal: Patrick Wiegers, Tim Väyrynen (beide Reha nach Knie-Verletzung), Pascal Testroet (Aufbautraining nach Infekt) und Vize-Kapitän Marco Hartmann (Knieprobleme) stehen nicht zur Verfügung.
Die SGD hat im Vorverkauf 1.000 Gästekarten abgesetzt. Die Gästetageskasse und die Stadiontore öffnen um 12 Uhr. Insgesamt erwarten die Gastgeber ca. 7.500 Zuschauer.
Die Infos zur Liveübertragung und unsere Faninfo findet ihr auf der Website.
Wir halten euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel, die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Nervenkrimi mit glücklichem Ende
Die SG Dynamo Dresden setzt sich am Samstagnachmittag bei der Kieler SV Holstein mit 2:1 durch und bringt erstmals drei Punkte mit aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Marvin Stefaniak und Justin Eilers brachten eine sehr effiziente Dresdner Mannschaft im ersten Durchgang vor 6.639 Zuschauern im Holstein-Stadion in Führung. Halbzeit zwei entwickelte sich für die etwa 1.500 mitgereisten Schwarz-Gelben noch einmal zu einem Nervenkrimi, aber letztlich gelang den Gastgebern durch Siedschlag nur noch der Anschlusstreffer.Im Vergleich zum Heimspiel gegen Cottbus veränderte Cheftrainer Uwe Neuhaus seine Mannschaft auf drei Positionen: Kreuzer, Moll und Tekerci rückten in die Startelf, Teixeira, Andrich und Fetsch nahmen auf der Bank Platz.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens verzeichneten die Gastgeber zunächst mehr Ballbesitz, konnten die Gäste-Defensive jedoch nicht in Verlegenheit bringen. Auf der anderen Seite war es Kreuzer, der ein erstes Ausrufezeichen setzte, aber seinen Schuss zu hoch ansetzte (11.). Zwei Minuten später spielte Eilers Stefaniak vorm Kieler 16er mit einem gefühlvollen Lupfer frei, Dynamos bester Assistgeber zog in die Box und schloss überlegt flach ins linke Eck zur frühen Führung ab (13.). Nach zwölf Vorlagen in 2015/16 war es der erste Saisontreffer des 20-Jährigen.
Mit der Führung im Rücken kam die SGD immer besser ins Spiel, auch weil die Störche sich nun etwas verunsichert zeigten. Wenn die Mannschaft von Karsten Neitzel erfolgversprechend vorm Kasten von Blaswich auftauchte, dann agierte sie oft zu umständlich und verpasste so die Gelegenheit zum Abschluss. Beide Mannschaften ließen in dieser Phase hinten wenig zu. Eilers war es dann, der das Torkonto der Neuhaus-Elf mit einer feinen Einzelleistung weiter nach oben schraubte. Torschütze Stefaniak suchte und fand Dynamos Nummer 11, Eilers ging mit dem Ball am Fuß halbrechts in den Strafraum und zog aus 15 Metern mit dem linken Schlappen trocken ab – das Spielgerät schlug flach im kurzen Eck zum 2:0 aus Gästesicht ein, es war der zwölfte Saisontreffer des 27-Jährigen und nunmehr Vorlage Nummer 13 für Stefaniak.
Viel mehr passierte im ersten Durchgang nicht mehr, mit der fast schon komfortablen Führung ging es in die Pause.
Dass das 2:0 nur fast komfortabel war, wussten die Schwarz-Gelben natürlich nur allzu gut. Wie erwartet kam Kiel mit einer Umstellung und viel Schwung aus der Pause und setzte sich vorübergehend um den Dresdner 16er fest. Doch der Abwehrverbund um Kapitän Hefele und Modica hielt stand, stattdessen war es Dynamo, das fast den nächsten Treffer machte. Stefaniak konnte sich links in den Strafraum tanken, doch beim Schussversuch sprang ihm die Kugel ans Knie und rollte von dort an den Pfosten (52.).
In der Folge nahm das Spiel weiter an Fahrt auf, es gab Strafraumszenen auf beiden Seiten, die besseren Chancen verbuchte die KSV, vergab diese jedoch teils fahrlässig. Doch pünktlich zur Schlussviertelstunde brachte das 1:2 das weite Rund noch einmal in Wallung. Nachdem ein Kieler rechts zur Grundlinie durchbrechen und flach nach innen legen konnte, nagelte Siedschlag den Ball zum Anschluss aus sechs Metern unhaltbar unter den Querbalken, Blaswich war chancenlos (75.).
Mit dem Publikum im Rücken kamen die Gastgeber nun noch einmal auf, die Intensität des Spiels nahm weiter zu. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich ergab sich kurz vor Schluss. Nach einem langen Freistoß köpfte ein Schwarz-Gelber die Kugel etwas zu kurz weg, ein Kieler konnte den zweiten Ball im Strafraum aufs Tor bringen, aber Blaswich begrub die Kugel unter sich. Als drei Minuten Nachspielzeit rum waren und Schiedsrichter Frank Willenborg den Schlusspfiff ertönen ließ, war Historisches vollbracht. Zum ersten Mal überhaupt behielt die SGD in Kiel die Oberhand, womit die Vorfreude auf den Ostklassiker am kommenden Samstag in Dresden (31.10., 14 Uhr) gegen den Tabellenvierten aus Magdeburg ungetrübt ist.
Wer am Samstag in Kiel dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekt Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen. Danke euch!