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„Wir müssen kühlen Kopf bewahren.“
Zum 33. Spieltag der 3. Liga 2015/16 empfängt die SG Dynamo Dresden am Samstag Holstein Kiel. Die Gäste aus dem Norden haben turbulente Wochen und Monate hinter sich. Nachdem im Sommer 2015 der Aufstieg in die 2. Bundesliga in einer dramatischen Relegation gegen 1860 München in letzter Sekunde verpasst wurde, war man am 15. Spieltag der laufenden Saison Schlusslicht der Liga. Doch die Kieler bewahrten die Ruhe und arbeiteten sich sukzessive wieder aus der Abstiegszone nach oben. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen verschaffte sich die Mannschaft von Karsten Neitzel noch einmal mächtig Luft – ist als Tabellen-Achter aber noch nicht gesichert.„Kiel ist für mich kein potenzieller Abstiegskandidat, aber ein wenig müssen sie noch nach unten schauen. Sie werden alles dafür tun, um uns ein bisschen zu ärgern“, schätzte Dynamos Cheftrainer Uwe Neuhaus am Freitag auf der Pressekonferenz im DDV-Stadion ein. Als die eine oder andere Frage der Medienvertreter um das Thema Aufstieg kreiste, sagte der 56-Jährige: „Ich spiele ungern die Spaßbremse, aber wir haben erst mal sportlich etwas hinzulegen, die drei Punkte zu holen. Alles Weitere werden wir dann sehen.“
Auch Offensivspieler Justin Eilers vertrat einen klaren Standpunkt zu den Rechenspielchen der letzten Tage: „Wir haben noch sechs Spiele vor der Brust und werden unseren Soll erfüllen. Unser Ziel werden wir erreichen, auch ohne Schützenhilfe aus Erfurt. Auch wenn wir den Tag kaum erwarten können, müssen wir kühlen Kopf bewahren. Was wir in der Hand haben, ist, unser Spiel durchzuziehen und die drei Punkte hierzubehalten.“
Personal: Neben Nils Teixeira (Virusinfektion) muss Uwe Neuhaus auf Stefan Kutschke (Prellung des Oberschenkelknochens) verzichten. Alle anderen Akteure sind an Bord und einsatzbereit.
Schiedsrichter Robert Schröder pfeift die Partie um 14 Uhr an, die Stadiontore öffnen um 12 Uhr. Das DDV-Stadion ist ausverkauft. Am Kassenbereich Lennéplatz gibt es ab 10 Uhr bis ca. eine Stunde nach Abpfiff Karten für das Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden.
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf.
Der MDR überträgt das Spiel im TV in Konferenz. In voller Länge ist die Partie im Internet zu sehen.
Wir halten euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel, die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Entscheidung vertagt
Die SG Dynamo Dresden und Holstein Kiel trennen sich vor 28.935 Zuschauern im DDV-Stadion 0:0 unentschieden. Damit ist für Dynamo die Entscheidung im Aufstiegsrennen bei 15 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und fünf ausstehenden Partien vertagt.Cheftrainer Uwe Neuhaus veränderte seine Startelf im Vergleich zum Auswärtssieg in Cottbus auf zwei Positionen, Aosman und Hartmann ersetzten Andrich und Moll im Mittelfeld.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein temporeiches Drittliga-Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Die bis dahin beste Gelegenheit hatte der Tabellenführer nach zehn Minuten, als Stefaniak mit seinem Schuss rechts im 16er an Holstein-Keeper Zentner scheiterte, Eilers dann beim Nachschuss vom Assistenten in abseitsverdächtiger Position zurückgewinkt wurde. Der Schlussmann der Störche war gut aufgelegt, was er vor allem in der dramatischen Nachspielzeit noch unter Beweis stellen sollte.
Nach 17 Minuten durfte sich dann Blaswich auszeichnen, der einen Abschluss aus kürzester Distanz parierte, kurz darauf war es Hefele, der nach Stefaniaks Freistoß die Lufthoheit hatte, aber seinen Meister in Zentner fand. Nach 31 Minuten hatten die Dynamo-Fans dann den Torschrei auf den Lippen: Testroet tankte sich klasse durch und nahm Aosman mit, der die Kugel Nahe der Strafraumlinie flach, wuchtig und präzise platzierte – erste rettete der linke Pfosten für Kiel, dann parierte Zentner Eilers‘ Nachschuss. Direkt in der Folge setzten Testroet in Rücklage und Hefele ihre Kopfbälle nach Eingaben von Stefaniak neben den Kasten.
Nach 36 Minuten wurde es vor Blaswichs Kasten wieder brandgefährlich, aber Dynamos Nummer eins entschärfte schließlich nach kurzem Chaos im 16er. Dann brandete Jubel durchs Rund – Erfurt hatte gegen Osnabrück den Ausgleich erzielt. Doch klar war, dass die Sportgemeinschaft einen Treffer brauchte. Kurz vor der Pause ging es noch mal hoch und runter, die beste Chance hatte Ex-Dynamo Fetsch, der das Spielgerät aus 12 Metern halblinker Position am langen Pfosten vorbei zirkelte.
Nach dem Seitenwechsel war es erneut Fetsch, der aus aussichtsreicher Position flach verzog, aber Blaswich wäre am rechten Pfosten zur Stelle gewesen (54.). Kurz danach brachte Sanés Abschluss aus 16 Metern keine Gefahr. Die Neitzel-Elf hatte in dieser Phase erstmals ein Übergewicht, bei den Männern von Uwe Neuhaus war ein wenig der „Rucksack“ zu spüren, den man mit sich rumtrug – man brauchte unbedingt dieses eine Tor. Umso mehr als aus Erfurt weitere Treffer vermeldet wurden. Verfolger Osnabrück lag in der thüringischen Landeshauptstadt zwischenzeitlich 1:3 zurück, verlor schließlich 2:4. Aber der Fußballgott hatte sich in den Kopf gesetzt, die Ziellinie für die SGD noch einmal nach vorne zu verlegen.
Als eine Stunde rum war, eroberte sich Dynamo das Spiel zurück. Immer wieder tauchte der Tabellenführer vorm Kieler Tor auf, allein der Durchschlag fehlte. Nach 83 Minuten klärte Zentner einen Kopfball von Testroet im Nachfassen, die Zuschauer rauften sich die Haare. Doch das alles war nichts gegen die Dramatik der Nachspielzeit.
Vier Minuten gab Schiedsrichter Robert Schröder oben drauf. Als knapp zwei davon rum waren, hatte Eilers den Ball mit dem Rücken zum Tor, drehte sich – und setzte seinen Volleyschuss um Zentimeter vorbei. Kurz darauf Chaos im Gästestrafraum, zwei, oder dreimal retteten die Störche auf der Linie. Zentner setzte dann den Schlusspunkt, indem er einen Distanzschuss von Kreuzer in klasse Manier um den Balken lenkte.
Am kommenden Wochenende ist die SGD in Magdeburg gefordert. Nicht mitwirken können Hartmann und Stefaniak, die jeweils den fünften Gelben Karton sahen. Sonstige Rechenspielchen ersparen wir uns an dieser Stelle. Euch allen noch ein dynamisches Wochenende!