„Das sind besondere Spiele.”
Am 10. Spieltag der Zweitliga-Saison 2018/19 empfängt die SG Dynamo Dresden am Freitag den FC Erzgebirge. Es ist das 115. Sachsenderby, zum 100. Mal treffen beide Vereine in einem Pflichtspiel aufeinander.Die Gesamtbilanz – 48 Siege für Schwarz-Gelb, 32 Remis, 34 Niederlagen – bleibt Freunden der Statistik vorbehalten. Und auch die bisherige Punktausbeute beider Mannschaften in dieser Spielzeit wird eine untergeordnete Rolle spielen, wenn die Partie um 18.30 Uhr unter Flutlicht angepfiffen wird.
„Derbys sind das Salz in der Suppe, die Vorfreude auf dieses Spiel spürt man in der ganzen Stadt. Wir wissen, dass auch unser Gegner sehr motiviert in die Partie gehen wird. Aber wir werden alles dafür tun, um dieses Heimspiel zu gewinnen“, blickte Maik Walpurgis am Donnerstag auf der Pressekonferenz im Rudolf-Harbig-Stadion voraus.
Dynamos Cheftrainer muss aufgrund von Blessuren, Verletzungen sowie einer Sperre auf fünf Profis verzichten, zeigte sich jedoch zufrieden mit dem Engagement seiner Schützlinge während der Länderspielpause. „Wir haben viele Spieler im Kader, die in die Mannschaft drängen. Das macht es mir als Trainer schwer, aber darüber freue ich mich. Wir haben einige Ausfälle, dementsprechend wird es Chancen geben für den einen oder anderen.“
„Die Stimmung im Stadion wird wieder überragend sein, wie letzte Saison“, lässt auch Rico Benatelli Vorfreude durchblicken. Der Mittelfeldspieler konnte sich im letzten Sachsenderby in Dresden als Torschütze eintragen. „Das sind besondere Spiele. Man möchte den Fans etwas wiedergeben, und auch zeigen, dass wir die Nummer eins in Sachsen sind. Vielleicht regnet es ein bisschen, dann sitzt die eine oder andere Grätsche noch besser.“
Das achte Jahr in Folge läuft Dynamo anlässlich der FARE-Aktionswochen (Football Against Racism) in einem Sondertrikot mit dem Slogan „Love Dynamo – Hate Racism“ auf. Dynamos Hauptsponsor All-inkl.com verzichtet dafür eigens auf seine Präsenz auf der Trikotbrust. Seit 2011 führt die SGD die Aktion gemeinsam mit der antirassistischen Faninitiative 1953international durch.
Personal: Verzichten muss Maik Walpurgis auf Kapitän Marco Hartmann (Knieprobleme), Stellvertreter Patrick Ebert (5. Gelbe Karte), Niklas Kreuzer (Bauchmuskelzerrung) sowie Jannik Müller (Reha nach Sprunggelenks-OP) und Florian Ballas (Reha nach Schulter-OP).
Vor über 30.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion, darunter rund 3.000 Gästefans, wird die Spielleitung bei Bundesliga-Schiedsrichter Robert Schröder liegen.
Stadiontore und Aufwertungskassen öffnen um 16.30 Uhr, der VIP-Bereich um 17 Uhr. Der Kassenbereich Lennéplatz links vom Fanshop ist ab 10 Uhr geöffnet, dort gibt es Karten für das Heimspiel gegen den SV Sandhausen (Fr, 02.11.).
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf. Im Heft findet ihr diesmal ein Interview mit Aias Aosman.
Wir halten euch am Spieltag wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter, Instagram und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel, die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Überzahl ohne Ertrag
Am Freitagabend trennte sich die SGD im Sachsenderby mit 1:1 vom FC Erzgebirge. Vor der Saison-Rekordkulisse von 30.769 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion brachte Riese die Gäste in Führung, Koné erzielte kurz darauf den Ausgleich.
Bedingt durch Verletzungen, Gelb-Sperre und Länderspieleinsätze stellte Dynamos Cheftrainer Maik Walpurgis die Startelf im Vergleich zum Spiel in Magdeburg auf fünf Positionen um: Gonther, Möschl, Nikolaou, Heise, Berko rückten ins Team. Gonther übernahm aufgrund des Fehlens von Hartmann und Ebert zudem die Verantwortung als Kapitän.
Auf dem Rasen entwickelte sich früh ein energisch geführtes Duell. Erste Szenen vor dem Tor markierten Hochscheidt für die Gäste (3., 11.) und Koné (10., 16.). Nach 23 Spielminuten war es Testroet, der sich im linken Halbfeld mit dem Ball Platz verschaffte und den Ball auf den im Zentrum gestarteten Riese durchgesteckte. Dessen Schuss prallte vom linken Innenpfosten zum 0:1 ins Netz (23.).
Dynamo fand schnell eine Antwort. Unmittelbar nach dem Rückstand eroberte Nikolaou den Ball und spielte zu Aosman. Der passte perfekt in die Mitte, wo Koné sprintstark Rapp abhängte und mit rechts ins linke Toreck abschloss – 1:1, das fünfte Saisontor für Dynamos Stürmer (25.).
Danach nahm das Spiel an Intensität und Ruppigkeit zu, während herausgespielte Chancen selten blieben. Hamalainen versuchte es per Kopfball (28.), Benatellis verdeckter Schuss wurde zur Beute von FCE-Keeper Männel (37.). Die beste Szene vor der Pause leitete Testroet ein, der aus der Drehung ins Zentrum vorlegte. Dort kam Hochscheidt 15 Meter vor dem Gehäuse frei an den Ball und scheiterte mit der Großchance zum 1:2 an einer starken Fußabwehr von Schubert (43.).
Nach dem Seitenwechsel sorgte Iyohas Schuss aus 18 Metern für Gefahr, ging aber mit zu viel Drall rechts vorbei (49.). Kurz darauf sah Rapp nach einem Foul an Möschl Gelb-Rot (52.). Beim folgenden Freistoß verfehlte Heise aus 17 Metern nur knapp das rechte Dreiangel.
Die Gäste stellten zu zehnt auf eine defensivere Spielweise um, blieben aber weiter gefährlich. So verfehlte Testroet das Gehäuse, weil der Ball von Schubert noch vor dem Pfosten abgefälscht wurde (60.). Dynamo sorgte in der Folge für mehr Druck nach vorn, es fehlten jedoch Präzision, Spielkontrolle – und Glück: Bei Benatellis Schuss aus der Drehung stand Männel genau richtig und verhinderte mit einem sehenswerten Reflex das 2:1 (68.).
In einer zunehmend zerfahrenen Schlussphase der Partie gelang es Dynamo nicht, eine Lücke in der tiefstehenden Abwehr der Gäste zu finden. Die beste Szene hatte Hamalainen, dessen Freistoß den rechten Pfosten nur um Zentimeter verfehlte (85.). Aosman verzog aus dem Strafraumgewirr links neben das Tor (88.) – zu wenig, um die Gäste in Bedrängnis zu bringen.
Damit blieb es bei der Punkteteilung, mit der die lange zu zehnt spielenden Gäste letztlich zufriedener waren als die Schwarz-Gelben.
Am Sonntag, dem 28.10., steht das dritte Ostderby in Folge an. Um 13.30 Uhr ist Anpfiff in der Alten Försterei bei Union Berlin.