„Alles für den Nebenmann geben“
Zum 11. Spieltag der Zweitligasaison 2019/20 empfängt die SG Dynamo Dresden am Samstag im Rudolf-Harbig-Stadion Arminia Bielefeld.Die Arminen um Ex-SGD-Trainer Uwe Neuhaus kommen mit 19 Punkten aus zehn Spielen als Tabellendritter nach Elbflorenz gereist und stellen mit 21 geschossenen Toren die zweitstärkste Offensive der 2. Bundesliga.
Dynamos Cheftrainer Cristian Fiel blickt dennoch zuversichtlich in die Begegnung: „Natürlich kommt da eine brutale Qualität auf uns zu“, sagte der 39-Jährige am Freitag auf der Pressekonferenz im Rudolf-Harbig-Stadion. „Aber dem werden wir uns stellen und hart dagegen arbeiten. Die Jungs geben mir das Gefühl, dass sie weiterhin an das glauben, was sie können und in dieser Saison auch schon gezeigt haben.“
Mannschaftskapitän Marco Hartmann betonte unterdessen, dass es auf die mannschaftliche Geschlossenheit ankommen wird: „Wir müssen eine Stimmung auf dem Platz erzeugen, dass jeder alles für den Nebenmann gibt, auch wenn dieser einen Fehler macht. Uns ist bewusst, dass wir zu 99 Prozent selbst dafür verantwortlich sein werden, die Fans am Samstag hinter uns zu kriegen.“
Personal: Gleich fünf Akteure werden der Sportgemeinschaft gegen die Westfalen fehlen. Neben Tim Boss (Innenbanddehnung/Faserriss) stehen Chris Löwe (Adduktorenprobleme) und Sascha Horvath (Infekt) verletzungsbedingt nicht im Kader. Dazu sind Jannik Müller und Niklas Kreuzer gesperrt.
Wir erwarten rund 25.000 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion, davon circa 600 Gästefans aus Bielefeld. FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer wird die Partie um 13 Uhr anpfeifen.
Die Tageskassen und Stadiontore öffnen um 11 Uhr, der Kassenbereich Lennéplatz bereits um 10 Uhr. Dort gibt es neben Tageskarten auch Tickets fürs Heimspiel gegen Wiesbaden (08.11) sowie die Auswärtsspiele in Stuttgart (03.11) und Hamburg (23.11.).
Im Rahmen der FARE-Aktionswochen findet der Spieltag unter dem Slogan der antirassistischen Faninitiative „1953international“ „LOVE DYNAMO- HATE RACISM“ statt. Neben dem Sondertrikot, in dem die Mannschaft auflaufen wird, beteiligen sich in diesem Jahr alle Hauptsponsoren des Vereins durch bereitgestellte Werbeflächen an der Aktion.
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf. Im Heft findet ihr diesmal passend zum Motto des Spieltags ein Interview mit Experte Robert Claus, der mit uns unter anderem über Diskriminierung in Deutschlands Fußballstadien gesprochen hat.
Wir halten euch am Spieltag wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter, Instagram und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel, die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Trendwende bleibt aus
Die SG Dynamo Dresden verliert am Samstag mit 0:1 (0:0) gegen Arminia Bielefeld. Vor 25.197 Zuschauern, darunter 698 Gästefans, im Rudolf-Harbig-Stadion erzielte Voglsammer in der 63. Minute für die Gäste das einzige Tor des Tages.
Dynamos Cheftrainer Cristian Fiel nahm in der Startelf drei Veränderungen im Vergleich zum Auswärtsspiel bei Greuther Fürth vor: Ehlers, Hamalainen und Hartmann rückten für den gesperrten Müller (5. Gelbe Karte), Wahlqvist (Bank) und den erkrankten Horvath (Infekt) in die Startformation.
Sowohl die Bielefelder als auch die SGD agierten in den ersten Minuten kraftvoll und willig. In der 4. Minute verzeichneten die Gäste die erste Chance der Partie: Hartel hielt aus 14 Metern halbrechts im Sechzehner drauf, ließ den Ball aber am langen Pfosten vorbei ins Toraus zischen.
Nachdem der DSC nur eine Minute später durch Voglsammer Möglichkeit Nummer zwei verbuchte – Voglsammer visierte den Kasten an, Broll aber zeigte sich hellwach und auf dem Posten – war Dynamo in der Offensive am Zug.
Burnic steckte die Kugel rund 25 Meter vor dem Tor auf Koné durch, der wiederum Torwart Ortega umkurvte und sich den Ball Arminia-Keeper vorbeilegte. Der Winkel zum Gehäuse aber wurde dabei zu spitz und der Angreifer bekam den Ball nicht mehr aufs Tor gezogen (6.).
Die SGD hatte sich in die Partie hereingekämpft und versuchte fortan immer wieder im Angriff Akzente zu setzen. So agierte Burnic – bisher in der Regel als defensiver „Sechser“ eingesetzt – mit mehr Offensivdrang und tauchte immer wieder hinter den Spitzen auf.
Insgesamt aber fehlte es den Schwarz-Gelben in dieser Phase der Partie vorne aber an Genauigkeit in den Zuspielen, so dass der Zug zum Tor fehlte.
Bielefeld hingegen stellte immer wieder unter Beweis, warum der DSC mit der zweitbesten Offensive der 2. Bundesliga in den vordersten Tabellenregionen mitmischt. Voglsammer versuchte es mit zwei guten Möglichkeiten: Erst abgefälscht zur Ecke (19.), dann zeigte Broll seine Qualitäten mit einem großartigen Reflex: Der DSC-Angreifer nahm aus zehn Metern Maß, feuerte einen Strahl ab, aber Broll bekam die Faust rechtzeitig nach oben (21.).
Aber Dresden steckte nicht auf, versuchte es gar artistisch: Ebert nahm auf der rechten Außenbahn ein langes Zuspiel von Hartmann auf, drang bis zur Grundlinie vor und flankte den Ball auf den Elfmeter-Punkt. Dort wartete Koné und setzte zum Fallrückzieher an, verpasste die Kugel aber (33.).
Im direkten Gegenzug dann Glück für die SGD: Nach einem Hartel-Freistoß hatte erneut Voglsammer die Führung auf dem Kopf, verfehlte das Tor aus acht Metern aber links um einen Meter (34.).
Das Spiel wogte nun hin und her. Mit dem folgenden Abstoß von Broll setzt Dynamo zum nächsten Vorstoß an. Atik setzte sich links am Sechzehner durch, versuchte Hamalainen von der Grundlinie aussichtsreich einzusetzen, ein Bielefelder Fuß durchkreuzte dieses Vorhaben (35.).
Bei einem schulbuchmäßigen Vertikalpass von Ehlers auf Burnic das gleiche Spiel: Aussichtsreiche Position, der DSC dazwischen – diesmal war es Prietl (39.).
Kurz darauf scheiterten Atik und Nikolaou mit Fernschüssen aus der zweiten Reihe – erst geblockt, dann gehalten von Ortega (43.). Torlos ging es in die Pause.
Zur Halbzeit wechselte Cheftrainer Fiel einmal und brachte Wahlqvist für den angeschlagenen Hamalainen. Die erste Torraum-Aktion im zweiten Durchgang gehörte den Gastgebern: Burnic, der aussichtsreich im Sechzehner an den Ball kam, versprang der Ball aber (47.).Auf der anderen Seite rettete der eingewechselte Wahlqvist kurz darauf mit einer Riesentat. Nach einem Querpass von Klos auf den einen Meter vorm Tor einschussbereit stehenden Clauss setzte der Schwede zur Grätsche an und klärte im letzten Moment (51.).
Burnic und Atik kombinierten sich derweil sehenswert in den Strafraum, wo der Ball auf Koné durchgesteckt wurde. Dieser aber schob den Ball aus zehn Metern und einer Abseitsposition heraus am linken Pfosten vorbei ins Toraus (56.).
Fast im Gegenzug die Möglichkeit für Klos. Kopfball aus sieben Metern gegen zwei Dresdner – drüber (59.). Jetzt war Feuer im Spiel. Beide Teams suchten ihr Heil in der Flucht nach vorne. So versuchte Wahlqvist Koné einzusetzen, aber wieder war ein Bielefelder Bein dazwischen (59.).
Es lag nun etwas in der Luft. Ein Tor? Und es fiel tatsächlich. Aus Dresdner Sicht allerdings auf der falschen Seite.
Der bereits das gesamte Spiel über gefährliche Voglsammer köpfte die Gäste in Front (63.).
Coach Fiel reagierte auf den Rückstand, brachte Taferner für Atik in die Partie (67.), die schwarz-gelbe Offensiv-Power aber war fürs Erste verflogen und die SGD musste sich merklich berappeln. Bielefeld tat nun nicht mehr als nötig für das Spiel.
In der 78. Minute brandete dann kurz Jubel im RHS auf – der Ball zappelte im Bielefelder Tornetz. Aber die Fahne des Linienrichters flatterte bereits im Wind. Dem Jeremejeff-Treffer war eine Flanke von Patrick Ebert vorausgegangen, der Ball aber war kurz vor jener Vorlage bereits im Toraus (79.).
Dass es am Ende bei dem 0:1 aus Dresdner Sicht blieb, lag zum einen daran, dass Dynamo bis auf den Abseits-Treffer von Jeremejeff nach vorne nicht mehr gefährlich wurde und zum anderen an SGD-Torwart Broll. Der Schlussmann machte sich in der 84. Minute ganz groß und verhinderte den zweiten Treffer der Arminen, als Klos alleine aufs Tor zulief.
Nach dem Zweitrundenpokalspiel bei Hertha BSC am Mittwoch, dem 30.10., reist die SGD am 12. Spieltag zum VfB Stuttgart. Anstoß in der Mercedes-Benz-Arena ist am 03.11. um 13.30 Uhr.