Fakten zum Spiel
Am 27. Spieltag in der 2. Bundesliga reist die SG Dynamo Dresden zum Überflieger der Saison, Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen präsentieren sich als gefestigte und erfolgreiche Mannschaft und dürfen sich acht Spieltage vor Schluss berechtigte Hoffnungen auf die Rückkehr in die Bundesliga nach fast 30 Jahren machen. Das Hinspiel gewann der aktuelle Tabellenzweite in Dresden mit 2:0. Es war die erste Heimniederlage der Schwarz-Gelben gegen Braunschweig überhaupt. Die Bilanz ist insgesamt recht ausgeglichen. Bei 16 Begegnungen gab es sieben Mal eine Punkteteilung, vier Dynamo-Siege und fünf Erfolge für die Eintracht. Auswärts haben die Sachsen bereits dreimal alle Punkte mit nach Hause genommen. Im Oktober 2011 netzte Robert Koch beim letzten schwarz-gelben Auftritt in Braunschweig zweimal gegen überlegen spielende Gastgeber ein und sicherte damit den 2:0-Auswärtssieg. Klappt so eine Überraschung vielleicht noch einmal?Bilanz SG Dynamo Dresden gegen Eintracht Braunschweig
Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Torverh. | Punkte | |
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Gesamtbilanz | 16 | 4 | 7 | 5 | 18:19 | 19 |
Heimbilanz | 8 | 1 | 6 | 1 | 8:9 | 9 |
Auswärtsbilanz | 8 | 3 | 1 | 4 | 10:10 | 10 |
Pflichtspiele | 15 | 4 | 6 | 5 | 17:18 | 18 |
Die Duelle zwischen Eintracht Braunschweig und Dynamo Dresden sahen bisher insgesamt zusammen 256.600 Zuschauer. Die durchschnittliche Besucherzahl bei Heim- und Auswärtsspielen liegt jeweils nah beieinander. In Dresden kamen unwesentlich mehr Besucher (17.069) ins Stadion als in Braunschweig (15.006). Das Hinspiel an der Elbe verfolgten 27.550 Fans live im Stadion.
Ewige Tabelle 2. Bundesliga
Alle Zweitliga-Spiele
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
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25 | Eintracht Braunschweig | 13 | 472 | 170 | 128 | 174 | 658:625 | 33 | 638 | ||
74 | SG Dynamo Dresden | 4 | 128 | 43 | 30 | 55 | 161:187 | -26 | 159 |
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
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26 | Eintracht Braunschweig | 13 | 236 | 115 | 69 | 52 | 404:235 | 169 | 414 | ||
74 | SG Dynamo Dresden | 4 | 64 | 32 | 13 | 19 | 98:78 | 20 | 109 |
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
25 | Eintracht Braunschweig | 13 | 236 | 55 | 59 | 122 | 254:390 | -136 | 224 | ||
75 | SG Dynamo Dresden | 4 | 64 | 11 | 17 | 36 | 63:109 | -46 | 50 |
Nils Schmäler begann mit seinem Zwillingsbruder Olaf die fußballerische Karriere bei Victoria Braunschweig. Beide wechselten gemeinsam in den Nachwuchs der Eintracht und später zum Bundesligisten VfB Stuttgart. Dort absolvierte der Abwehrspieler 64 Bundesligaspiele, in denen ihm zwei Tore gelangen. 1992 kam er als U21-Nationalspieler und frischgebackener Deutscher Meister nach Dresden, wo er bis 1994 insgesamt 25 Spiele bestritt und zwei Tore erzielte. In guter Erinnerung dürfte er den Dynamo-Fans noch als Torschütze im Viertelfinale des DFB-Pokals sein, als er vor zwanzig Jahren gegen Bayer Leverkusen in der Verlängerung zwei Minuten nach der Gästeführung den Ausgleich erzielte. Im heimischen Stadion konnten die Schwarz-Gelben später über das Elfmeterschießen ins Halbfinale einziehen. Nach seiner Zeit in Dresden kickte er noch einige Jahre im Amateurbereich, u.a. in Heilbronn und war nach seiner aktiven Karriere als Scout für Tottenham Hotspurs und Manchester United europaweit unterwegs.
weitere Spieler: Samuel Koejoe, Vladen Milovanovic, Peter Lux, Martin Horacek, Bekim Kastrati
Höchste Siege und Niederlagen in der 2. Bundesliga
Höchster Heimsieg | Eintracht Braunschweig | 1980/81 Braunschweig — Oldenburg 7:0 |
Dynamo | 2011/12 Dynamo — Karlsruhe 5:1 | |
Höchste Heimniederlage | Eintracht Braunschweig | 1980/81 Braunschweig — Hertha 0:4 |
1989/90 Braunschweig — Kassel 0:4 | ||
Dynamo | 2004/05 SGD — 1860 München 0:4 | |
Höchster Auswärtssieg | Eintracht Braunschweig | 1980/81 Essen — Braunschweig 2:6 |
Dynamo | 2004/05 Trier — SGD 2:4 | |
2011/12 1860 München — SGD 2:4 | ||
Höchste Auswärtsniederlage | Eintracht Braunschweig | 2005/06 Karlsruhe — Braunschweig 7:0 |
Dynamo | 2004/05 Saarbrücken — SGD 5:1 | |
2005/06 Aachen — SGD 5:1 |
- Dynamo ist seit zwölf Pflichtspielen auswärts ohne Sieg (davon ein Pokalspiel). Der negative Vereinsrekord liegt bei 16 Spielen aus der Saison 1992/93. Zuletzt gab es elf Auswärtsspiele ohne Sieg in der Saison 2004/05.
- Die Eintracht war vom 2. bis 22. Spieltag ununterbrochen Tabellenführer, musste dann Rang 1 aber an Hertha BSC abtreten.
- Braunschweig und Dresden stiegen 2011 gemeinsam in die 2. Bundesliga auf.
- Von den fünf Zweitligaduellen beider Teams verlor die Eintracht nur eines - am 22. Oktober 2011 zuhause mit 0:2.
- Aber: Dynamo gewann drei der vergangenen vier Pflichtspiele in Braunschweig - und das sogar jeweils zu null.
- Das Spiel gegen Köln war bereits das zwölfte Punktspiel in dieser Saison ohne eigenen Torerfolg. Der Negativrekord ist jedoch noch weit entfernt, liegt bei 19 Spielen innerhalb einer Saison (2009/10).
- Gegen die Geißböcke konnte Dynamo erneut 58 Prozent Ballbesitz verzeichnen. Es war das achte Ligaspiel in den letzten beiden Spielzeiten, in dem die Schwarz-Gelben genauso viel oder mehr Ballbesitz hatten. Kurioserweise gewannen die Schwarz-Gelben davon kein einziges.
1001 Prozent für eine Überraschung
Das Osterfest steht vor der Tür und Dynamo Dresden macht sich am 27. Spieltag der 2. Bundesliga auf die Suche nach drei wichtigen Punkten im Kampf um den Klassenerhalt. Das Nest, in dem die Zähler versteckt sind, steht in Braunschweig an der Hamburger Straße und heißt Eintracht-Stadion. Dort treffen die Schwarz-Gelben am Gründonnerstag um 20.30 Uhr auf den aktuellen Tabellenzweiten, der bislang eine überragende Saison spielt und mit einem Auge schon die Bundesliga im Blick hat. Im Sommer 2011 stiegen beide Vereine gemeinsam aus der 3. Liga auf, in der letzten Saison marschierten sie im Gleichschritt als Neulinge ins gesicherte Mittelfeld und belegten am Ende der Saison punktgleich einen einstelligen Tabellenplatz.
Jetzt treffen beide Teams unter gänzlich verschiedenen Vorzeichen aufeinander. Die Eintracht peilt den Aufstieg in die Bundesliga an, während die Schwarz-Gelben nur den Klassenerhalt im Kopf haben. „Es reicht ein Blick auf die Tabelle, um die Sachlage einzuordnen“, sagt David Solga, „deshalb müssen wir punkten. Egal wie.“ Der defensive Mittelfeldspieler ist positiv gestimmt, genau wie seine Mannschaftskollegen, dass der Klassenerhalt in den ausstehenden acht Spielen machbar ist. Der 30-Jährige begründet seinen Optimismus nicht nur damit, dass Dynamo zuhause Hertha schlagen konnte und auch gegen Köln die Ansätze sichtbar waren. „Im Team stimmt das Klima und jeder reißt sich den Arsch auf.“ Fußball sei Kopfsache, meint Solga auf die Nachfrage, weshalb es mit dem Toreschießen auch bei ihm nicht so klappt wie gewünscht. „Es ist richtig, dass wir zu wenig treffen“, schätzt er selbstkritisch ein, „aber im Spiel gibt es auch andere Aufgaben zu erledigen.“ Damit Dynamo endlich wieder trifft, arbeitet Chefcoach Peter Pacult im Training intensiv mit seinen Schützlingen an der Chancenverwertung. Doch was im Übungsspiel funktioniert, ging zuletzt auf dem Rasen zu oft daneben.
Gerade jetzt muss Pacult auch noch den Führenden der schwarz-gelben Schützenliste ersetzen, nachdem Mickael Poté gegen Köln mit einer schweren Knieverletzung vom Feld musste und nun wohl für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung steht. „Es ist uns nicht möglich, ihn einfach so zu ersetzen“, sagt der Österreicher, „weil er ein Spielertyp ist, den wir so kein zweites Mal im Kader haben.“ Wer sich Hoffnungen auf einen Einsatz gegen Braunschweig machen darf, ließ der Trainer allerdings offen. „Es gibt nur die Gewissheit, dass wir mit elf Leuten auflaufen werden, aber zur Formation werde ich mir noch Gedanken machen.“ Nicht dabei sind Muhamed Subasic, der sich am Mittwoch mit einer Knieverletzung abmeldete, sowie Cheikh Gueye, der zu spät zum Training kam und deshalb in Dresden bleibt. Kaum eine Überraschung dürfte es deshalb im defensiven Verbund der Schwarz-Gelben geben. Höchste Spannung verspricht allerdings die Wahl der Offensivkräfte. Auch dazu wollte der Coach noch keine Aussage treffen: „Wir müssen Tore erzielen, aber ob wir das mit einem oder zwei Stürmern versuchen, lasse ich mir noch durch den Kopf gehen.“ Pacult will die bestmögliche Variante finden, so dass sich Lynel Kitambala, Pavel Fort und Tobias Müller jeweils Einsatzchancen ausrechnen dürfen.
Der zuletzt fehlende Kitambala trainierte wie alle anderen Spieler mit. Pacult bescheinigte ihm eine gute Trainingsleistung und beantwortete auch die Frage, weshalb der 24-Jährige zuletzt etwas überraschend fehlte. „Nur weil einer nicht dabei ist, heißt das nicht gleich, dass er schlecht drauf war.“ Vielmehr zog der Trainer die Erfolgsbilanz und das Verletzungspech des jungen Franzosen heran, um seine Entscheidung vor dem Köln-Spiel zu begründen. Auch zu Pavel Fort ließ sich der 53-Jährige eine Einschätzung entlocken: „Er ist ein sehr fleißiger Spieler und positiver Typ, den man nicht mit Poté vergleichen sollte, weil er viel robuster spielt.“ Deshalb warnte Pacult davor, dem Stürmer jetzt die Last als Poté-Ersatz aufzubürden und sprach ihm das Vertrauen aus. „Ich habe im Winter gesagt, dass er wichtige Tore für uns schießen kann und bin nach wie vor davon überzeugt, dass er das auch tun wird.“
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht, der die Braunschweiger seit 2008 trainiert, erwartet eine leidenschaftlich aufspielende Dynamo-Elf, die nicht unterschätzt werden darf. Zumal auch die Statistik bereits einige Siege der Dresdner an der Hamburger Straße aufweist. Gut sind die Erinnerungen an den letzten Auftritt, als Robert Koch mit zwei Treffern gegen überlegene Braunschweiger den Auswärtssieg perfekt machte. „Das gleiche Ergebnis wäre für uns natürlich nicht schlecht“, blickt Solga auf den Oktober 2011 zurück, „aber es wird sehr schwer. Sie sind ein eingespieltes Team und bieten gute Stürmer auf.“ Den Niedersachsen werden mit Ken Reichel und Dennis Kruppke zwei wichtige Spieler nicht zur Verfügung stehen, allerdings sind sie in der Breite gut besetzt. Solga sieht das ebenso: „Es spricht für sich, was Braunschweig in dieser Saison bietet, da spielen die Verletzungen keine Rolle.“
Mit einer konzentrierten defensiven Ausrichtung und schnellen Aktionen nach vorn wollen die Schwarz-Gelben torgefährlich werden. „1000 Prozent“ will die Eintracht entgegensetzen, um auf der Welle der Euphorie dem gemeinsamen Ziel Bundesliga mit einem weiteren Schritt näher zu kommen. Mit 30 Punkten führen die Niedersachsen die Heimtabelle an, kein anderes Team der Liga gewann so viele Spiele im eigenen Stadion (9). In den letzten drei Heimspielen verpasste Braunschweig allerdings einen vollen Erfolg. Sowieso liegen die Punkte mindestens zum Anpfiff noch im Osternest bereit, und wenn Dynamo das eine Prozent mehr als der Gegner in die Waagschale werfen kann, könnten die wertvollen Zähler nach 90 Minuten vielleicht als Überraschungs-Ei mit in den schwarz-gelben Mannschaftsbus wandern.
Das Spiel wird am Gründonnerstag um 20.30 Uhr von Schiedsrichter Knut Kircher aus Rottenburg angepfiffen. Die Stadiontore öffnen bereits um 18.30 Uhr. Das Eintracht-Stadion ist ausverkauft, deshalb bleiben die Tageskassen komplett geschlossen. Die Braunschweiger erwarten insgesamt 21.500 Zuschauer, davon ca. 1.600 Dynamo-Fans.
Couragierte Leistung wird nicht belohnt
"Eigentlich ist es frustrierend" sagte Dynamo-Trainer Peter Pacult in der anschließenden Pressekonferenz nach dem Auftritt seiner Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig, als er seine Einschätzung zum Spielgeschehen abgeben sollte. Nach 90 Minuten mussten die Schwarz-Gelben gegen den niedersächsischen Aufstiegsaspiranen eine bittere 1:2-Niederlage einstecken. Dieses Ergebnis kam am Ende wenig überraschend zustande, da die Rollen vor der Begegnung klar verteilt schienen.Unklar war dagegen, wer im Dynamo-Angriff den Platz von Mickael Poté einnehmen würde, der sich im letzten Spiel gegen Köln schwer verletzte. Lynel Kitambala, Pavel Fort oder Tobias Müller waren in der Lostrommel des Trainers drin. Die Wahl fiel schließlich auf den Youngster im Team. Müller sollte im Sturmzentrum für Torgefahr sorgen. Dahinter bot Pacult ein Trio mit Filip Trojan in der zentralen Position sowie Robert Koch und Idir Ouali auf den Außenbahnen auf. Eine Änderung gab es auch im defensiven Mittelfeld, wo Denis Streker den Vorzug vor Cristian Fiel erhielt. David Solga übernahm das Amt des Kapitäns.
Gleich in der Anfangsphase überraschten die Schwarz-Gelben, die diesmal in weinrot-weißer Spielkleidung antraten, die Gastgeber mit mutigen Angriffszügen. "Der Gegner hat gut begonnen", schätzte Braunschweig-Trainer Torsten Lieberknecht die ersten Minuten ein, "während wir etwas fahrig wirkten". Und in der Tat trauten die über 21.000 Zuschauer ihren Augen nicht, als nach acht Minuten plötzlich schwarz-gelber Jubel ausbrach. Idir Ouali nutzte den sich bietenden Freiraum im Eintracht-Strafraum, um seine Mannschaft in Führung zu bringen. Schön hatte sich der Franzose mit einem seiner bekannten Dribblings durchgesetzt, um dann mit seinem Schuss dem Braunschweiger Keeper Davari keine Abwehrchance zu lassen. Lieberknecht sah das frühe Gegentor als Weckruf für seine Mannschaft an, die danach die Zügel etwas anzog und sich nun auch die eine oder andere Torchance erspielte. Es dauerte nicht lange, als nach den Dynamo-Fans auch die heimischen Zuschauer jubeln durften. Dominik Kumbela traf nach einem genauen Zuspiel freistehend im Strafraum zum Ausgleich. Nach Ansicht des Linienrichters stand er dabei jedoch im Abseits, so dass sich die Braunschweiger noch ein wenig länger gedulden mussten. Dynamo verstand es bis dahin, mit kämpferischer Entschlossenheit und einer hohen Präsenz im Abwehrverhalten, die spielerischen Ansätze der Hausherren zumindest soweit zu unterbinden, dass daraus keine unmittelbare Gefahr für das eigene Tor ausging.
Nach einer halben Stunde misslang dieses Vorhaben allerdings gründlich. "Wir haben den Gegner unnötig wieder ins Spiel gebracht", haderte Pacult über den Ausgleich durch den Braunschweiger Innenverteidiger Bicakcic, der nach einem Eckball plötzlich die Kugel vor die Füße bekam und aus wenigen Metern einnetzen konnte. Die Gastgeber brachten in den Folgeminuten mehr Tempo in ihr eigenes Spiel, doch Dynamo nahm diesen Schlagabtausch an und zögerte vor allem im Zweikampfverhalten nicht lange. Durch eine geschlossene Leistung im Abwehrverhalten gelang es bis zur Halbzeit, den schnellen Offensivspielern der Eintracht den Schneid abzukaufen. Kurz vor der Halbzeitpause hätte sich fast die große Gelegenheit für Trojan und Müller ergeben, die an der Mittellinie zu zweit nur noch einen Gegenspieler vor sich hatten. Wäre der Versuch des Tschechen erfolgreich gewesen, den Ball am letzten Mann der Braunschweiger vorbei zu spitzeln, hätte er sich gemeinsam mit Müller auf den Weg zum Tor machen können. Weil das aber nicht klappte, ging es mit einem durchaus gerechten 1:1 in die Halbzeitpause.
Aus der kamen die Dresdner unverändert wieder, während die Gastgeber bereits ihren ersten Wechsel vollzogen. Nachdem auf dem Rasen nicht soviel passierte und sich Dynamo lediglich einigen Standardsituationen der Braunschweiger ausgesetzt sah, klingelte es dann ausgerechnet in der 53. Minute im Dresdner Tor. Kumbela, der die Torschützenliste der 2. Bundesliga anführt, überlupfte bei seinem 17. Saisontreffer den machtlosen Benjamin Kirsten, nachdem er sich zuvor unbedrängt und eindeutig zu einfach mit seinem Mitspieler den Ball vorm Dynamo-Strafraum zuspielen konnte. In diesem Moment fehlte es am konsequenten Abwehrverhalten und ein Stürmer wie Kumbela nahm dies dankend an. Wer nun allerdings gedacht hätte, das Spiel wäre aufgrund der klaren Rollenverteilung vielleicht schon entschieden, sah sich getäuscht. Die Dynamo-Elf ließ nämlich nicht die Köpfe hängen, sondern nahmen das Herz in die Hand und lieferten den Braunschweigern fortan einen offenen Kampf. Immer wieder suchten die Schwarz-Gelben den Weg über die Außenbahnen nach vorn, doch das zuletzt schon sichtbare Manko der missglückten Torschussversuche wurde auch am Donnerstagabend schlussendlich zum Verhängnis. Umso ärgerlicher zeigte sich dieser Umstand auch deshalb, weil die Hausherren offensiv auch keine deutlichen Akzente mehr setzen konnten. Einzig der eingewechselte Ademi hätte allein vor Kirsten das dritte Tor seiner Mannschaft erzielen können. Mit einer wichtigen und tollen Parade verhinderte unsere Nummer 1 allerdings die Vorentscheidung.
So konnte Peter Pacult mit Cristian Fiel, Lynel Kitambala und Pavel Fort drei neue Spieler einwechseln, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzwingen. Insgesamt 15 Torschüsse und wesentlich mehr Spielanteile sprechen jedenfalls dafür, dass die Schwarz-Gelben ihre Möglichkeiten hatten, aus Braunschweig etwas mitzunehmen. Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Denis Streker die beste Chance im zweiten Durchgang, als er nach einer flachen Eingabe von Ouali an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam, aber zu ungenau zielte. Das Glück fehlte wenig später bei einem Eckball, den die Eintracht nicht sofort klären konnte, doch im unübersichtlichen Gewühl vor dem Tor von Davari war nirgendwo das Bein oder der Fuß eines Dynamo-Spielers da, um den Ball irgendwie über die Linie zu stochern. Obwohl das Bemühen um ein zweites Tor nicht nachließ, mussten sich die Schützlinge von Peter Pacult am Ende doch geschlagen geben und die bittere Erkenntnis zum wiederholten Mal mitnehmen, dass eine gute Leistung nicht unbedingt auch mit Zählern belohnt wird. "Darauf können wir aufbauen", sagte Pacult nach dem Abpfiff im Wissen darüber, dass im Fußball nur Tore und im Abstiegskampf nur Punkte zählen.
Die nächste Chance bietet sich für Dynamo am 6. April, wenn zum Heimspiel der FC St. Pauli nach Dresden kommt. Dann startet die wirklich heiße Phase im Kampf um den Klassenerhalt, an den die Mannschaft und der Trainer weiterhin glaubt.
Das Fanprojekt Dresden wertet jedes Auswärtsspiel der SG Dynamo Dresden mit Hilfe eines Fragebogen aus, der von allen Dynamo-Fans ausgefüllt werden kann. Die Ergebnisse gehen den jeweiligen Kooperationspartnern vor Ort schriftlich zu. Hier gehts zum Fragebogen.