Anzeigen:
Fakten zum Spiel
Die SG Dresden feiert Geburtstag und reist zum Jubiläum nach Berlin. Am 12. April 2013 empfängt der 1. FC Union Berlin am 29. Spieltag der 2. Bundesliga die Schwarz-Gelben im "Stadion an der Alten Försterei". Die Köpenicker erwiesen sich in den letzten Jahren als schwieriger Gegner. Obwohl die Gesamtbilanz aus 71 Spielen insgesamt in jeder Kategorie für Dynamo positiv ausfällt, gelang den Dresdnern insbesondere nach der Jahrtausendwende nur noch vor heimischer Kulisse ein Erfolgserlebnis. Der letzte Auswärtssieg datiert vom 5. Mai 1998, als Dynamo mit 3:0 gewann. Ende der 1990er Jahre konnten die Schwarz-Gelben noch zweimal einen Punkt aus Köpenick entführen, danach gab es durchweg Niederlagen. Und auch das Hinspiel in Dresden ging mit 0:2 verloren.Bilanz SG Dynamo Dresden gegen Union Berlin
Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Torverh. | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtbilanz | 71 | 37 | 17 | 17 | 129:70 | 128 |
Heimbilanz | 31 | 21 | 4 | 6 | 70:27 | 67 |
Auswärtsbilanz | 31 | 10 | 13 | 8 | 40:33 | 43 |
Pflichtspiele | 58 | 29 | 15 | 14 | 109:59 | 102 |
831.000 Zuschauer kamen bisher zu den 71 Aufeinandertreffen zwischen Union und Dynamo. Im Schnitt pilgerten 12.055 Besucher in die Stadien. Das letzte Duell in Dresden markiert bis dato den Höchstwert. Den 2:0-Erfolg der "Eisernen" sahen 29.500 Fans. Das Rückspiel wird vorraussichtlich auch einen neuen Bestwert hervorbringen. Seit Februar 2013 verfügt das "Stadion an der Alten Försterei" über eine Kapazität von 21.704 Plätzen. Weil das Spiel am Freitagabend als ausverkauft gilt, dürfte der bestehende Rekord für einen Dynamo-Auftritt in Köpenick, der bei 18.450 Besuchern liegt, übertrumpft werden.
Ewige Tabelle 2. Bundesliga
Alle Zweitliga-Spiele
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
52 | Union Berlin | 7 | 232 | 81 | 66 | 85 | 321:330 | -9 | 309 | ||
72 | SG Dynamo Dresden | 4 | 130 | 44 | 30 | 56 | 165:191 | -26 | 162 |
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
52 | Union Berlin | 7 | 116 | 55 | 33 | 28 | 183:127 | 56 | 198 | ||
73 | SG Dynamo Dresden | 4 | 65 | 33 | 13 | 19 | 101:80 | 21 | 112 |
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
50 | Union Berlin | 7 | 116 | 26 | 33 | 57 | 138:203 | -65 | 111 | ||
75 | SG Dynamo Dresden | 4 | 65 | 11 | 17 | 37 | 64:111 | -47 | 50 |
Daniel Ernemann, der aus Amberg (Oberpfalz) stammt, kickte von 1997 bis 1999 bei den Amateuren des FC Bayern München und wechselte über die kurze Zwischenstation FC Augsburg zum 1. FC Union Berlin. Zwei Jahre später gelang ihm mit den "Eisernen" der Aufstieg in die 2. Bundesliga und der Einzug ins DFB-Pokalfinale gegen Schalke 04 (0:2). In der Folgesaison kam der Abwehrspieler international in den UEFA-Cup-Spielen der Köpenicker gegen Haka Valkeakoski und Litex Lovech zum Einsatz. Nach dem Abstieg der Unioner ging es 2004 zu Austria Lustenau. Zwei Jahre später erfolgte der Wechsel zur SG Dynamo Dresden. Bei den Schwarz-Gelben absolvierte der heute 37-Jährige 54 Partien und schoss zwei Tore. Nach zwei Jahren in Dresden zog es ihn zurück nach Österreich. In Lustenau beendete er 2010 seine aktive Karriere und wurde dort Manager und Trainer.
weitere Spieler: Toni Jelen, Frank Kaiser, Ronny Teuber, Steffen Büttner, Nico Patschinski, Robert Kovacic, Daniel Petrowsky, Sven Förster, Dario Dabac, Lars Heller, Werner Heine, Ronny Nikol, Halil Savran, Mirko Soltau, Shergo Biran, Cristian Fiel
Trainer: Werner Voigt, Harry Nippert, Fritz Gödicke
Höchste Siege und Niederlagen in der 2. Bundesliga
Höchster Heimsieg | Union Berlin | 2001/02 Union — Reutlingen 5:0 |
2001/02 Union — Ahlen 5:0 | ||
Dynamo | 2011/12 Dynamo — Karlsruhe 5:1 | |
Höchste Heimniederlage | Union Berlin | 2001/02 und 2011/12 Union — E. Frankfurt 0:4 |
2011/12 Union — Fürth 0:4 | ||
Dynamo | 2004/05 SGD — 1860 München 0:4 | |
Höchster Auswärtssieg | Union Berlin | 2011/12 Rostock — Union 2:5 |
Dynamo | 2004/05 Trier — SGD 2:4 | |
2011/12 1860 München — SGD 2:4 | ||
Höchste Auswärtsniederlage | Union Berlin | 2002/03 Köln — Union 7:0 |
Dynamo | 2004/05 Saarbrücken — SGD 5:1 | |
2005/06 Aachen — SGD 5:1 |
- Dynamo ist seit 13 Pflichtspielen auswärts ohne Sieg (davon ein Pokalspiel). Der negative Vereinsrekord liegt bei 16 Spielen aus der Saison 1992/93. Zuletzt gab es 13 Auswärtsspiele ohne Sieg in der Saison 2004/05.
- Dynamo stand nach Abschluss des Spieltages das erste Mal seit dem 17. Spieltag, dem Auswärtsspiel in Regensburg (0:0) im Dezember 2012, wieder auf einem Nichtabstiegsplatz.
- Gegen den FC St. Pauli bestritt Dynamo das 2222. Pflichtspiel seit 1950. Alle Rekordspieler, - torschützen und - ergebnisse gibt es in der Sonderausgabe des Dynamo-KREISEL zum Vereinsjubiläum.
- Dynamo ist seit 1998 bzw. seit fünf Partien bei Union Berlin ohne Auswärtssieg.
- Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte wurde ein Rückstand von zwei Toren aufgeholt und noch in einen Sieg gewandelt (79/80 beim 4:2 gegen Aue in 24 Minuten, 82/83 beim 3:2 gegen Jena in 39 Minuten, 11/12 beim 4:3 n.V. gegen Leverkusen in 49 Minuten). Gegen St. Pauli gelang das damit in einer neuen Rekordzeit von nur 15 Minuten.
- Zwölfmal wurde dagegen in der Vereinsgeschichte ein 2:0-Vorsprung verspielt (u.a. beim 3:7 in Uerdingen). Zuletzt passierte das beim 2:3 am Millerntor in dieser Saison. Ein 3:2 nach 0:2 sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel gab es in der Geschichte der 2. Bundesliga noch nie.
- Es war eines der kampfbetontesten Zweitliga-Spiele mit Dynamo-Beteiligung. Schiedsrichter Kinhöfer pfiff 52 Foulspiele. Das sind die drittmeisten Fouls in einem Dynamo-Zweitligaspiel. Davon wurden 28 durch die Schwarz-Gelben begangen. Damit wurde der Vereinsrekord in der 2. Bundesliga eingestellt.
- Anthony Losilla markierte beim 2:2-Ausgleich das 100. Heimtor der dynamischen Zweitliga-Historie.
Jubel zum Jubiläum?
Es passierte in den letzten Jahren nicht allzu oft, dass die SG Dynamo Dresden wie schon im Gründungsjahr 1953 am Vereinsgeburtstag auch ein Pflichtspiel bestreiten durfte. Vor 60 Jahren fand nach der feierlichen Übergabe der neuen SGD-Fahne im Filmtheater Schauburg am Nachmittag auf dem Fußballplatz eine Partie gegen Aktivist Brieske-Ost statt. Es gab ein torloses Unentschieden. 49 Jahre später kickten die Schwarz-Gelben in der vierten Liga und holten im Kampf um den Aufstieg einen souveränen und vorentscheidenden 2:0-Sieg beim Mitkonkurrenten Carl Zeiss Jena. Über 4.000 Dynamo-Fans brachten das Abbe-Sportfeld an diesem Tag stimmungstechnisch zum Beben, die Mannschaft um die Torschützen Volker Oppitz und Steffen Heidrich die Gastgeber spielerisch zur Verzweiflung.Ein Jahr später wiederholte sich das Szenario. Dynamo wurde 50, ein halbes Jahrhundert alt, und traf auswärts auf die Amateure des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Weltmeister Lucio und weitere Spieler, die sich später im Oberhaus etablieren konnten (Adler, Vranjes, Callsen-Bracker, Brdaric) ließen den Auftritt in der Bay-Arena zur schwarz-gelben Herausforderung werden. Nach 80 Minuten Fußball-Magerkost servierte Rene Beuchel den 3.000 eigenen Anhängern im Stadion die Geburtstagstorte. Mit einem herrlichen Treffer aus der Distanz unter die Latte brachte „Bauch“ auch die übermüdeten 1.000 Fans in Exstase, die 14 Stunden vorher mit dem „Feldi-Express“ in Dresden aufbrachen und „24 Stunden Fahrt für 90 Minuten wegen 50 Jahre Dynamo“ auf sich nahmen.
Im 60. Jahr der Sportgemeinschaft dürfen sich die Fans nun erneut auf einen Leckerbissen zum Geburtstag freuen. Die Schwarz-Gelben treten auswärts beim 1. FC Union Berlin an. In der Woche nach dem emotionalen Spiel gegen St. Pauli war die Laune in der Mannschaft sehr gut, wie Filip Trojan beschrieb: „Wir haben uns gefreut, dass wir endlich gewonnen und Tore geschossen haben“, sagte der Tscheche, der mit seinem Fallrückzieher die Wende gegen die Kiez-Kicker einleiten konnte. Zu lange feiern wollte die Schützlinge von Trainer Peter Pacult jedoch nicht, wie Trojan versicherte. „Die Konzentration lag auf dem anstehenden Spiel, das für uns nicht einfach wird“, machte der frisch gebackene Vater eines Sohnes deutlich und sprach dabei von einem gestärkten Selbstvertrauen, das sich die Mannschaft mit dem Sieg gegen St. Pauli zurückgeholt hat. „Ich bin mir sicher, dass wir das auch gegen Union zeigen werden“, ließ er noch wissen, ohne zuviel zu versprechen. „Ich kann jetzt viel erzählen, aber wir müssen es dann auf dem Platz auch machen.“ Dabei stellte er auch klar, dass die Spieler den Geburtstag des Vereins nicht so sehr im Fokus haben, wie die Fans. „Das ist eine tolle Sache, aber das Wichtigste für uns sind die Punkte“, sagte der Mittelfeldspieler, der mit einem guten Gefühl nach Berlin fährt. „Man hat gesehen, dass wir gegen St. Pauli vielleicht nicht spielerisch geglänzt, dafür aber läuferisch und kämpferisch überzeugt haben“, blickt er zurück und spricht von Leben in der Mannschaft, in der jeder kapiert hat, dass es nicht anders geht. „Ich habe so ein Gefühl, dass es bei jedem angekommen ist.“
Auf ein mögliches Geburtstagsgeschenk der Gastgeber wird Dynamo in der „Alten Försterei aber vergeblich hoffen. Die „Eisernen“ gehören zu den fünf besten Heimteams der Liga. Zwar scheint der zwischenzeitliche Sprung auf den Platz 3 außer Reichweite, doch Trojan hat das passende Argument parat, weshalb die Berliner das Spiel genauso gewinnen wollen: „Letztes Jahr waren wir selbst auch schon durch und haben trotzdem bis zum Schluss alles gegeben und gegen gute Gegner noch unsere Punkte geholt.“ Auch Peter Pacult erwartet in der „Alten Försterei“ einen Kontrahenten, der wie St. Pauli aggressiv auftreten wird, „um die Räume eng zu machen und draufgeht“. Der Coach will sich zudem nicht von der positiven Stimmung im Umfeld beeinflussen lassen und sieht nach dem fulminanten letzten Sieg keinen Grund, in Jubel auszubrechen: „Ich habe das nach dem Hertha-Spiel nicht getan und immer gesagt, das wird ein harter Weg.“ Der Österreicher hat seine Meinung nicht geändert und möchte alles ausblenden, „was ich selbst nicht beeinflussen kann, was war und was noch kommt.“
Im Mannschaftskader sieht er keine Veranlassung, etwas zu verändern. Alle 20 zur Verfügung stehenden Spieler der Vorwoche könnten auch diesmal mit dabei sein, wenn Dynamo in der Wuhlheide das Unterfangen antritt, endlich mal wieder Punkte mit nach Dresden zu nehmen. Zuletzt gelang das 1999 mit zwei Unentschieden, der letzte Sieg liegt dagegen sogar noch ein Jahr länger zurück. Neben diesem gibt es weitere gute Gründe, gegen Union zu gewinnen. An erster Stelle steht natürlich der nach wie vor brisante Kampf um den Klassenerhalt, wo jeder Punkt am Ende Gold wert sein kann. Dynamo feiert Geburtstag, nicht irgendeinen, sondern den 60. Ein Geschenk in Form eines Dreiers käme da wie gerufen, zumal es die Serie der erfolgreichen Spiele am 12. April, an einem Tag wie diesem, fortzusetzen gilt. Die Schwarz-Gelben bestritten bisher in ihrer Zweitliga-Geschichte insgesamt 65 Auswärtsspiele, von denen sie elf gewannen. Es wird also Zeit für den zwölften Sieg am 12.4., passend zum runden Jubiläum. Das hätte einen weiteren symbolischen Effekt zur Folge. Gewinnt Dynamo am Freitagabend in der „Alten Försterei“, wären das die Zweitliga-Auswärtspunkte 51 bis 53.
Schiedsrichter der Partie wird Dr. Jochen Drees aus Münster-Sarmsheim sein. Der Anpfiff erfolgt um 18.00 Uhr, die Stadiontore werden bereits 16.30 Uhr geöffnet. Das Stadion ist restlos ausverkauft. Etwa 2.080 Dynamo-Fans werden ihre Mannschaft vor Ort unterstützen. Im Sonderzug nach Berlin und im Gästebereich wird im Rahmen des Vereinsjubiläums eine Sonderausgabe des Dynamo-KREISEL verkauft.
Geburtstagsfeier mit Punktgewinn
Die SG Dynamo Dresden hat den sportlichen Teil der Feierlichkeiten zum 60. Vereinsgeburtstag trotz eines torlosen Unentschieden im Duell gegen den 1. FC Union Berlin mit Bravour bestanden. Obwohl es für beide Fanlager im "Stadion an der Alten Försterei" über die 90 Minuten keinen emotionalen Gefühlsausbruch durch einen Torerfolg gab, durften sich zumindest die Dresdner am Ende über einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt freuen. Unter anderem mit einem Sonderzug angereist und in Mottoshirts präsent, zeigte sich der Dynamo-Anhang nach Abpfiff in Feierlaune und zelebrierte gemeinsam mit der Mannschaft vor dem eigenen Block eine "Uffta". Bis zu diesem Augenblick der unbekümmerten Fröhlichkeit stand jedoch für Fans und Spieler ein hartes Stück Arbeit.Dynamo-Trainer Peter Pacult musste vor Spielbeginn die erste Hiobsbotschaft entgegen nehmen. Mittelfeldspieler Robert Koch verletzte sich beim Aufwärmen (Oberschenkel) und musste auf seine Nominierung verzichten. Tobias Jänicke rückte kurzfristig in die Startelf, die im Gegensatz zum letzten Heimspiel gegen St. Pauli eine weitere Veränderung erfuhr. Cristian Fiel erhielt den Vorzug gegenüber David Solga.
Die Gastgeber hatten im Vorfeld der Begegnung angekündigt, dass es für die Schwarz-Gelben zum Geburtstag keine Geschenke zu verteilen gab. Was die Hausherren dann jedoch über weite Strecken der ersten Halbzeit boten, hätte allerdings das Gegenteil vermuten lassen. Torchancen der Köpenicker blieben an diesem sonnigen Aprilabend bis zur Halbzeit absolute Mangelware. Dynamo verstand es, die Offensivbemühungen der "Eisernen" frühzeitig unter Kontrolle zu bringen. Union-Spielmacher Mattuschka stand permanent unter persönlicher Bewachung von Denis Streker und ein gutes Stellungsspiel im Verbund mit enger Manndeckung zog den Union-Stürmern Nemec und Terodde den Zahn und gewann mit jeder Minute mehr und mehr an Selbstvertrauen und Sicherheit. Das spiegelte sich vor allem in eigenen Angriffen wieder, die mutig und ansehenswert nach vorn getragen wurde. Wiederholt setzte vor allem Idir Ouali sehenswerte Akzente. Was fehlte, war ein gut postierter und schneller Vollstrecker, der die Vorlagen des Franzosen hätte verwandeln können. Zudem fehlte in einigen Situationen diesmal leider auch das Glück, das notwendig gewesen wäre, um die sich überraschend oft bietenden Chancen in Tore umzumünzen. Filip Trojan und Romain Brégerie ließen Gelegenheiten genauso aus, wie auch der nicht immer spritzig wirkende Pavel Fort.
"Seit 60 Jahren mit dir verbunden - in guten wie in schlechten Stunden!" prangte als Spruchband während der ersten Halbzeit am Zaun vor dem Gästeblock und die anwesenden 2.000 schwarz-gelben Schlachtenbummler erlebten bis zum Pausenpfiff eine wahrlich ansprechende Vorstellung ihrer Lieblinge. Allein ein Tor fehlte für den Jubelrausch zum Jubiläum. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Köpenicker ihre bis dahin größte Möglichkeit, als Mattuschka nach einem Querpass im Strafraum plötzlich freistehend zum Schuss kam. Der Routinier scheiterte jedoch an Benjamin Kirsten, der parieren konnte.
Mit dem Wiederanpfiff erwarteten vor allem die Heimfans eine verbesserte Union-Mannschaft, doch ein Sturmlauf der Gastgeber war nicht zu verzeichnen. Stattdessen wussten sich die Schwarz-Gelben mit viel Einsatz und erfolgreichen Zweikämpfen zu helfen. Die einzige nennenswerte Chance für die "Eisernen" hatte Nemec in der 60. Minute auf der Hacke, als er eine flache Hereingabe an Kirsten technisch fein vorbeispitzeln wollte. Der Dynamo-Keeper ließ sich allerdings nicht überwinden und wehrte mit dem Fuß ab. Auch der nächste Angriff der Hausherren hatte das Potenzial für einen Torerfolg. Der Ball rollte quer vor dem Tor entlang, ohne dass ihn ein Unioner fußballgerecht verwandeln konnte. Statistisch hatten die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt schon längst die höheren Spielanteile, aber die besseren Zweikampfwerte sprachen für ein effektives Auftreten der Dynamo-Elf, zumindest in der eigenen Hälfte.
Im Offensivspiel blieb der entscheidende Moment leider aus, obwohl sich immer wieder Chancen zum Kontern ergaben. Dabei fehlte schlussendlich allerdings der letzte Mut und ein konsequentes Nachsetzen aus dem Mittelfeld, um vorn die Abwehr der Köpenicker bedeutend in Verlegenheit zu bringen. Auch die Einwechslung von Youngster Tobias Müller, der für Pavel Fort auf den Rasen kam, brachte keine Wirkung mehr. Nur noch einmal mussten die Dresdner hochkonzentriert zu Werke gehen, als Union drei Eckbälle in Folge zugesprochen bekam. Mit Glück und Geschick überstand die Mannschaft diese Situationen. Und weil auch in den letzten Minuten der Partie bei beiden Teams keine Impulse mehr zu verzeichnen waren, stand am Ende die Null unter jedem Vereinswappen auf der Anzeigetafel. Die Reaktionen der Zuschauer nach dem Abpfiff verdeutlichen dann den Wert dieser Punkteteilung. Die Fans der "Eisernen", die ohnehin nicht dafür bekannt sind, ihr eigenes Team den Strapazen einer monotonen Pfeiferei auszusetzen, spendierten ihren Sportsmännern den verdienten Applaus für ihre Schinderei auf dem Rasen, obwohl die Erwartungen in der Wuhlheide vor der Begegnung wohl höher flogen, als diejenigen der Dynamo-Gemeinschaft. Die konnte nämlich im Angesicht der weniger erfolgreichen Auftritte im "Stadion an der Alten Försterei" in den vergangenen Jahren mit dem schwer erkämpften und verdienten Zähler weit aus mehr zufriedener sein. Und dies auch offen zeigen, indem die Mannschaft zu einer "Geburtstags-Uffta" vor dem Fanblock eingeladen wurde. Es war immerhin der erste Punkt seit 1999, den Dynamo den Unionern in Berlin entreißen konnte. Und der am Ende in der Tabelle schon deshalb etwas wert ist, weil sich durch die gleichzeitige Niederlage des SV Sandhausen gegen Braunschweig (1:3) der Abstand auf den ersten direkten Abstiegsplatz auf nunmehr fünf Punkte vergrößerte.
Am nächsten Spieltag empfängt die SGD zum nächsten Ostduell den FC Energie Cottbus in Dresden.