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Fakten zum Spiel
Mit einem Heimspiel gegen den SC Paderborn geht es für die SG Dynamo Dresden am Freitagabend in den Saisonendspurt. Ein Sieg muss her, um eine drohende Relegation gegen den Tabellendritten der 3. Liga zu umgehen. Die Gäste aus Ostwestfalen sind nur auf den ersten Blick der mögliche dankbare Gegner, um vor eigenem Publikum drei Punkte einzusammeln. Denn in der 2. Bundesliga haben die Schwarz-Gelben bisher alle Heimspiele gegen Paderborn verloren. Kurioserweise gab es dagegen auswärts noch nie eine Niederlage. Die Bilanz spricht deshalb für Dynamo. In 11 Pflichtspielen konnten fünf Siege eingefahren werden, dreimal gab es jeweils ein Unentschieden und eine Pleite.Bilanz SG Dynamo Dresden gegen SC Paderborn
Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Torverh. | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtbilanz | 12 | 6 | 3 | 3 | 16:14 | 21 |
Heimbilanz | 5 | 2 | 0 | 3 | 4:8 | 6 |
Auswärtsbilanz | 6 | 3 | 3 | 0 | 10:6 | 12 |
Pflichtspiele | 11 | 5 | 3 | 3 | 14:14 | 18 |
105.150 Zuschauer wohnten den bisher elf Begegnungen beider Teams bei. Dynamo durfte dabei fast doppelt soviele Besucher im eigenen Stadion (68.400) begrüßen als die Gäste aus Paderborn in ihrer Spielstätte (36.750). Im Schnitt kamen knapp 10.000 Fans in die beiden Stadien. Der Rekord aus der letzten Partie in Dresden, die 25.300 Zuschauer verfolgten, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit am Freitagabend fallen.
Ewige Tabelle 2. Bundesliga
Alle Zweitliga-Spiele
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
53 | SC Paderborn | 7 | 235 | 81 | 66 | 88 | 283:313 | -30 | 309 | ||
71 | SG Dynamo Dresden | 4 | 133 | 45 | 31 | 57 | 167:194 | -27 | 166 |
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
55 | SC Paderborn | 7 | 118 | 49 | 35 | 34 | 172:131 | 41 | 182 | ||
70 | SG Dynamo Dresden | 4 | 66 | 34 | 13 | 19 | 102:80 | 22 | 115 |
Platz | Verein | Saisons | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Tore | Diff. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
45 | SC Paderborn | 7 | 117 | 32 | 31 | 54 | 111:182 | -71 | 127 | ||
73 | SG Dynamo Dresden | 4 | 67 | 11 | 18 | 38 | 65:114 | -49 | 51 |
Pavel Dobry begann seine Profikarriere 1998 bei Viktoria Pilsen in der ersten tschechischen Liga. Nach dem sportlichen Abstieg des Vereins kam der Stürmer zum damaligen Oberligisten FSV Hoyerswerda. Über die Station 1. FC Magdeburg landete er 2002 beim SC Paderborn. Bei beiden Vereinen sorgte er mit zahlreichen Toren für Aufsehen, bis er schließlich bei Holstein Kiel anheuerte und sich weiter einen Namen als erfolgreicher Goalgetter machen konnte. 2007 führte sein Weg an die Elbe. In drei Jahren erzielte der heute 37-Jährige in 94 Spielen für die Schwarz-Gelben 23 Tore und wurde zu einem wichtigen Stammspieler. Nach Verletzungsproblemen kam er später jedoch weniger zum Einsatz und ging nach drei Jahren in Dresden zum Chemnitzer FC. Mit den Himmelblauen gelang ihm der Aufstieg in die Regionalliga, zu dem der Tscheche mit seinen Toren maßgeblich beitragen konnte. Nach der Saison 2011/12 wechselte er zum Heidenauer SV.
Sieben weitere Spieler streiften während ihrer Karriere beide Vereinstrikots über: Thomas Bröker, Cataldo Cozza, Timo Röttger, Markus Palionis, Sebastian Schuppan, Dennis Eilhoff, Tobias Kempe
Trainer/Manager:
Höchste Siege und Niederlagen in der 2. Bundesliga
Höchster Heimsieg | SC Paderborn | 2005/06 Paderborn — Saarbrücken 7:1 |
Dynamo | 2011/12 Dynamo — Karlsruhe 5:1 | |
Höchste Heimniederlage | SC Paderborn | 2010/11 Paderborn — Cottbus 0:5 |
Dynamo | 2004/05 SGD — 1860 München 0:4 | |
Höchster Auswärtssieg | SC Paderborn | 2011/12 Bochum — Paderborn 0:4 |
Dynamo | 2004/05 Trier — SGD 2:4 | |
2011/12 1860 München — SGD 2:4 | ||
Höchste Auswärtsniederlage | SC Paderborn | 2007/08 Aue — Paderborn 7:0 |
Dynamo | 2004/05 Saarbrücken — SGD 5:1 | |
2005/06 Aachen — SGD 5:1 |
- Dynamo hat zwar noch nie in Paderborn verloren, aber eine negative Heimbilanz gegen die Ostwestfalen. Alle drei Heimspiele in der 2. Bundesliga gingen allesamt verloren.
- Paderborn gewann nur eines der letzten acht Spiele, ein 3:0 gegen Frankfurt am 26. Spieltag. Seit fünf Spielen sind die Ostwestfalen sieglos. In vier dieser letzten fünf Spiele holte Paderborn aber jeweils einen Punkt.
- Nur Hertha und Braunschweig feierten auswärts mehr Siege als Paderborn, die schon sechsmal in der Fremde gewinnten konnten - zuhause hat der SCP dagegen nur vier Spiele gewonnen.
- In den letzten sieben Pflichtspielduellen zwischen Dresden und Paderborn siegte nie das Heim-Team - den letzten Heimsieg gab es in der Saison 2003/04 in der Regionalliga in Dresden, als Dynamo mit 2:1 gewann.
- Filip Trojan könnte bei einem Einsatz gegen Paderborn sein 100. Spiel im schwarz-gelben Trikot bestreiten.
Rückblick zum Frankfurt-Spiel
- Florian Jungwirth bestritt gegen den FSV Frankfurt sein 50. Spiel in der 2. Bundesliga. In diesen Spielen lief er immer im Trikot der Schwarz-Gelben auf.
- Pavel Fort erzielte in seinem 40. Pflichtspiel für Dynamo bereits sein viertes Tor als Einwechselspieler.
- In dieser Saison war der Treffer von Pavel Fort bereits das fünfte Joker-Tor.
„Wir wissen, was zu tun ist“
„Wir müssen in unserer Situation nicht großartig um den heißen Brei reden“, sagte Peter Pacult vor dem Spiel gegen den SC Paderborn. „Wir wissen, was zu tun ist, und müssen gewinnen. Wir brauchen die drei Punkte auf unserem Konto.“ Nach 60 Sekunden hatte der Dynamo-Trainer die aus seiner Sicht wesentlichen Dinge für die Partie gegen die Ostwestfalen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Donnerstag ausgesprochen. Beim Blick auf den Tabellenstand der Schwarz-Gelben und das restliche Saisonprogramm ist wohl auch kaum ein alternativer Blickwinkel erlaubt. Denn bei nur noch drei ausstehenden Spielen benötigt Dynamo tatsächlich am besten nur noch Siege, um den drohenden Relegationsplatz vielleicht doch noch hinter sich zu lassen. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, die maximal noch mögliche Punktzahl zu erreichen“, meinte auch Abwehrspieler Romain Brégerie und teilte mit, dass die Mannschaft daran glaubt, eine kleine Serie starten zu können, „ um mindestens sieben, vielleicht auch neun Punkte zu holen.“Mit zwei Heimsiegen gegen Sandhausen und Hertha sowie einem Unentschieden gegen Ingolstadt gelang dem Team dieses Vorhaben schon Ende Februar und Anfang März. Bis zur Niederlage in Frankfurt am vergangenen Samstag blieben die Schwarz-Gelben ebenfalls drei Mal ungeschlagen, konnten gegen St. Pauli und Cottbus zuhause jeweils gewinnen und bei Union Berlin immerhin einen Zähler für sich verbuchen. „Wir haben bewiesen, dass wir das können“, blickte der französische Abwehrspieler zurück. „Wir wissen genau, dass es schwer wird, aber wir arbeiten jeden Tag dafür, dass wir es schaffen.“ Gegen den SC Paderborn soll ein Sieg her – egal wie. Denn die Luft ist dünner geworden und der Druck auf die Spieler nach der Niederlage in Frankfurt nochmals gestiegen. „Damit müssen wir jetzt leben“, meinte Brégerie, „aber schlimmer wäre es, wenn wir Angst hätten.“ Davon ist allerdings beim Innenverteidiger nichts zu spüren, der selbstbewusst und kämpferisch über die derzeitige Situation spricht.
Am Freitagabend ab 18.00 Uhr treffen die Schwarz-Gelben auf die Ostwestfalen, die bisher bei allen drei Zweitliga-Partien in Dresden als Sieger vom Platz gingen. Der letzte Heimerfolg für Dynamo liegt mittlerweile fast neun Jahre zurück. Im April 2004 gewann Dresden mit 2:1 gegen Paderborn und stieg am Ende in die 2. Liga auf. Ignjac Kresic sicherte durch einen gehaltenen Elfmeter die von René Beuchel erzielte Führung, kurz darauf musste Rico Kühne mit Gelb-Rot vom Platz. Trotz Unterzahl erhöhte Christian Fröhlich in der zweiten Halbzeit auf 2:0, ehe Mahir Saglik eine Viertelstunde vor Schluss zum Anschluss traf. Mit Kampfgeist sowie einer geschlossenen Mannschaftsleistung hielt Dynamo den knappen Vorsprung und die Fans durften am Ende jubeln.
Für das anstehende Spiel am Freitag sind bereits über 28.000 Karten abgesetzt worden. Die Kulisse für ein spannendes und packendes Zweitliga-Spiel ist damit garantiert und dürfte für die Spieler zusätzlicher Ansporn sein, um alles in die Waagschale zu werfen, was das dynamische Fußballkönnen anzubieten hat. Romain Brégerie erwartet eine spielstarke Paderborner Mannschaft und sieht darin einen Vorteil: „Sie warten nicht nur ab, sondern denken offensiv. Dadurch bieten sie auch Räume, die wir nutzen können. Das ist besser für uns“, schätzte der Franzose ein.
Wen Dynamo-Coach Peter Pacult aufbieten wird, wollte er wie immer vorher nicht verraten. „Das werden wir morgen bei der Aufstellung sehen“, hielt sich der 53-Jährige bedeckt. Offene Fragen gibt es einige. Klar ist jedoch, dass Cristian Fiel als Leitwolf im defensiven Mittelfeld nach seiner fünften gelben Karte fehlen wird. Ob Pacult diese Position allerdings neu besetzt oder stattdessen vielleicht einen zweiten Stürmer bringt, ließ er sich nicht entlocken. Mit der Rückkehr von Robert Koch ins Mannschaftstraining hat der Trainer eine zusätzliche Option erhalten. Nach seinem ersten Zweitliga-Auftritt in Frankfurt hat sich offensiv auch Dmitri Khlebosolov ins Blickfeld gespielt und könnte vielleicht zu seinem Heimspiel-Debüt kommen.
Paderborn selbst muss für das Spiel in Dresden auf drei Stammkräfte verzichten. Brückner und Vrancic sitzen eine Gelbsperre ab, Naki kassierte im letzten Punktspiel gegen Aalen einen Platzverweis. Neben der Tatsache, dass die Ostwestfalen zumindest in Dresden als Angstgegner gelten, konnten sie ihre Auswärtsstärke in dieser Saison auch bei anderen Gegnern unter Beweis stellen. Auf dem Konto stehen sechs gewonnene Spiele in der Fremde. Dieser Wert wird nur von den beiden Aufsteigern Braunschweig und Hertha BSC übertrumpft. Allerdings sind die Schützlinge von Trainer Stephan Schmidt seit fünf Spielen ohne Sieg, in den letzten acht Partien gab es sogar nur einen Dreier. Im Hinspiel trennten sich beide Vereine mit 2:2. Idir Ouali und Lynel Kitambala trafen für Dynamo ins Tor.
Nach den zuletzt wenig erfreulichen Heimspielen gegen Paderborn könnte der Moment jetzt nicht besser und passender sein, um den berühmten Bock endlich umzustoßen. Mit Unterstützung der Anhänger, die wohl für einen neuen Zuschauerrekord für eine Begegnung mit den Ostwestfalen sorgen werden, ist diese Aufgabe zu meistern. Vielleicht können die Dynamo-Fans diesmal das Stadion auch aus erfreulicheren Gründen in eine besondere Stimmung versetzen. Legendär wurde die Atmosphäre am 2. November 2008. Damals kickten die Schwarz-Gelben auf einer Baustelle und mussten gegen Paderborn eine bittere 0:3-Pleite einstecken. Wer sich an dieses Spiel noch erinnern kann, wird wissen, was geschah. Ohne den Hauch einer Chance lag Dynamo mit zwei Treffern zurück, als plötzlich auf den Rängen erst von einem Einzelnen, später von den meisten der über 8.000 Zuschauer eine bis heute wohl unvergessene Atmosphäre ausging. Zur Melodie von „Kumbaya“ stimmte das ganze Stadion in einen dynamischen Dauergesang ein, der bis weit nach Abpfiff für Gänsehaut sorgte und in seiner Art bis heute fasziniert. Der Blick zurück auf diese emotionalen Momente soll die aktuelle Lage zwar nicht verklären. Er enthält jedoch diese eine unsichtbare positive Kraft, die in der Sportgemeinschaft steckt und stets dann zu Tage tritt, wenn der Verein die großen und schwierigen Herausforderungen auf seinem Weg durch den Fußballsport bestreiten muss. Das Motto bei Dynamo lautet derzeit „Abstiegskampf“, aber es ist eben genau die Aufgabe, die gemeinsam angenommen werden muss – von den Spielern auf dem Platz und den Fans auf den Rängen.
Anpfiff der Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem SC Paderborn ist um 18.00 Uhr. Die Stadiontore öffnen zwei Stunden vorher, der VIP-Bereich um 16.30 Uhr. Bisher wurden 28.000 Karten für das Spiel verkauft. Aus Paderborn werden etwa 100 Gästefans erwartet. Die erste Tageskasse öffnet am Spieltag im Kassenbereich Lennéplatz ab 10.00 Uhr, alle anderen Kassen ab 16.00 Uhr. Geleitet wird die Begegnung von Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin.
Dramatischer Pflichtsieg
Es war Abstiegskampf pur und ein Spiel, das in jedem Fall nicht als nervenschonend in die schwarz-gelbe Vereinshistorie eingehen wird. Dynamo Dresden besiegte nach 90 mitreißenden und abwechslungsreichen Minuten den SC Paderborn mit 2:1. Durch den Sieg schließt die Sportgemeinschaft auf die direkten Nichtabstiegsplätze auf, die nun in unmittelbarer Reichweite liegen.Dynamo-Coach Peter Pacult stellte seine Mannschaft für den wichtigen Heimauftritt gegen die Ostwestfalen im Gegensatz zur Partie der Vorwoche um. Mit der Doppelspitze Pavel Fort und Tobias Müller ließ der Trainer seinen Worten aus der Pressekonferenz nun Taten folgen, als er die klare Marschrichtung ausgab, drei Punkte in Dresden zu behalten. Robert Koch kehrte ins rechte Mittelfeld zurück und sollte mit Filip Trojan und Idir Oauli für Offensivdrang sorgen. Denis Streker schloss die Raute von hinten und nahm vor der Viererkette die Position des Abräumers ein.
Die Gastgeber lebten in der Anfangsphase ihre Angriffslust aus und suchten den Weg zum gegnerischen Tor. „Wir haben Dynamo zu Beginn sehr offensiv erwartet“, sagte Stephan Schmidt, Trainer von Paderborn, nach dem Spiel. Sein Dresdner Kollege schätzte die ersten zwanzig Spielminuten ähnlich ein. Allerdings gelang es den Schwarz-Gelben nicht, aus dieser Überlegenheit heraus klare Torchancen zu gestalten. Nach diesen druckvollen Minuten befreiten sich die Gäste und kamen besser ins Spiel. „Das hat uns Probleme bereitet“, beschrieb Pacult den Verlauf der Partie aus seiner Sicht. Und tatsächlich ergaben sich nun für Paderborn viele Räume, die sie immer wieder mit schnellen Vorstößen zu nutzen wussten. Nach einer solchen Gelegenheit stand Hofmann plötzlich frei vor dem Dresdner Tor, aus dem Benjamin Kirsten herausgeeilt war, um den Schuss des Stürmers abzufangen. Den zweiten Versuch klärte Romain Brégerie vor dem leeren Tor geschickt, doch mit unerlaubten Mitteln. Sein Handspiel pfiff der Schiedsrichter ab, verteilte eine Gelbe Karte und zeigte folgerichtig auf den Elfmeterpunkt. Dass der Referee nicht in die Gesäßtasche griff, lag daran, dass der Ball am Tor vorbeigegangen wäre und Schuppan noch hinter Brégerie stand. Meha, Paderborns Schütze für die ruhenden Bälle, trat an und wollte den Ball links unten einnetzen, doch Kirsten war zur Stelle und hielt den Strafstoß. Im Stadion sorgte diese Aktion für unendlichen Jubel.
Von diesem Rückschlag ließen sich die Gäste allerdings kaum beeindrucken. Sie hielten das Tempo hoch und zwangen Dynamo immer wieder zu Fehlern. Als überhaupt nicht damit zu rechnen war, schlugen die Hausherren dann aber eiskalt zu. Sebastian Schuppan brachte eine Flanke butterweich vor das Tor, wo Tobias Müller mit dem Kopf die Führung erzielte. Im Stadion brodelte es jedoch nicht lange, denn die tolle Stimmung auf den Rängen wurde noch vor der Pause im Keim erstickt. Schuppan brachte an der Strafraumgrenze seinen Gegenspieler zu Fall und Paderborn eine exzellente Freistoßmöglichkeit. Diese Chance ließ sich Meha mit einem direkt verwandelten Schlenzer ins linke obere Eck nicht entgehen. Mit dem 1:1 ging es in die Halbzeitpause.
Die ersten Minuten im zweiten Durchgang blieben ohne nennenswerte Aktion, bis es den Gästen wieder gelang, sich ein Übergewicht zu erspielen. Gleich dreimal sorgten sie mit Konterfußball für Gefahr vor dem Dynamo-Tor. „Es war ein Spiel der vergebenen Chancen“, konstatierte Paderborn-Coach Schmidt nach dem Abpfiff trocken. Peter Pacult dagegen war froh, „dass der Gegner die Löcher, die wir ihm angeboten haben, nicht nutzen konnte“. Mit Kampfgeist und einer Portion Glück überstanden die Schwarz-Gelben diese schwierige Phase.
Mit der Einwechslung von Tobias Kempe, der für Robert Koch kam, setzte Pacult einen neuen Akzent und sein Team suchte fortan wieder vermehrt den gegnerischen Strafraum auf. Es lief die 70. Spielminute, als Ouali von Schuppan angespielt wurde. Der Franzose marschierte zum wiederholten Mal in Richtung Grundlinie und legte den Ball flach nach innen. Pavel Fort ließ die Kugel mit viel Cleverness und Instinkt durchlaufen und blockte den Weg frei für den lauernden Müller. Der Youngster versenkte mit einer Direktabnahme das Leder im Kasten der Paderborner und drehte unter dem Jubel von über 28.000 Dynamo-Fans ab. Nun war eigentlich alles angerichtet, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen, doch die Gäste wollten sich noch nicht geschlagen geben. „Wir hatten nicht die nötige Ruhe, um die Führung über die Zeit zu bringen“, wies Pacult auf die Nervosität seiner Schützlinge hin, die vor allem die Konterchancen nicht zwingend genug ausspielten, um mit einem weiteren Tor die Vorentscheidung herbeizuführen.
So wurde es sechs Minuten vor dem Ende nochmal richtig nervenaufreibend, als Anthony Losilla im eigenen Strafraum einen Paderborner zu Fall brachte und Schiedsrichter Daniel Siebert erneut auf den Elfmeterpunkt zeigte. Den Zuschauern stockte der Atem, der zum Greifen nahe Sieg geriet nochmals in Gefahr. Doch die Ostwestfalen hatten am heutigen Tag wohl auch das Glück nicht gepachtet, als der eingewechselte Saglik diesmal Verantwortung übernahm, aber ebenso an Kirsten scheiterte. Der Dynamo-Keeper hatte sich den Ball geangelt und sorgte für unbeschreibliche Gefühlsausbrüche auf den vollbesetzten Rängen. Das 2:1 für die Schwarz-Gelben prangte immer noch an der Anzeigetafel und irgendwie konnte es kaum jemand glauben, aber es war Wirklichkeit. Mit den letzten Reserven sicherten sich die Schützlinge von Peter Pacult in den Schlussminuten der Partie die wertvollen drei Punkte und rissen beim Abpfiff erleichtert die Arme in die Luft.
„Für uns waren die drei Punkte wichtig, um ein ruhiges Wochenende zu haben. Wir sind dabei“, freute sich Pacult – im Rennen um den direkten Klassenerhalt. Dynamo Dresden hat durch die gleichzeitige Niederlage von Aue in Berlin nach Punkten mit den „Veilchen“ gleichgezogen und darf damit weiter Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonabschluss hegen.