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Fakten zum Spiel
Am 5. Spieltag der Saison 2013/14 reist die SG Dynamo zum FC St. Pauli. Die Gesamtbilanz der Dresdner gegen die Kiez-Kicker fällt positiv aus, obwohl die letzten beiden Auftritte der Schwarz-Gelben am Millerntor alles andere als gut verliefen. Beim letzten Mal reichte im Oktober 2012 selbst ein 2:0-Vorsprung nicht aus, um wenigstens einen Punkt elbaufwärts mitzunehmen. Gab es in den ersten zwei Begegnungen zwischen den Kultvereinen in den Jahren 2003 und 2007 am Kiez für Dynamo noch zwei Unentschieden in Folge (jeweils 2:2), gingen die nachfolgenden Partien verloren. Zuhause stimmten dagegen die Ergebnisse für die Schwarz-Gelben gegen St. Pauli immer. In vier Spielen gab es vier Heimsiege.Bilanz SG Dynamo Dresden gegen FC St. Pauli
Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Torverh. | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtbilanz | 9 | 5 | 2 | 2 | 17:13 | 17 |
Heimbilanz | 4 | 4 | 0 | 0 | 8:2 | 12 |
Auswärtsbilanz | 5 | 1 | 2 | 2 | 9:11 | 5 |
Pflichtspiele | 8 | 4 | 2 | 2 | 15:12 | 14 |
In der letzen Saison konnte jeweils das Heimteam einen 3:2-Heimsieg einfahren, nachdem der Gegner zuvor zwei Toren herausgespielt hatte. Ans Millerntor kamen 21.050 Zuschauer und in Dresden verfolgten 29.200 Fußballfans die emotionalen Achterbahn-Partien ihrer eigenen Mannschaft.
Spieler und Trainer in beiden Vereinen (inkl. Testspiele)
Spieler: Dirk Zander, Christian Fröhlich, Rico Hanke, Rene Müller, Nico Patschinski, Alexander Ludwig, Richmar Siberie, Filip Trojan, Davidson Drobo-Ampem, Petar Sliskovic
Trainer: Helmut Schulte
Höchste Siege und Niederlagen in der 2. Bundesliga
Höchster Heimsieg | FC St. Pauli | 1974/75 St. Pauli — Wolfsburg 10:2 |
Dynamo | 2011/12 Dynamo — Karlsruhe 5:1 | |
Höchste Heimniederlage | FC St. Pauli | 1984/85 St. Pauli — Solingen 1:5 |
Dynamo | 2004/05 SGD — 1860 München 0:4 | |
Höchster Auswärtssieg | FC St. Pauli | 1974/75 Barmbeck-Uhlenhorst — St. Pauli 0:6 |
Dynamo | 2004/05 Trier — SGD 2:4 | |
2011/12 1860 München — SGD 2:4 | ||
Höchste Auswärtsniederlage | FC St. Pauli | 2002/03 Lübeck — St. Pauli 6:0 |
Dynamo | 2004/05 Saarbrücken — SGD 5:1 | |
2005/06 Aachen — SGD 5:1 |
- Dynamo ist seit 18 Pflichtspielen auswärts ohne Sieg. Das ist aktuell ein negativer Vereinsrekord.
- In den letzten acht Punktspielen hat Dynamo immer mindestens einen Gegentreffer kassiert.
- Bisher konnten die Schwarz-Gelben noch nie in einem Pflichtspiel auswärts am Millerntor gewinnen.
- Zuletzt haben beide Teams auswärts in den Spielen gegeneinander einen 2:0-Vorsprung noch verspielt und 2:3 verloren.
- Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte ist Dynamo nach dem vierten Spieltag noch ohne Sieg. Zuletzt war das in der Spielzeit 1994/95 so, in der die SGD aus der Bundesliga abstieg.
Trainer | Spiele | Punkteschnitt |
---|---|---|
Peter Pacult | 37 | 1,38 |
Christoph Franke | 50 | 1,24 |
Ralf Loose | 52 | 1,15 |
(Steffen Menze) | 1 | 1,00 |
Rückblick zum Frankfurt-Spiel
- Mravac und Aoudia bestritten gegen den FSV Frankfurt ihr erstes Pflichtspiel für Dynamo.
- Zwei Heimspielein Folge mit drei oder mehr Gegentoren gab es zuletzt in der Saison 2009/10 im DFB-Pokal gegen Nürnberg (0:3) und anschließend gegen den SV Sandhausen (0:3).
- Nach zuletzt vier ausverkauften Partien in Folge war das Stadion gegen Frankfurt erstmals nicht wieder vollbesetzt.
- Idir Ouali bestritt gegen Frankfurt sein 40. Pflichtspiel für die Schwarz-Gelben. Davon stand er in den letzten 36 Partien ununterbrochen in der Startelf. Das ist aktuell die längste Serie, in der Benjamin Kirsten mit 29 Spielen von Beginn an auf dem zweiten Platz folgt.
Neuanfang am Millerntor?
In der 2. Bundesliga steht am Montag der 5. Spieltag für die SG Dynamo Dresden an. Es geht auf Auswärtstour nach Hamburg, wo das Millerntor ruft, der FC St. Pauli wartet. Für die Schwarz-Gelben wird das Duell gegen die Kiez-Kicker zu einer Bewährungsprobe, denn nach zuletzt zwei deutlichen Heimniederlagen gegen Union Berlin und den FSV Frankfurt und dem damit verbundenen Abrutschen ans Ende der Tabelle erwarten Fans und Umfeld eine deutliche Steigerung von der Mannschaft. Steffen Menze als Interimstrainer und David Bergner als Co-Trainer haben nach der Beurlaubung von Peter Pacult nun das Ruder in den Händen. Im Norden wollen sie das schwarz-gelbe Schiff wieder auf Fahrt bringen und den Negativ-Trend stoppen. „Wir haben uns diese Suppe selbst eingebrockt“, sagte Abwehrspieler Sebastian Schuppan vor der Abreise in den Norden. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die auch für kämpferischen Fußball und für Leidenschaft steht“, so Schuppan, der ein interessantes Spiel erwartet, dass für ihn und seine Teamkollegen „richtungsweisenden Charakter“ haben wird.Die Trainingswoche nutzten die Schwarz-Gelben dazu, sich in den Dingen zu verbessern, die zuletzt auf dem Rasen weniger gut klappten. „Wir haben konzentriert gearbeitet, müssen aber jetzt versuchen, die einfachsten Sachen richtig zu machen“, beschrieb Schuppan die Aufgaben für das Spiel am Millerntor. „Es kann keiner mit dem, was wir zuletzt geboten haben, zufrieden sein, deshalb müssen wir das jetzt abhaken und nach vorn schauen.“
In der vergangenen Saison waren die beiden Begegnungen zwischen Dynamo und dem FC St. Pauli an Dramatik, Spannung und Emotionen kaum zu überbieten. Im Hinspiel konnten die Dresdner im Oktober 2012 zunächst eine 2:0-Führung herausspielen. Idir Ouali und Mickael Poté, der damals sein bisher letztes Zweitliga-Tor schoss, ließen bei den eigenen Fans die Vorfreude auf einen Auswärtssieg aufkommen. In einer packenden Aufholjagd drehten die Hausherren den Spieß aber noch um und sicherten sich mit einem 3:2-Heimsieg die drei Punkte. Einen ähnlichen Verlauf nahm das Rückspiel in Dresden, als Dynamo nach einem 0:2-Rückstand innerhalb von 18 Minuten mit drei Toren die Weichen auf einen Sieg stellte. Obwohl die Schwarz-Gelben in den letzten beiden Auswärtsspielen am Millerntor trotz Führungstreffer keinen Punkt mitnahmen, waren sie nie chancenlos.
Weniger optimistisch macht dagegen eine Rekordserie im negativen Sinn. Seit 18 Spielen rennt Dynamo einem Auswärtssieg hinterher. Der letzte Dreier gelang vor fast einem Jahr beim 3:1 gegen den MSV Duisburg. Seitdem holten die Dynamo-Spieler in der Fremde nur drei Punkte, jeweils mit einem 1:1-Unentschieden zuletzt in Bochum, im Februar 2013 in Ingolstadt und im Dezember 2012 bei 1860 München. Gegen die „Löwen“ saß wie jetzt Steffen Menze als Trainer auf der Bank, nachdem Ralf Loose seinen Stuhl räumen musste. Könnte sich jetzt die Geschichte wiederholen? Das ist nicht ausgeschlossen und ein erkämpfter Punkt gegen St. Pauli würde für den Anfang die Gemüter rund um den Verein wohl ein wenig beruhigen.
Steffen Menze muss am Millerntor auf Filip Trojan verzichten, der sich mit einer Mittelfußprellung verletzt abmeldete. Nicht mit dabei waren auch die zuletzt im Kader stehenden Tobias Müller und Alban Sabah, die in der U23 zum Einsatz kommen sollen. Dafür rückten Robert Koch und Toni Leistner in das vorläufige Aufgebot. Wer letztendlich am Montagabend um 20.15 Uhr in der Startelf steht, wird sich noch entscheiden. Im Ablauf der Spielvorbereitung will Menze keine Veränderungen vornehmen: „Das einzige, was sich ändern muss, ist die Leistung auf dem Platz“, sagte der 44-Jährige, der Anspannung und Einsicht nannte, als er einen Einblick in das Stimmungsbild der Mannschaft gab: „Die Jungs wissen selbst, was sie verbockt haben. Wir dürfen die Situation nicht unterschätzen, denn die Lage ist prekär. Nicht nur für das Team, sondern den Verein insgesamt.“ Deshalb soll gegen den FC St. Pauli laut Menze punktemäßig etwas herausspringen, „wenn es gelingt, auf dem Platz Zusammenhalt und eine Leistungssteigerung zu zeigen“.
Die Kiez-Kicker starteten mit einem Heimsieg gegen München in die Saison, blieben danach aber ohne vollen Erfolg. Gegen Aufsteiger Bielefeld setzte es sogar eine 0:1-Heimniederlage, so dass die Mannschaft von Pauli-Trainer Michael Frontzeck in jedem Fall auch etwas gutzumachen hat. In der ersten Runde des DFB-Pokals schieden die Hamburger gegen den Drittligisten Preußen Münster nach einem 0:1 aus. Im Sommer wechselten John Verhoek (FSV Frankfurt), Bernd Nehrig und Christopher Nöthe (beide SpVgg Greuther Fürth) ans Millerntor. Ihren besten Torjäger der vergangenen Saison verlor St. Pauli an Nürnberg. Daniel Ginczek ging zu den Franken in die Bundesliga.
Die Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC St. Pauli schließt den fünften Spieltag der 2. Bundesliga am Montagabend ab. Der Anpfiff erfolgt um 20.15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin.
Trotz Führungstor und Elfmeterchance kein Punktgewinn
Es hat nicht sollen sein. Die Schwarz-Gelben haben am 5. Spieltag beim FC St. Pauli mit 1:2 verloren. Ein Kopfballtor von Amine Aoudia in der zweiten Halbzeit, der nach einem Eckball traf und Dynamo damit etwas überraschend in Führung brachte, beantworteten die Gastgeber des FC St. Pauli postwendend mit dem Ausgleich. Wenig später hatte Cristian Fiel die große Chance, seine Mannschaft wieder ins Rennen für einen Auswärtssieg zu bringen. Der Routinier übernahm Verantwortung und trat vom Elfmeterpunkt an, blieb aber gegen Philipp Tschauner nur zweiter Sieger. Der gerade erst eingewechselte Sebastian Maier traf kurz vor Schluss mit einem direkten Freistoß ins Dresdner Tor und avancierte zum Kiez-Helden des Abends.Dynamo-Interimstrainer Steffen Menze bot für den Auftritt gegen den FC St. Pauli eine neue Startelf auf. Im Gegensatz zur Vorwoche veränderte er sie nicht nur personell, sondern vergab auch an einige Spieler eine neue Position auf dem Feld. Adnan Mravac rückte neben Romain Brégerie in die Innenverteidigung, Christoph Menz übernahm die rechte Abwehrseite. Im Mittelfeld kehrten Tobias Kempe und Robert Koch in die Mannschaft zurück. Vorn begannen Amine Aoudia und Zlatko Dedic im Sturm.
Ausgerechnet am Millerntor, das vor allem für seine besondere Atmosphäre und eine kampfstarke Fußballelf auf dem Rasen berühmt ist, sollte für die SGD nach zuletzt zwei Heimniederlagen die sportliche Wende gelingen. Wie schwer dieses Vorhaben werden sollte, zeigte sich nach Anpfiff sehr schnell. Die Gastgeber ließen den Gegner sofort wissen, dass die drei Punkte im Hamburg bleiben sollen. Angetrieben vom frenetischen Publikum rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Benjamin Kirsten. Die Schwarz-Gelben mussten in der Abwehr immer wieder hochkonzentriert zu Werke gehen, konnten mit Einsatz und Glück aber ein Gegentor verhindern.
Der FC St. Pauli dominierte die Partie und spielte sich unzählige Chancen heraus. Die Schüsse flogen Kirsten reihenweise um die Ohren oder landeten am Außenpfosten. Eine Führung der Hausherren wäre schon im ersten Durchgang verdient gewesen. Irgendwie schafften es die Dynamo-Spieler, bis zur Pause unbeschadet zu bleiben. Zu selten konnten sie sich aus der eigenen Hälfte befreien und für Entlastung sorgen. Die besten Gelegenheiten für die Schwarz-Gelben hatten Aoudia per Kopf und Menz mit einem Distanzschuss. In beiden Fällen reagierte Tschauner reaktionsschnell und wehrte zur Ecke ab.
Im zweiten Durchgang ging das Spielchen munter weiter. Die Kiez-Kicker belagerten das Dynamo-Tor und waren vor allem nach Standardsituationen gefährlich, blieben aber weiterhin ohne Erfolg. Und wie es im Fußball so ist, wer die eigenen Chancen nicht nutzt, wird am Ende dafür bestraft. Diese Weisheit sollte auch am Montagabend ihre Gültigkeit bestätigen. Nach einer Ecke brachte Amine Aoudia unser Team nach vorn, als er mit einem Kopfball den bisherigen Spielverlauf total auf den Kopf stellte. Tschauner konnte die Kugel zwar noch berühren, doch sein Einsatz das Tor für Dynamo nicht verhindern. Der überraschende Treffer ließ den Motor bei den Kiez-Kickern erst richtig warm werden. St. Pauli drängte auf den Ausgleich, der postwendend fiel. Ein kurz ausgeführter Freistoß wurde von Kringe, der erst wenige Minuten auf dem Feld war, mit einem satten Schuss ins Toreck erfolgreich verwandelt. Das Millerntor-Stadion kochte nun. Lautstark trieben die Heimfans ihre Mannschaft an.
Idir Ouali, der für Kempe eingewechselt wurde, dämpfte nach einem Konter das euphorische Publikum. Der Mittelfeldspieler kam im Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Manuel Gräfe pfiff Elfmeter. Cristian Fiel übernahm in dieser Situation die Verantwortung und trat an, scheiterte aber an Tschauner, der in die richtige Ecke abgetaucht war und hielt. Für die Fans des FC St. Pauli war das wie ein Wink mit dem Zaunpfahl aus dem Vorgarten des Fußballgottes. Das war Tragik und Drama im bester Manier für beide Fanlager. Während die etwa 2.000 Gästefans kaum glauben konnten, was da eben geschehen war, hofften die Paulianer nun auf den ganz großen Wurf.
Es kam aus schwarz-gelber Sicht dann so, wie es kommen musste. Die Gastgeber belohnten sich für ihr anhaltendes Bemühen im Offensivbereich und der erfolgreiche Schlussakt war wie für eine Heldenepos geschrieben. Nachdem St. Pauli-Trainer Michael Frontzeck mit Kringe schon den ersten treffsicheren Joker gebracht hatte, inszenierte er ein emotionales Finale. Ein Pfiff des Schiedsrichters führte zu einem Freistoß für St. Pauli und der Ball lag schon bereit. Zuvor ließ Frontzeck aber noch einen Spielerwechsel vornehmen und bewies damit das im Fußbaljargon bekannte "glückliche Händchen". Maier lief von der Seitenlinie zum ruhenden Ball, nahm Anlauf und zirkelte das Leder an der Dynamo-Mauer vorbei direkt ins Tor. Es war der Siegtreffer, denn kurz darauf pfiff Gräfe die Begegnung ab. Spät ernteten die Hausherren die Lorbeeren ihres intensiven Auftretens, während die Schwarz-Gelben mit gesenkten Köpfen in die Kabine schlichen.
Trotz Führungstor und einer Elfmeterchance stand Dynamo auch gegen den FC St. Pauli mit leeren Händen da. In einer Woche steht das nächste Spiel gegen den FC Ingolstadt an. Dann haben die Schwarz-Gelben die Gelegenheit, wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen.
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