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Testspielauftakt am Steigerwald
Am Samstag steht für die SG Dynamo Dresden im Steigerwaldstadion das erste Testspiel des neuen Jahres auf dem Programm. Das Team von Cheftrainer Olaf Janßen reist nach Thüringen und trifft um 14 Uhr auf den FC Rot-Weiß Erfurt. Der Drittligist rangiert nach 21 Spieltagen auf dem fünften Tabellenrang. Bei drei Punkten Rückstand auf den dritten Platz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt, darf sich Erfurt berechtigte Hoffnungen machen, im Kampf um die 2. Bundesliga ein Wörtchen mitzusprechen.Nach einer durchwachsenen letzten Spielzeit zeigt die sportliche Entwicklung der Thüringer in dieser Saison eine positive Entwicklung. Im Kader der Erfurter stehen neben erfahrenen Akteuren wie Nils Pfingsten-Reddig und dem ehemaligen DFB-Nationalspieler Marco Engelhardt viele junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Der aus Österreich stammende Trainer Walter Kogler, der im letzten Sommer das Traineramt bei den Rot-Weißen übernahm, hat daraus eine funktionierende Mannschaft geformt, die vor allem durch Variabilität in der Offensive auffällt. So haben in dieser Saison bereits 13 verschiedene Spieler eingenetzt und alle Stürmer mindestens einmal getroffen. Neben dem Niederländer Mijo Tunjic sind auch Mario Fillinger und Ex-Dynamo Jens Möckel keine unbekannten Namen. Allerdings kann Möckel, der 2011/12 in Dresden unter Vertrag stand, am Samstag nicht mitwirken. Der Abwehrspieler arbeitet nach einer schweren Schienbein-Verletzung, die er sich im September 2013 zugezogen hat, noch an seinem Comeback. RWE-Trainer Kogler hat dazu mit weiteren Ausfällen zu kämpfen, muss neben Möckel auch auf Brandstetter, Wiegel und Möhwald verzichten.
Seit Montag hat die Mannschaft in der Wintervorbereitung bereits 13 Trainingseinheiten absolviert. Deshalb werden sich die spielerischen Erkenntnisse im ersten Testspiel des Jahres zwangsläufig für Olaf Janßen in Grenzen halten. „Wir treffen am Samstag auf ein sehr gutes Drittliga-Team. Aufgrund der hohen Trainingsbelastung sind die Beine bei meinen Jungs im Moment natürlich schwer, trotzdem erwarte ich von ihnen taktische Disziplin, Einsatzbereitschaft und dass sich jeder für mindestens 45 Minuten durchbeißt“, erklärte Dynamos Chefcoach die Ausrichtung für den Test gegen Erfurt.
Zuletzt war das Steigerwaldstadion für Dynamo kein gutes Pflaster. Sowohl in der Aufstiegssaison 2010/11 (0:3) als auch ein Jahr zuvor (1:4) gab es deutliche Niederlagen. Beste Erinnerungen haben die Schwarz-Gelben dagegen an den Saisonauftakt 2008/09. Im Eröffnungsspiel der neu gegründeten 3. Liga schlugen die Dresdner den Thüringer Kontrahenten mit 1:0. Halil Savran erzielte in der 43. Minute das historische erste Drittliga-Tor. Darüber hinaus gab es in der Vergangenheit weitere Begegnungen mit den Rot-Weißen, die bleibende Eindrücke in der schwarz-gelben Historie hinterlassen haben.
Auf jeden Fall gehört das bis dato letzte Duell mit Erfurt in diese Kategorie. Im Saisonendspurt konnten die Blumenstädter am 6. April 2011 in Dresden einen 3:1-Sieg landen. Für Dynamo schien der Zug in Richtung 2. Bundesliga damit abgefahren, während die Gäste in der Kabine mit musikalischer Untermalung ihrer Freude freien Lauf ließen. Doch wenige Wochen später trällerten 20.000 Dynamo-Fans auf dem Altmarkt dasselbe Lied und feierten die Rückkehr in die Zweitklassigkeit. Zwei weitere Begegnungen zwischen Erfurt und Dynamo markierten ebenfalls bedeutende Meilensteine. Im Zweitliga-Duell am 12. Dezember 2004 erzielte Klemen Lavric im Steigerwaldstadion mit einem Fallrückzieher die wichtige Führung für die Schwarz-Gelben. Zwar glich Erfurt kurz vor Schluss noch aus, doch der Treffer des slowenischen Nationalspielers im Dynamo-Trikot wurde anschließend zum Tor des Jahres gewählt. Bleibende Erinnerungen hat auch das Duell beider Mannschaften in der Regionalliga am 3. September 2006 hinterlassen. Mit 2:0 gewannen die Dresdner auswärts und eroberten nach sechs Spieltagen die Tabellenspitze. Danach verabschiedete sich Trainer Peter Pacult überraschend nach Wien.
Schaut man auf die Gesamtbilanz aller Punktspiele, haben die Schwarz-Gelben die Nase deutlich vorn. Vor allem in den Heimspielen dominierte Dynamo nach Belieben und ging in 31 von 39 Partien als Sieger vom Platz. Auswärts hatten die Dresdner dagegen immer wieder Schwierigkeiten. Die Statistik der Spiele im Steigerwaldstadion spricht für die Thüringer, die in 39 Partien 19 Siege und elf Unentschieden verbuchten. Ein Liedchen davon kann auch Uwe Weidemann singen, der bei RWE ausgebildet wurde und viele Oberliga-Jahre dort verbracht hat. Vor dem Spiel gegen seinen Ex-Verein haben wir uns mit dem inzwischen 50-jährigen Blondschopf unterhalten.
Das Testspiel gegen Erfurt wird am Samstag, um 14 Uhr, im Steigerwaldstadion angepfiffen. Der Einlass beginnt um 12.30 Uhr, die Tageskassen öffnen 12.15 Uhr. Wir berichten am Spieltag ab 13.30 Uhr über unseren Liveticker und stellen auch bei Facebook und Twitter aktuelle Informationen zur Verfügung. Weitere Infos zum Spiel und zu den Ticketpreisen findet ihr hier.
Müde Beine nach harter Trainingswoche
Die SG Dynamo Dresden hat das erste Testspiel im neuen Jahr gegen Rot-Weiß Erfurt mit 0:2 verloren. Der Drittligist nutzte vor 3.291 Zuschauer in der ersten Halbzeit eine Druckphase und erzielte durch Nietfeld und Tunijc zwei Treffer.Dynamo-Cheftrainer Olaf Janßen teile die 22 mitgereisten Spieler bereits vor dem Anpfiff in zwei Teams auf, die jeweils für eine Halbzeit zum Einsatz kamen. In der ersten Elf stand Markus Scholz im Tor, davor bildeten Cheikh Gueye, Romain Brégerie, Alban Sabah und Thorsten Schulz die Viererkette in der Abwehr. Im Mittelfeld begannen Anthony Losilla, Robert Koch, Idir Ouali und Vincenzo Grifo. Der Neuzugang aus Hoffenheim feierte sein Debüt im schwarz-gelben Dress. Als Sturmduo schickte Janßen Amine Aoudia und Tobias Müller auf den Platz.
Die erste Aktion im Spiel hatte Alban Sabah nach einem Freistoß von Idir Ouali. Der Innenverteidiger war mit nach vorn gerückt, konnte mit seinem Kopfball das Tor der Erfurter aber nicht in Bedrängnis bringen. Auf der anderen Seite war es Tunijc, der im letzen Moment von Romain Brégerie beim Torschuss gestört werden konnte. Bei guten äußerlichen Bedingungen übernahmen die Schwarz-Gelben nach einer ausgeglichenen Anfangsphase das Kommando, konnten sich aber keine entscheidenden Torszenen herausspielen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde tauchte Vincenzo Grifo zentral vor dem Erfurter Strafraum auf. Ein Zuspiel verwertete der Debütant mit einem Schuss, der von einem Rot-Weißen zur Ecke abgefälscht wurde.
Dynamo versuchte Mitte der ersten Häfte aus einer kompakten Abwehr heraus schnell nach vorn zu spielen. Erfurt ließ jedoch wenige Chance zu und hielt als unterklassiger Verein kämpferisch dagegen. Aber auch spielerisch wussten die Hausherren zu überzeugen. Tunijc traf nach 26 Minuten den Pfosten, nachdem er zuvor Scholz im Dresdner Tor umspielt hatte und nur noch einschieben brauchte. Gezählt hätte der Treffer allerdings nicht, denn der Linienrichter hatte wegen Abseits auch die Fahne gehoben. Nur eine Minute später war es Nietfeld, der sich im Zweikampf durchsetzte und einen Schuss abgab. Scholz konnte den halbhohen Ball aber sicher aufnehmen.
Erfurt hatte jetzt Blut geleckt und startete eine weitere Angriffswelle. Ein Stellungsfehler brachte erneut Nietfeld in eine aussichtsreiche Position und diesmal ließ sich der Erfurter die Gelegenheit nicht entgehen. Allein lief er auf Scholz zu, umkurvte ihn und schon den Ball zur 1:0-Führung über die Linie (28.). Dynamo zeigte sich vom Gegentor beeindruckt und blieb mit Abwehrarbeit beschäftigt, während die Gastgeber weiter zur Attacke bliesen. Ein weiterer Fehler begünstigte schließlich den zweiten Erfurter Treffer. Tunijc traf zum 2:0, konnte sich im Strafraum gegen Scholz durchsetzen und wurde auch von Brégerie nicht mehr entscheidend gestört (37.).
Dynamo bemühte sich anschließend, den Rückstand zu verkürzen, doch bis auf einen Schlenzer von Aoudia, der knapp das RWE-Tor verfehlte, blieben zwingende Chancen bis zur Pause aus. Erfurt hatte dagegen das dritte Tor vor Augen, als Tunijc nach einer Ablage frei vor Scholz stand. Diesmal war der Dynamo-Keeper aber nicht zu bezwingen. Unmittelbar danach pfiff schiedsrichter Giese die erste Halbzeit ab. Olaf Janßen schickte mit Wiederanpfiff elf neue Spieler auf das Feld. Im Kasten stand jetzt Benjamin Kirsten. In der Abwehr erhielten mit Franz Pfanne (Innenverteidiger) und Oliver Merkel (Rechtsverteidiger) zwei Youngster ihre Einsatzchance. Auf der anderen Seite der Viererkette komplettierten Adam Susac und Sebastian Schuppan das Quartett. Das Mittelfeld setzte sich mit Cristian Fiel, Tobias Kempe, Paul Milde und Filip Trojan zusammen, im Sturm waren Zlatko Dedic und Mickael Poté gefragt.
Fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Tunijc aus der Distanz das Dresdner Tor ins Visier nahm und nur knapp verfehlte. Die neu zusammengestellte Elf der Schwarz-Gelben brachte anschließend mehr Tempo ins Spiel und zeigte eine deutliche Steigerung in den Angriffsbemühungen. Nach einer Stunde ergaben sich daraus die ersten zwingenden Torchancen. Eine scharfe Hereingabe von Trojan konnte der ebenfalls zur Halbzeit eingewechselte zweite Torwart der Erfurter erst im Nachfassen sichern. Fast wäre Dedic dabei zum Torschuss gekommen. Kurz darauf setzte sich Mickael Poté im Zweikampf durch und lief unter Bedrängnis auf das gegnerische Tor zu. Seinen gewaltigen Schuss wehrte Kornetzky zur Seite ab. Trojan war zur Stelle und flankte sofort wieder nach innen, wo Poté seine zweite Möglichkeit mit dem Kopf vergab.
Dynamo hatte in dieser Phase das Spiel absolut im Griff und ließ die Erfurter nicht mehr zur Entfaltung kommen. Allerdings gelang es den Schwarz-Gelben nicht, die kompakt stehenden Thüringer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Eine Kombination über Merkel und Milde, der Poté mit einem Zuckerpass im Strafraum in Szene setzte, blieb leider ohne Erfolg. Statt in aussichtsreicher Position selbst zu schießen, legte Poté quer auf Dedic, der abgedrängt wurde. Zwanzig Minuten vor Schluss war das die letzte nennenswerte Aktion in dieser Begegnung.
Pünktlich pfiff der Schiedsrichter nach 90 Minuten ab. Olaf Janßen rief seine Spieler zusammen und schickte sie anschließend zu den etwa 200 mitgereisten Dynamo-Fans. „Wir haben in der letzten Woche viel trainiert. Das war harte Arbeit“, sagte der Dynamo-Coach in einer ersten Einschätzung unmittelbar danach. „Das Testspiel gegen einen starken Gegner war für uns ein guter Gradmesser. Die Jungs haben gemerkt, dass in der einen oder anderen Situation noch etwas fehlt.“
Die gewonnen Erkenntnisse nehmen Mannschaft und Trainerstab mit in das Traininslager in die Türkei. Dort stehen drei weitere Testspiele an. Ab Dienstag erwarten die Schwarz-Gelben ein weiteres schweißtreibendes Programm, in dem die nötigen Grundlagen für die noch ausstehenden Pflichtspiele im Kampf um den Klassenerhalt gelegt werden sollen.