Er ist einer der besten Torschützen in der Geschichte der Sportgemeinschaft: Hans-Jürgen „Hansi“ Kreische. Im sechsten und letzten Teil unserer Filmreihe „Dynamo-Legenden: Unsere Ehrenspielführer im Interview“ sprach der ehemalige Stürmer mit Jens Umbreit darüber, wie er seine eigene Karriere wahrgenommen hat.
Bereits mit 10 Jahren kam der in Dresden geborene Kreische in den Nachwuchs von Dynamo. Gar nicht so selbstverständlich, denn der Sohn eines Fußballers kam aufgrund der Berufswahl seines Vaters schon früh viel herum. So standen Stationen in Berlin und Heidelberg auf dem Programm, bevor es die Kreisches auf Drängen der Mutter zurück nach Elbflorenz zog. Dort lief schon Papa Hans Kreische über 100 Mal im schwarz-gelben Trikot auf und war unter anderem Kapitän bei Dynamo.
Sohn „Hansi“ durchlief derweil alle Mannschaften in der Nachwuchsabteilung und wurde auch schon früh in die DDR-Junioren-Nationalmannschaft berufen. 1965 gab er dann sein Debüt für die 1. Mannschaft der SGD. Er war unter anderem bei Dynamos erstem Europacupspiel gegen die Glasgow Rangers dabei, wurde fünf Mal DDR-Meister, zwei Mal FDGB-Pokalsieger, war vier Mal Torschützenkönig und wurde 1973 sogar zum Fußballer des Jahres der DDR gekürt. Auch für die Nationalmannschaft traf er in 50 Länderspielen satte 25 Mal. Sein letztes Spiel als Profi absolvierte er 1977 ausgerechnet an der Anfield Road beim FC Liverpool.
Im Anschluss daran wurde er Jugendtrainer im Verein, absolvierte sein Sportlehrer-Diplom erfolgreich und hob Talente wie Torsten Gütschow und Jens Jeremies hervor. Nach Dynamos Zwangsabstieg war er von 1995 bis 1996 Cheftrainer der 1. Mannschaft, holte aus widrigen Bedingungen viel heraus, was der damaligen Vereinsführung jedoch nicht genug war. Nach insgesamt 39 Jahren im Verein musste er diesen anschließend verlassen, gründete eine Fußballschule in Dresden-Weißig und wurde für einige Jahre Scout in Hamburg und Leipzig. 2014 kehrte er schließlich nach Dresden zurück, wo er auch heute noch für den Nachwuchsbereich tätig ist.
Hans-Jürgen Kreische war stets eine meinungsstarke Persönlichkeit, die dem Verein zu jeder Zeit eng verbunden war und bis heute ist. Die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden hat ihm viel zu verdanken.
Im Interview mit Jens Umbreit spricht der 75-jährige über Wetten mit BRD-Verteidigungsminister Hans Apel, weshalb er nicht bei Olympia 1976 dabei war und welche Meinungsverschiedenheiten es mit Trainerlegende Walter Fritzsch gegeben hat.
