Erfolgreicher Inklusionsabend im Zentralkino

Pünktlich 19.30 Uhr wurde die Veranstaltung von Vizepräsident Dr. Michael Bürger eröffnet und alle Teilnehmenden in den Räumlichkeiten des Zentralkinos begrüßt. Anschließend stellten sich in einem knapp dreißigminütigen Talk alle Bereiche der Sportgemeinschaft vor, die Menschen mit Behinderung unterstützen und sich zum Ziel gemacht haben, das Stadionerlebnis für Menschen, die es aufgrund ihrer Barriere schwerer haben, bestmöglich zu gestalten.

So stellten die Beauftragten für Fans mit Behinderung, Maria Einhorn und Benjamin Zocher ihre Arbeit vor. Beide sind beispielweise Ansprechpartner für Fans im Rollstuhl an Spieltagen – egal ob zu Hause oder auswärts – und geben wichtige Anreiseinformationen an die Fans weiter, um den Weg zum Stadion zu erleichtern.

Anschließend stellte sich das Dreiergespann des Blindenradios, bestehend aus André Escher, Thomas Großmann und Silvio Rost allen Anwesenden im Zentralkino vor. Dabei erzählten sie über ihre Anfänge 2013 und ihre Entwicklung bis ins Jahr 2024. Mit dem Start des Blindenradios im Jahr 2013 war die Sportgemeinschaft der erste Verein in ganz Deutschland, der seinen Fans mit Sehbehinderung eine Blindenreportage ermöglicht hat. Gleichzeitig erfreut sich das Dresdner Blindenradio immer größer werdender Beliebtheit. So haben einige Fans mit Sehbehinderung mittlerweile eine Jahreskarte und lauschen zu jedem Heimspiel den Kommentaren der Jungs. Gleichzeitig läuft seit der Rückrunde der Saison 2023/2024 der Testlauf des Fanradios.

Zum Abschluss ging Benny Kirsten auf das Gemeinschaftsprojekt mit der Volkshochschule Dresden „mittendrin – mit Kopf und Ball“ ein. Dabei steht Analphabetismus im Fokus und das Angebot, Menschen zu helfen, die ihre Fähigkeiten, Lesen und Schreiben zu können, verbessern wollen.

Bevor der Film „Wochendrebellen“ für alle anwesenden Fans startete, stellte sich mit Jason von Justerczenka nicht nur der Protagonist des Filmes, sondern auch einer von zwei Wochenendrebellen vor. Bei Jason wurde im Kindesalter Autismus diagnostiziert. Er hat sich zusammen mit seinem Vater zur Aufgabe gemacht, einen Lieblingsverein für ihn zu finden. Dabei besucht er mittlerweile in ganz Europa Fußballspiele, um seinen Verein zu finden, der dabei verschiedene Kriterien erfüllen muss, wie beispielweise das Nutzen von Mehrwegbechern oder dass sie keine Maskottchen haben dürfen. Dabei erzählte Jason welche Hürden ihm im Stadion als Autist begegnen, wie beispielweise die Einlasskontrollen, bei denen er abgetastet wird. Mit einer kleinen Fragerunde wurde der Inklusionstalk abgeschlossen und der Film, der von dieser Reise von Jason und seinem Papa erzählt, startete.

Einmal mehr rückte Jason nach dem Film in den Fokus, als die offene Fragerunde eröffnet wurde. Groß war das Interesse aller Beteiligten, mehr darüber zu erfahren, wie seine seit mittlerweile mehreren Jahren bestehende Vereinssuche aussieht, denn wie sich im Film herausstellt, suchen Jason und sein Papa noch heute nach dem perfekten Lieblingsverein. Auch die beiden Dynamo-Profis Erik Herrmann und Jonas Oehmichen nutzten diese Runde, um ihre offenen Fragen loszuwerden. Auch andere Fans beteiligten sich rege an der Fragerunde und wollten mehr über die Arbeit der Beauftragten für Fans mit Behinderung, den Jungs vom Blindenradio oder dem Projekt „mittendrin – mit Kopf und Ball“ wissen.  Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten, die für einen kurzweiligen und interessanten Abend gesorgt haben. Ein großes Danke geht auch an Jason von Justerczenka, der extra für diese Veranstaltung nach Dresden gereist ist. Wir drücken Dir die Daumen, dass Du Deinen Lieblingsverein finden wirst – bei uns bist Du immer herzlich eingeladen. Wer mehr über die Wochenendrebellen erfahren will und sie auf ihrer Mission begleiten will, wird hier fündig.