Zehn Spieltage sind in der NOFV-Oberliga Süd absolviert. Wir sprachen mit U23-Trainer Jan Seifert über den Saisonstart der „Zweiten“, die Unterschiede gegenüber seiner ersten Amtszeit bei der Dynamo-Reserve und die richtungsweisende Begegnung mit Tabellenführer Budissa Bautzen am Sonntag. Außerdem erklärte uns der 45-Jährige, warum sich die ehemaligen U19-Spieler in den ersten Partien etwas schwer taten.Jan, nachdem du die U23 bereits in der Saison 2009/10 trainiert hattest, stehst du seit vier Monaten wieder an der Seitenlinie bei der „Zweiten“. Wenn du beide Amtszeiten vergleichst – wo siehst du Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede?
Gleich ist, dass man Woche für Woche mit anderem Personal spielt. Die Mannschaft kann sich dadurch zwar nicht einspielen, profitiert aber dennoch von den Verstärkungen aus dem Lizenzspielerkader. Spieler der Profimannschaft, die verletzt waren oder zu wenig Wettkampfpraxis haben, kommen in der U23 zum Einsatz und erhöhen die Qualität auf dem Platz. Sie bringen ihre Erfahrung aus der 2. Bundesliga mit ein und können die jungen Talente im Spiel führen, was für deren Weiterentwicklung wichtig ist. Kaum verändert haben sich auch die Trainingsbedingungen im Großen Garten, die keinesfalls optimal sind. Im Unterschied zu meiner ersten Amtszeit gehören wir jetzt der Nachwuchs Akademie an, was ich positiv sehe. Die Spieler stammen ja größtenteils aus dem Nachwuchs der SG Dynamo Dresden und bleiben in ihrer gewohnten Umgebung mit den ehemaligen Trainern, die auch weiterhin als Ansprechpartner für die Talente zur Verfügung stehen. Ich finde, dass man sich in der Nachwuchs Akademie gut um die U23 kümmert.
Nach zehn Spieltagen befindet sich die U23 auf dem sechsten Tabellenplatz, wobei die Formkurve zuletzt stark nach oben zeigte. Wie beurteilst du den Saisonstart?
Ich glaube, wir können mit dem aktuellen Tabellenstand zufrieden sein. Nach der deutlichen 0:6-Niederlage beim Chemnitzer FC hatten wir im Trainerteam so unsere Befürchtungen. Die Mannschaft hat aber die richtige Reaktion gezeigt. Fünf Spiele sind wir nun schon ungeschlagen, vier Siege sprangen dabei heraus.
Du hast nach vier Monaten einen guten Überblick über das Leistungsvermögen der Mannschaft. Wo könnte das Team deiner Meinung nach am Saisonende landen?
Unser zeitnahes Ziel sollte es sein, die U23 in die Regionalliga zu bekommen. Die Mannschaft hat viel Potenzial und kann in den kommenden Spielen sicher noch einiges erreichen. Wo genau wir jedoch letztlich landen werden, ist nur schwer einzuschätzen. Ich möchte aber auch ergänzen, dass die U23 nicht nur am Tabellenstand gemessen wird, sondern auch an der Spielerausbildung. Ziel ist es, Spieler so auszubilden, dass sie den Sprung in die Profimannschaft schaffen und den Weg eines Tobias Müller gehen. Dass wir in der Regionalliga bessere Bedingungen hätten, weil dort die Spieler viel mehr gefordert werden und die Schere zwischen Reserve und Profis nicht mehr ganz so groß wäre, versteht sich von selbst.
Wie bei Ausbildungsmannschaften üblich, herrscht auch in deiner Mannschaft eine große Spielerfluktuation. Aus der U19 stießen zu Saisonbeginn acht Talente zur Mannschaft. Konnten die ehemaligen A-Jugendlichen den Schwung des Bundesligaaufstiegs mitnehmen, oder gab es Anpassungsprobleme an den Männerbereich?
Man muss schon sagen, dass die Jungs die Euphorie mitgenommen haben. Allerdings konnte ich in den ersten Spielen auch sehen, dass der Sprung vom Nachwuchs- in den Männerbereich schon noch eine Umstellung ist. Das betrifft beispielsweise das Zweikampfverhalten, was deutlich körperbetonter ist. So eine Akklimatisierung dauert ihre Zeit. An den Ergebnisse erkennt man, dass sich die Spieler so langsam fangen und an die neuen Bedingungen gewöhnen. Ich habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die Rückrunden immer deutlich besser liefen als die Hinrunden.
Das klingt verheißungsvoll… Am Sonntag kommt erst einmal der ungeschlagene Spitzenreiter Budissa Bautzen ins Heinz-Steyer-Stadion. Neun Punkte trennen euch von den Ostsachsen. Ist das Spiel eine Standortbestimmung für deine Mannschaft, und was erwartest du von der Begegnung?
Das Spiel ist auf jeden Fall eine Standortbestimmung. Wenn wir gegen Bautzen gewinnen sollten, dann wäre das ein deutlicher Fingerzeig nach oben. Bei einer Niederlage würde der Abstand auf zwölf Punkte ansteigen, was dann wohl gleichbedeutend mit einer weiteren Oberligasaison wäre. Ich hoffe, dass wir wie in den letzten fünf Spielen auftreten, denn dann sehe ich gute Chancen, den Gästen die erste Niederlage zu bescheren.
Jan, vielen Dank für das Gespräch!
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