Andreas Lehmann
30. Mai 2014 // 13.13 Uhr

Flitzer am Spielfeldrand

Balljungen bei Dynamo Dresden


Die Nachspielzeit läuft. Es ist noch kein Tor gefallen, aber eine Mannschaft drängt auf den Sieg. Ein Abwehrspieler schlägt den Ball ins Publikum, um wichtige Sekunden herauszuholen. Jetzt kommt der Auftritt des Balljungen. Schnell wirft er einen „neuen“ Ball zum Spieler der anderen Mannschaft, damit der Einwurf so schnell wie möglich ausgeführt werden kann. Vielleicht resultiert hieraus das entscheidende Tor, weil die Abwehrreihen noch unsortiert waren. In jedem Fall hat der Balljunge seine Aufgabe perfekt umgesetzt: Er hat dafür gesorgt, dass die Unterbrechung des Spiels so kurz wie möglich gewesen ist.„Mindestens acht Balljungen sind gemäß der dazu erlassenen Bestimmungen der FIFA um das Spielfeld herum zu platzieren.“ So regelt es Paragraf 38 der Durchführungsbestimmungen zur Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes. Damit ist klar, dass die Balljungen ein wichtiger, ein unverzichtbarer Bestandteil der Spiele im Profifußball sind. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, den Fußball schnell wieder ins Spiel bringen, indem sie ihm den Spielern wieder zuwerfen, nachdem er ins Tor- oder Seitenaus geschlagen wurde. Aber ihre Aufgaben gehen auch darüber hinaus. Wenn vor dem Spiel oder in der Halbzeitpause Transparente von Sponsoren auf den Rasen gelegt werden, dann packen die Balljungen oftmals mit an. Und nach dem Warmmachen der Mannschaften sammeln sie die Bälle ein und haben ein Auge darauf, ob alle Kunststoffkugeln noch intakt sind.

Beim Heimspiel der SGD gegen den TSV 1860 München am 14. April 2014 waren zwölf Spieler der U16 und U15 als Balljungen im Einsatz. Je nach Anstoßzeit und Spielplan der Nachwuchsteams kommen auch Spieler anderer Junioren-Teams als Balljungen zum Einsatz. „Bei Abendspielen nehmen wir natürlich ältere Spieler“, sagt U11-Trainer Holger Hums, der mit Andreas Lehmann für die Balljungen bei Dynamo verantwortlich ist. In Frage für die Aufgabe kommen Spieler von U11 bis U16.

{media-left}„Es gibt klare Vorgaben, wie der Ball zu den Spielern geworfen werden muss und an welchen Stellen rund ums Spielfeld die Balljungen zu stehen haben“, sagt der Übungsleiter. Wichtige Grundregeln sind, nicht das Spielfeld zu betreten und auch nicht über die Werbebande springen. Der Ball wird auf Brusthöhe zurückgeworfen, kann aber auch an der Bande herunter gerollt werden. Beim Umgang mit den Spielern beider Teams und auch den Schiedsrichtern sind absolute Disziplin und Aufmerksamkeit gefordert. Fair Play steht an oberster Stelle. Wohl jeder Balljunge in Deutschland kennt die Szenen vom Pokalspiel zwischen Swansea City und Chelsea London am 23. Januar 2014. Dort warf sich ein Balljunge auf den Ball, um die Herausgabe des Spielgerätes zu verzögern. Ein aufgebrachter Chelsea-Spieler trat den am Boden liegenden „ball boy“ und erhielt daraufhin die Rote Karte.

Die meisten Balljungen sind immer am selben Ort platziert und haben einen festgelegten Einsatzbereich. Zusätzlich kommen zwei sogenannte „Flitzer“ zum Einsatz. Deren Aufgabe ist es, ins Tor- und Seitenaus gegangene Bälle einzusammeln und unter den „feststehenden“ Balljungen zu verteilen. Anderthalb Stunden vor Anpfiff findet stets eine 15-minütige Einweisung statt, bei der den Balljungen noch einmal alle wichtigen Regeln und Abläufe vor Augen geführt und sie anschließend eingeteilt werden. „Besonders beliebt sind die Plätze vorm K-Block“, verrät Holger Hums. Dann schauen sich Holger Hums und Andreas Lehmann gemeinsam mit den Balljungen die Standorte an und weisen auf Auffälligkeiten hin, wie beispielsweise die auf dem Boden liegenden Fernsehkabel. Holger Hums hat keine Angst, dass irgendwann zu wenige Spieler Lust haben, die Aufgabe zu übernehmen: „Für die Kinder ist es eine Zusatzbelohnung. Schließlich kommen sie kostenlos ins Stadion und sind ihren Lieblingen ganz nah. Allen macht die Aufgabe Spaß.“

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

Weitere News

Mehr News der SGD

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.