Den Saisonausklang hatten sich beide Vereine anders vorgestellt: Schon vor Anpfiff des letzten Spieltages steht fest, dass die Sportgemeinschaft den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst hat und der MSV im kommenden Jahr nur noch Viertligist sein wird. Trotzdem will Schwarz-Gelb den Fans im Traditionsduell vor voller Hütte nochmal einen Heimsieg schenken. Anstoß ist am Samstag, dem 18. Mai 2024, um 13.30 Uhr.
1963 gehörte der MSV Duisburg zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, in der ersten Spielzeit gelang direkt die Vize-Meisterschaft. Seitdem war der Verein aus dem Stadtteil Meiderich immer in einer der drei höchsten deutschen Spielklasse vertreten. Bis zum Sommer 2024. Nach lediglich 34 Punkte aus 37 Spielen muss sich ein großer Traditionsklub am Samstag in Dresden vorerst aus dem Profifußball verabschieden. Nachdem der Abstieg nach einer 3:5-Niederlage in Lübeck bereits am 36. Spieltag feststand, holten den Zebras am vergangenen Sonntag ein 2:2 gegen den FC Erzgebirge. Einer der Torschützen war Alexander Esswein, der einst auch für die SGD stürmte und mit fünf Treffern zu den erfolgreichsten Schützen des MSV in dieser Saison zählt – gemeinsam mit Linksverteidiger Niklas Kölle. Auf Rang drei dieser Rangliste folgt mit vier Toren Ex-Dynamo Sebastian Mai, der aufgrund eines Kreuzbandrisses aber bereits seit Ende Januar verletzt ausfällt. Auch der dritte Duisburger Spieler mit Dresdner Vergangenheit wird am Samstag nicht dabei sein. Marvin Knoll, der nach Torwart Vincent Müller die meisten Einsatzminuten aufweist, fehlt aufgrund seiner fünften gelben Karte.
Weiterhin nicht zum Kader gehören die längerfristig Verletzten Kyrylo Melichenko, Tobias Kraulich, Lucas Cueto, Tom Berger und Manuel Schäffler.
Trainer Heiko Scholz, der zwischen 2003 und 2009 als Assistent mehrerer Chefcoaches für den MSV Duisburg an der Seitenlinie stand, sagte vor der Partie: „Nach dem Spiel gegen Unterhaching, als feststand, dass wir im Aufstiegsrennen keine Chance mehr haben, war die Enttäuschung natürlich groß. Das hat ein paar Tage gedauert. Aber unter der Woche haben wir die Jungs wieder so hinbekommen, dass wir gegen Duisburg mit dem Ziel ins Spiel gehen, uns mit einem Sieg von den Fans zu verabschieden und über den 4. Platz die Teilnahme am DFB-Pokal zu sichern. Das ist für uns extrem wichtig, denn ich glaube nicht, dass Rot-Weiss Essen noch Punkte liegen lassen wird. Ich hatte selbst siebeneinhalb herrliche Jahre in Duisburg, kenne auch Uwe Schubert noch gut und bin sicher, dass sie nichts abschenken. Viele Spieler werden den Verein verlassen und wollen sich nochmal zeigen. Es wird eine schwere Aufgabe für uns, die wir mit 100 Prozent Leidenschaft und Herzblut angehen müssen.“
Wir wollen uns mit einem Sieg von den Fans zu verabschieden und über den 4. Platz die Teilnahme am DFB-Pokal sichern.Heiko Scholz, Cheftrainer der SG Dynamo Dresden
Über die personelle Herangehensweise sagte Scholz: „Wir denken von Spiel zu Spiel und von Training zu Training. Jonas Oehmichen hat gegen Unterhaching seine Chance bekommen und ein gutes Spiel gemacht. Er hätte es sich verdient, wieder in der Startformation zu stehen. Vielleicht bringen wir aber auch einen anderen jungen Spieler von Beginn an. Wir haben noch zwei Einheiten vor uns und werden danach entscheiden.“
Bereits 23-mal trafen SGD und MSV aufeinander, die Bilanz ist dabei aufseiten der Dresdner. Zwölf Dynamo-Siegen und fünf Unentschieden stehen sechs Niederlagen gegenüber. Die letzten sieben Begegnungen gingen allesamt an Schwarz-Gelb.
Das Rudolf-Harbig-Stadion ist einmal mehr nahezu ausverkauft, rund 29.700 Tickets sind bereits vergriffen. Wenige Restkarten sind im Online-Ticketshop oder je nach Verfügbarkeit am Spieltag an den Tageskassen erhältlich. Rund 450 Fans aus Duisburg werden erwartet.
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