Die SG Dynamo Dresden hat das Relegationsrückspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern vor 30.530 Zuschauerinnen und Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion mit 0:2 (0:0) verloren und muss den schweren Gang in die 3. Liga antreten. Die Tore für den FCK erzielten Daniel Hanslik (59.) und Philipp Hercher (90.+2).
Cheftrainer Guerino Capretti nahm im Vergleich zum Hinspiel auf dem Betzenberg (0:0) drei Änderungen in seiner Startelf vor: Für Michael Akoto und Paul Will, die verletzungsbedingt im Aufgebot fehlten, bildeten Yannick Stark und Julius Kade die Doppelsechs der SGD. Anstelle von Guram Giorbelidze spielte Robin Becker von Beginn an.
Jene Änderung auf der Außenverteidiger-Position hatte auch taktische Gründe: Capretti stellte im Vergleich zu den letzten Wochen auf Viererkette um und ließ seine Mannschaft im 4-2-3-1-System agieren.
Dynamo kam gut in die Partie und hatte bereits nach vier Minuten die Chance zur Führung: Christoph Daferner schloss aus gut 22 Metern mit links ab, der Ball streifte nur knapp am Pfosten vorbei. Nach einem Freistoß von Patrick Weihrauch kam erneut Daferner beim Kopfball nicht klar genug hinter das Leder (9.).
Auf der Gegenseite wurde es in der 11. Minute nach einem Eckball erstmals gefährlich: Terrence Boyd köpfte aus etwa elf Metern auf das Tor, doch Ransford-Yeboah Königsdörffer hatte keine Mühe, deutlich vor der Linie zu klären. Die Nachschussgelegenheit wurde von der Dresdner Hintermannschaft geblockt.
Im Spiel nach vorn suchte die SGD immer wieder den Weg über die Flügel, doch die scharfe Eingabe von Chris Löwe segelte an Freund und Feind vorbei (12.), der Abschluss von Königsdörffer nach schönem Dribbling war zu mittig (15.) und Agyemang Diawusie konnte im letzten Moment zur Ecke geblockt werden (16.).
Nach einer halben Stunde musste Schwarz-Gelb dann den nächsten personellen Nackenschlag verkraften: Mit Yannick Stark verletzte sich nach Akoto und Will ein weiterer zentraler Mittelfeldspieler. Er wurde von Oliver Batista Meier ersetzt, der fortan die „Zehn“ übernahm. Weihrauch rückte dafür auf die etwas defensivere Sechserposition.
Nach intensiver Anfangsphase ging es auch in der Folge hin und her, zu gefährlichen Strafraumsituationen kam es aber vorerst nicht mehr. Angepeitscht vom wie gewohnt erstklassigen Dresdner Publikum setzte sich Dynamo mit zunehmender Spieldauer jedoch immer häufiger in der gegnerischen Hälfte fest und hatte in der 45. Minute durch den agilen Königsdörffer die erneute Chance zum Führungstreffer: Nach starkem Dribbling in den 16er traf er mit einem Flachschuss allerdings nur das Außennetz.
Wie im Hinspiel ging es ohne Tore in die Pause.
Mit Wiederanpfiff kam Panagiotis Vlachodimos für Agyemang Diawusie in die Begegnung – und der FCK etwas besser aus der Kabine. Viele lange Bälle auf Terrence Boyd und Flanken aus dem Halbfeld brachten aber kaum Gefahr für das Tor von Kevin Broll. Bis zur 58. Minute: Nach einer Ecke von der rechten Seite zwang Boyd den Schlussmann der Sportgemeinschaft zu einer Glanzparade. Es war die bis dahin beste Chance der Partie.
Und zwei Minuten später passierte es: Ein Pass in die Tiefe ließ Maik Wunderlich auf Daniel Hanslik klatschen, der Broll aus kurzer Entfernung keine Chance ließ und die Gäste in Führung brachte (60.).
Dynamo war um eine Antwort bemüht und hatte in der 63. Minute die Großchance zum Ausgleich: Daferner scheiterte nach einer Eingabe von links aus Nahdistanz an Gästekeeper Matheo Raab, Weihrauchs Nachschuss wurde geblockt.
Der nächste Rückschlag folgte jedoch prompt: Mit Weihrauch verletzte sich der nächste Spieler im zentralen Mittelfeld – für ihn kam Brandon Borrello in die Partie (68.). Die SGD drückte weiter, ließ in dieser Phase des Spiels jedoch viel liegen. Raab lenkte einen Batista-Meier-Freistoß mit den Fingerspitzen an die Querlatte (71.), behielt nach der anschließenden Ecke im Verbund mit seinen Vorderleuten gerade so die Oberhand (72.) und nahm auch Königsdörffers Kopfball aus Nahdistanz auf (77.).
In der 83. Minute vergab dann Kaiserslautern die Großchance zur Vorentscheidung: Nach einem Konter setzte Marlon Ritter Boyd in Szene, doch der Torjäger jagte das Leder aus Nahdistanz neben das Tor. Zwei Minuten später ließ auch Hanslik die SGD am Leben, als er aus kurzer Entfernung an Broll scheiterte.
Dynamo ging ins Risiko, doch der Ball wollte wie so oft in dieser Saison nicht rein. Die größte Chance zum Ausgleich vergab Vlachodimos, der in der 86. Minute am erneut stark reagierenden Raab scheiterte.
Der endgültige K.O. folgte dann in der Nachspielzeit: Eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite verwertete Philipp Hercher (90.+2). Nach einer Spielunterbrechung aufgrund von Feuerwerkskörpern und weiteren drei Minuten Nachspielzeit war pfiff Daniel Siebert die Partie ab.
Die SG Dynamo Dresden unterliegt dem 1. FC Kaiserslautern mit 0:2.
SG Dynamo Dresden: Broll - Becker (80. Drchal), Sollbauer, Knipping, C. Löwe, Stark (30. Batista Meier), Kade, Diawusie (46. Vlachodimos), Weihrauch (68. Borrello), Königsdörffer, Daferner
1. FC Kaiserslautern: Raab - Zimmer, Kraus, Tomiak, Zuck (69. Schad), Ciftci (72. Niehues), Ritter, Hanslik (88. Stehle), Wunderlich (69. Redondo), Hercher, Boyd
Tore: 0:1 Hanslik (59.), 0:2 Hercher (90.+2)
Gelbe Karten: Becker, Batista Meier,Vlachodimos / Hanslik, Ciftci, Tomiak
Gelb-Rote Karten: -
Rote Karten: -