Traditionsduell, Flutlicht, ausverkauftes Haus: Nach zuletzt nur zwei Siegen aus acht Spielen könnten die Bedingungen kaum besser sein, um am Freitagabend im Rudolf-Harbig-Stadion endlich den Bock umzustoßen. Im Heimspiel gegen 1860 München geht es ab 19 Uhr um drei ganz besonders wichtige Punkte.
Der TSV 1860 München kommt als Tabellenzwölfter in die sächsische Landeshauptstadt. Zufrieden dürfte man damit an der Isar nicht sein, denn der Anspruch der Blauen lautet ähnlich dem unserer Sportgemeinschaft, die dritte Liga schnellstmöglich nach oben zu verlassen. Der Deutsche Meister von 1966, mit 884 Punkten noch immer auf Platz 22 der ewigen Bundesliga-Tabelle, spielt allerdings bereits seine sechste Drittliga-Saison in Folge. 2021 und 2022 scheiterten die „Löwen“ als Tabellenvierter jeweils knapp an der Rückkehr in die Zweitklassigkeit, in dieser Spielzeit allerdings musste man den Blick im Stadion an der Grünwalder Straße vermehrt nach unten richten. Das Weihnachtsfest verbrachten die Münchner auf Tabellenrang 15. Seit dem Jahreswechsel jedoch geht es für den Turn- und Sportverein steil bergauf – und das ist vor allem mit dem Namen Argirios Giannikis verbunden. Der neue Cheftrainer übernahm zur Rückrundenvorbereitung das Zepter bei den 60ern und blieb zu Beginn für acht Spiele ungeschlagen, fünfmal sprangen drei Punkte heraus. Erst beim 0:1 gegen den überraschend starken Aufsteiger aus Ulm setzte es jüngst die erste Niederlage im Kalenderjahr 2024. Mit Leroy Kwadwo und Morris Schröter stehen zwei Ex-Dynamos im Aufgebot, Mittelfeldabräumer Marlon Frey fehlt beim Gastspiel in Dresden rotgesperrt. Ein besonderes Augenmerk sollte die schwarz-gelbe Defensive auf die Münchner Offensivkräfte Fynn Lakenmacher und Julian Guttau legen, die bei bereits jeweils sieben Saisontreffern stehen.
Die Langzeitverletzten Kyrylo Melichenko und Stefan Drljaca stehen der Mannschaft weiterhin nicht zur Verfügung. Außerdem fällt Jakob Lemmer nach seiner gelb-roten Karte im Auswärtsspiel beim Halleschen FC aus. Lars Bünning, Tobias Kraulich, Tom Berger und Jonathan Meier sind verletzungsbedingt keine Option für das Heimspiel am Freitagabend.
Cheftrainer Markus Anfang sprach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel über die anstehende Aufgabe gegen die Münchner Löwen: „Hinter uns liegt eine turbulente Woche, in der viel los war, es aber wenig um Fußball ging. Wir haben versucht, die Ereignisse bestmöglich zu verarbeiten, vor allem aber den Fokus auf die Inhalte zu legen, die wir am Freitagabend gegen 1860 München brauchen. Wir konzentrieren uns auf den Sport. Wir haben eine Riesenchance, morgen rauszugehen, ein gutes Spiel zu machen und zu gewinnen. Dann sind wir weiterhin auf einem guten Weg, unser großes Ziel zu erreichen.
Wir wussten, dass es im Laufe der Saison schwierige Phasen geben kann, jetzt haben wir eine solche. Und da wir müssen wir gemeinsam durchgehen, dazu brauchen wir diese extreme Unterstützung von unseren Fans jetzt umso mehr. Die Jungs wissen, dass sie Tore schießen und Spiele gewinnen können, wenn sie ihre Leistung auf den Platz bringen. Es ist ja nicht so, dass unser letztes gutes Spiel ein halbes Jahr zurück liegt. Gegen Essen haben wir eine richtig starke Partie gemacht, in den Heimspielen generell sehr gute Leistungen gezeigt.
In dieser Woche haben wir im Trainerteam noch einmal alles auf den Kopf gestellt. Da kommen Dinge raus, das ist Wahnsinn: Wir sind die Mannschaft, die am meisten gefoult wird, die wenigsten gelben Karten kassiert, die meisten Abschlüsse im gegnerischen Strafraum generiert, die wenigsten Torchancen zulässt und die wenigsten Ballverluste hat. Das hilft dir aber alles nichts, wenn der Gegner die Standardsituationen reinköpft und du selbst die Tore nicht machst. Dann verlierst du. Ruhende Bälle haben wir in dieser Woche nochmal explizit trainiert.
Es wäre aber Aktionismus, jetzt etwas Großes zu verändern. Wir sollten die Art beibehalten, wie wir zu Hause mit den Fans im Rücken gespielt haben – mit Energie und Power. Das ist das entscheidende und das haben wir auswärts zuletzt weniger an den Tag gelegt. Das hat nichts mit der Grundordnung oder dem System zu tun. Wir müssen den Jungs in Erinnerung rufen, wie sie gegen Essen aufgetreten sind, wie sie die Power aus dem Stadion mitgenommen und die Energie auf den Platz gebracht haben, wie in jeder Situation Dampf, Feuer und Elan drin war. Das brauchen wir jetzt wieder. Es sollte uns Mut machen, dass wir zwei Heimspiele in Folge vor der Brust haben.“
Wir müssen den Jungs in Erinnerung rufen, wie sie gegen Essen aufgetreten sind, wie sie die Power aus dem Stadion mitgenommen und die Energie auf den Platz gebracht haben, wie in jeder Situation Dampf, Feuer und Elan drin war. Das brauchen wir jetzt wieder.Markus Anfang, Cheftrainer der SG Dynamo Dresden
Auch auf die Qualitäten des Gegners aus der bayrischen Landeshauptstadt ging Anfang ein: „1860 ist eine Mannschaft, die sich gefangen hat und sehr stabil geworden ist. Sie haben eine gute Qualität nach vorne und schnelle Spieler auf den Flügeln, die in die Räume reingehen können. Mit Lakenmacher agiert ein guter Zielspieler vorn drin, Guttau ist der kreative Kopf, der viele Angriffe einleitet. Es wird eine schwierige Aufgabe, das zu verteidigen, aber ich bin da guter Dinge.“
In bislang 20 Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine könnte die Bilanz ausgeglichener kaum sein. Bei 30:31 Toren aus schwarz-gelber Sicht siegten beide Mannschaften achtmal, viermal wurden die Punkte geteilt.
Die Partie ist mit über 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft. Rund 1.800 Fans des TSV 1860 München treten die Reise nach Elbflorenz an.
Unser Heimspiel gegen den TSV 1860 München könnt Ihr, wie alle anderen 380 Spiele in der 3. Liga, live und in voller Länge nur bei MAGENTA SPORT sehen.
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