Die SG Dynamo Dresden hat das Sachsenpokalfinale gegen den FC Erzgebirge vor 27.159 Zuschauerinnen und Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion mit 2:0 für sich entscheiden können. In der Verlängerung erzielte Panagiotis Vlachodimos in seinem letzten Spiel für die SGD einen Doppelpack (110. & 116.) und sicherte Schwarz-Gelb so den Titel.
Im letzten Spiel der Saison 2023/24 änderte das Trainertrio um Heiko Scholz, Willi Weiße und Ulf Kirsten die Mannschaftsaufstellung auf einer Position im Vergleich zum letzten Drittligaspiel gegen den MSV Duisburg. In seinem letzten Spiel für Schwarz-Gelb startete Kevin Ehlers für Jonathan Meier.
Vor der Erwärmung gab es das erste Mal Gänsehaut für alle bis dato anwesende Zuschauerinnen und Zuschauer im weiten Rund. Vor dem Spiel wurden insgesamt zwölf Spieler verabschiedet, die Schwarz-Gelb am Ende der Saison verlassen werden. Danke Männer, für Euren Einsatz und Engagement in unseren Farben!
Von einem lautstarken Heimpublikum angetrieben startete Schwarz-Gelb gut in die Partie und machte deutlich, wer im Rudolf-Harbig-Stadion das Sagen hat. Tom Zimmerschied verpasste in der Anfangsphase den frühen Treffer, als er sich mit einem Solo durch die Hintermannschaft der Gäste tanzte, den Ball dann aber nur ans Außennetz schoss (4.).
In der Folge entwickelte sich eine hitzige Partie, in der beide Mannschaften zeigten, dass sie diese Partie unbedingt gewinnen wollten. Schwarz-Gelb überzeugte dabei mit leichten Feldvorteilen, ohne aber konstant Großchancen kreieren zu können. Stefan Kutschke, der Stunden vor dem Spiel seinen Vertrag verlängerte, verpasste nach einer Hereingabe von Claudio Kammerknecht den Treffer (18.).
Nach einem Freistoß von der linken Seite durch Jakob Lemmer war es wieder der Dynamo-Kapitän, der mit dem Kopf am Schlussmann der Gäste scheiterte, der das Leder noch von der Linie kratzte (29.). Die Begegnung gewann im weiteren Verlauf an Galligkeit und Emotionen. Immer wieder sorgten teils harte Foulspiele für Rudelbildungen. Mit viel Feuer, aber ohne Tore ging es nach 45 Minuten in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit starte die Begegnung mit weniger Tempo und Temperament. Beide Mannschaften wollten das Spiel taktieren, ohne dabei einen entscheidenden Fehler zu machen. Dynamo versuchte sich spielerisch durchzukombinieren. Die Gäste aus dem Erzgebirge pressten früh und versuchten so Ballverluste zu erzwingen.
Großchancen blieben dabei aber Angelegenheiten für Schwarz-Gelb: Lemmer behauptete sich auf außen mit einer starken Einzelaktion und legte quer zu Niklas Hauptmann freistehend am Elfmeterpunkt. Dynamos Mittelfeldspieler versprang der Ball im entscheidenden Moment, sodass sein Abschluss von einem heranrauschenden Erzgebirgler geblockt werden konnte (60.).
Es dauerte bis in die 73. Spielminute als der FC Erzgebirge die erste richtige Großchance verzeichnen konnte. Pepic knallte einen Freistoß aus knapp 20 Metern an den rechten Pfosten. Weil auch Dynamo aus seinen Chancen kein Kapital mehr schlagen konnte, ging es nach 90 torlosen Minuten in die Verlängerung.
Mit Beginn der Extraschicht setzte Starkregen über dem Rudolf-Harbig-Stadion ein, wodurch sich die Partie zu einem echten Pokalfight entwickelte. Die erste Chance im ersten Durchgang der Verlängerung ging erneut auf das Konto der Hausherren: Lemmer setzte sich erneut auf der rechten Seite gut durch und legte den Ball scharf in die Mitte, wo Hauptmann herangerauscht kam. Erneut konnte ein Verteidiger des FC Erzgebirge das Spielgerät entscheidend blocken (93.). Trotz Überlegenheit auf Seite der SGD ging auch der erste Durchgang der Verlängerung torlos über die Bühne.
Im zweiten Durchgang hauten beide Mannschaften samt Publikum noch einmal alles raus. Erst wurde Robin Meißners Schuss wieder entscheidend geblockt, was die Kontersituation für den FCE einleitete. Schwirten lief im Alleingang auf Mesenhöler zu, setzte den Ball aber am Kasten vorbei (106.). Auf der Gegenseite verpasste Lemmer eine Hereingabe um wenige Zentimeter zur Führung.
Dann schlug die Stunde des Panagiotis Vlachodimos. Der eingewechselte Tony Menzel setzte sich auf rechts stark durch und flankte in die Mitte. Meißner legte den Ball für „Pana“ ab, der das Leder eiskalt an die Unterkante der Latte knallte, von wo es in die Maschen sprang (110.). Direkt vorm K-Block explodierte der Kessel.
Doch das war noch nicht der Schlusspunkt unter dieser hitzigen Partie. Fünf Minuten vor Schluss wurde Claudio Kammerknecht ebenfalls über rechts geschickt, flankte in die Mitte wo erneut Vlachodimos staubtrocken vorbei an Martin Männel netzte (116.). Das war die Vorentscheidung, denn danach passierte nicht mehr viel.
So sicherte sich die SGD zum vierten Mal den Titel und verabschiedet sich als Sachsenpokalsieger 2024 in die Sommerpause.
SG Dynamo Dresden: Mesenhöler – Ehlers, Lemmer, Kammerknecht, Zimmerschied (46. Vlachodimos), Bünning (74. Zeil), Oehmichen (68. L. Herrmann), Hauptmann (104. Menzel), Will, Kutschke (74. Meißner), Lewald
FC Erzgebirge: Männel – Vukancic, Seitz (80. Burger), Meuer (67. Thiel / 90. Schwirten), Pepic, Schädlich (46. Ferjani), Majetschak, Tashchy, Nkansah, Jakob, Stefaniak
Tore: 1:0 Vlachodimos (110.), 2:0 Vlachodimos (116.)
Gelbe Karten: Tashchy (33.), Kutschke (33.), Vukancic (35.), Majetschak (55.), L. Herrmann (69.), Will (72.)
Gelb-Rote Karten: -
Rote Karten: -