Die SG Dynamo Dresden hat das DFB-Pokalerstrundenspiel gegen den VfB Stuttgart mit 0:1 (0:1) verloren. Dabei war die Sportgemeinschaft gerade auch im zweiten Durchgang drauf und dran, einen Treffer in Überzahl zu erzielen.
Dynamos Cheftrainer Markus Anfang wechselte im Vergleich zum ersten Ligaspiel gegen den TSV 1860 München insgesamt auf vier Positionen. Im Tor stand anstelle von Stefan Drljaca Sven Müller, den verletzten Kevin Ehlers ersetzte Claudio Kammerknecht. Außerdem starteten Manuel Schäffler für Stefan Kutschke und Jonathan Meier für Christian Conteh.
In einem 5-3-2-System sollten die Schwaben vor unangenehme Aufgaben gestellt werden. Und der VfB bemühte sich zu Beginn zwar um Spielkontrolle, die erste Torraumszene hatte jedoch Dynamo. Nach einer schönen Kombination zwischen Dennis Borkowski und Michael Akoto, war dessen Flanke für Meier am langen Pfosten etwas zu weit (5.).
In den Folgeminuten entwickelte sich ein von vielen Mittelfeldzweikämpfen geprägtes Spiel, welches erst nach etwa einer Viertelstunde ein paar zielstrebigere Offensivaktionen vonseiten der Gäste zu bieten hatte. Doch diese waren entweder keine wirkliche Aufgabe für Dynamo-Keeper Müller, oder verfehlten ihr Ziel deutlich.
Nach etwa 20 Minuten löste sich die Sportgemeinschaft ein wenig aus der Stuttgarter Umklammerung und kam selbst zu mehr Spielanteilen in der gegnerischen Hälfte. Borkowski ließ Konstantinos Mavropanos auf Links aussteigen und bediente Schäffler in der Mitte. Dieser verlor den Ball zunächst mit dem Rücken zum Tor. Den Konter der Gäste unterband dann Akoto mit starkem Zweikampfverhalten und zog kurz darauf aus 25 Metern ab. Fabian Bredlow war allerdings zur Stelle (24.).
Nach einer halben Stunde noch einmal die SGD, welche die Stuttgarter nun ein ums andere Mal bereits in der eigenen Hälfte stellen konnte: Kammerknechts Flanke aus dem Halbfeld köpfte Julius Kade aus gut zwölf Metern aufs Tor. Doch wieder hielt Bredlow. Im direkten Gegenzug war dann auch Müller mit einer starken Fußabwehr gefragt, nachdem Tiago Tomas im Strafraum nach innen zog und flach auf’s lange Eck zielte (31.).
Kurz darauf fiel der Gegentreffer für die SGD. Endo setzte aus zentraler Position Josha Vagnoman in Szene, dessen flache Hereingabe Churlinov am langen Pfosten nur noch über die Linie drücken musste (33.).
Die Sportgemeinschaft machte weiter und es entwickelte sich ein offeneres Spiel. Erst verzog Arslan aus der zweiten Reihe (37.), kurz darauf war Tiago Tomas aufseiten des VfB schon genauer. Sein wuchtiger Schuss aus 20 Metern landete am Lattenkreuz. Eine etwas verunglückte Kade-Flanke senkte sich fast noch ins lange Eck (44.) und ein Silas-Schlenzer streifte im Gegenzug an ebendiesem vorbei (45.).
Kurz vor der Pause dann noch einmal die SGD: Nach einer Arslan-Ecke gelangte der Ball über Schäffler, Knipping und Kammerknecht zu Akoto. Aus dem Gewühl zog er ab, doch der Ball wurde gerade noch so zur Ecke abgefälscht. So ging es mit einem 0:1 aus Dynamo-Sicht in die Pause.
Aus dieser kamen beide Mannschaften unverändert zurück zum zweiten Durchgang, welcher für die SGD denkbar schlecht begann. Zuerst musste Akoto verletzt vom Feld (55.) und kurz darauf auch Robin Becker (61.). Für sie kamen Rückkehrer Paul Will und Yannick Stark. Auch Conteh kam für Arslan (55.).
Und Conteh brachte direkt Schwung ins Dresdner Offensivspiel. Nach gutem Steckball von Meier verzog er aus spitzem Winkel nur knapp (63.). Weitere vier Minuten später war er es, der bei einem Dynamo-Konter taktisch gefoult wurde. Waldemar Anton sah zurecht den gelben Karton – bereits sein zweiter an diesem Abend. Somit musste der VfB eine gute halbe Stunde in Unterzahl ran.
Insbesondere die letzten 20 Minuten drückten die Schwarz-Gelben aufs Gaspedal. Die Gäste verbarrikadierten sich vor dem eigenen Tor und lauerten auf Konter.
Zahlreiche brenzlige Situationen konnte der Bundesligist abwehren (75., 81., 83., 87., 90.), an denen alle Dresdner Offensivleute beteiligt gewesen sind – inklusive des in der 73. Spielminute eingewechselten Kutschke.
Auf der anderen Seite trafen die Stuttgarter im Gegenzug nach Kontern noch zweimal das Aluminium (79., 90.+3).
Letztlich konnten auch die etwa 20.000 stimmgewaltigen Dynamo-Fans des mit 22.644 Zuschauerinnen und Zuschauern gefüllten Rudolf-Harbig-Stadions das Team aus „Elbflorenz“ nicht mehr zum Ausgleich peitschen.
Der VfB Stuttgart ist in der nächsten Pokalrunde. Auf die SGD wartet am 6. August 2022, um 14 Uhr, beim Halleschen FC das erste Auswärtsspiel der noch jungen Drittligasaison.
SG Dynamo Dresden: Müller, Park, Knipping (C), Arslan (56. Conteh), Meier (73. Kutschke), Borkowski, Kammerknecht, Becker (61. Stark), Kade, Akoto (58. Will), Schäffler
VfB Stuttgart: Bredlow, Anton, Endo (C), Vagnoman, Mavropanos, Tomás (85. Egloff), Katompa Mvumpa (74. Perea), Churlinov (74. Stenzel), Ito, Führich (85. Mola), Ahamada (64. Millot)
Tore: Churlinov (33.)
Gelbe Karten: Akoto (48.), Anton (61.), Millot (90.), Endo (90.+5)
Gelb-Rote Karten: Anton (67.)
Rote Karten: -