Verein
06. November 2018 // 19.53 Uhr

„Das Fieber verliert sich nie.“

Dynamo-Mitglied Silvio Büttner in seiner norwegischen Heimat Langhus. (Foto: privat)

Silvio Büttner | Mitglied aus Langhus in Norwegen


Am 17. November kommt die Mitgliederversammlung 2018 der SG Dynamo Dresden zusammen – das höchste Organ unseres demokratischen Vereins. In den Wochen bis zur Veranstaltung stellen wir euch Vereinsmitglieder unserer Sportgemeinschaft vor. Und zwar solche, die nicht gerade um die Ecke leben.Im vierten und vorletzten Teil führt uns die Reise noch einmal nach Norwegen.

Er umrundete einst mit dem Kreuzfahrtschiff die Welt und zeigte Urlaubern mit dem Fahrrad die schönsten Städte. Auf Grund der Liebe zum Land ging er letztlich in Norwegen von Bord. Heute zeigt Dynamo-Mitglied Silvio Büttner seinen skandinavischen Freunden die Sportgemeinschaft und Dresden.

Hallo Silvio, du wohnst seit 2007 im norwegischen Langhus. Wie hat es dich an diesen Fleck der Erde verschlagen?

Aufgrund meiner Arbeit habe ich in verschiedenen europäischen Ländern gewohnt. 2006 bin ich das erste mal mit der AIDA nach Norwegen gekommen. Das Land hat mir so gut gefallen, dass ich gleich dort geblieben bin. Wegen der Arbeit und meiner norwegischen Freundin bin ich dann sesshaft geworden. Mir gefällt es in Norwegen sehr gut. Hier wird alles ruhiger angegangen. Die Norweger wissen zu leben.

Du bist Fußballfan, kennst Deutschland und deine neue Heimat Norwegen. Wie unterscheidet sich das Fanleben in Norwegen von dem in Deutschland?

Kommt und seht selbst. (lacht) Die Norweger sind an sich sehr fußballinteressiert. Die Fans und die Qualität der Top-Liga kann man ungefähr mit der 2. Liga in Deutschland vergleichen. Allerdings mit weniger Zuschauern, kaum Stimmung auf den Rängen und teils eher amateurhaften Geschehen rund um die Spiele. Die fußballerische Qualität der Liga ist nicht sehr hoch. Deswegen ist in Norwegen ausländischer Fußball, speziell die englische Premier League, sehr beliebt.

Nun spielt Dynamo nicht in der englischen Liga. Wie bist du Dynamo-Fan geworden?

Ich wurde 1972 in Kamenz geboren. Dynamo war schon immer mein Verein, seitdem ich ein kleiner Junge war und selbst Fußball gespielt habe. Meine Heimat Sachsen habe ich immer vermisst. Mein Sohn Emil wurde 2013 geboren, kurz darauf sind wir beide zusammen Mitglied bei Dynamo geworden. Er müsste damit das jüngste norwegische Mitglied der SGD sein. Mit dem Mitgliedsantrag habe ich ein weiteres, festes Band zur Heimat und zu Dynamo geschlossen.

Warum war dir das so wichtig?

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Dynamo zu unterstützen – moralisch aber auch finanziell. Einmal Dynamo, immer Dynamo. Das Fieber verliert sich nie.

Konntest du den einen oder anderen Norweger schon mit deiner Leidenschaft für Dynamo begeistern?

Ich habe im Februar 2017 mit zwei meiner norwegischen Freunde das Heimspiel gegen Hannover 96 besucht. 30.000 Zuschauer, eine unglaubliche Stimmung – die Jungs waren begeistert. Das könnte man hier nur erleben, wenn Norwegen es schaffen sollte, Weltmeister zu werden. Also nie. (lacht) Beide wollten danach so schnell wie möglich wieder nach Dresden ins Stadion. Aber es ist eben nicht grad um die Ecke.

Wie verfolgst du die Spiele von Dynamo?

Leider viel zu selten live im Stadion. Seit dem Spiel gegen Hannover haben wir es nicht mehr geschafft. Meine Familie wohnt zwar noch immer in Kamenz, aber da sind wir meistens nur in den Sommerferien oder an besonderen Feiertagen, wenn keine Spiele sind. Ich informiere mich deshalb vor allem über den Liveticker auf der Dynamo-Seite.

Steht der nächste Besuch in der Heimat schon fest?

Es gibt noch keinen festen Plan, aber ich hoffe, dass wir es kommendes Jahr wieder mal schaffen, Freunde in Dresden zu besuchen. Wenn sich das dann mit einem Besuch eines Heimspiels verbinden lässt, wäre es umso besser!

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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