Vor 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Berliner Stadion an der Normannenstraße setzte sich die Volkspolizei Dresden gegen Einheit Pankow mit einem letztlich souveränen 3:0 durch. Dabei waren insbesondere die beiden Dresdner Volkspolizisten Johannes Matzen und Karl-Heinz Holze im Blickpunkt.

Mächtig Wirbel gab es allerdings schon am Tag vor dem Endspiel: Denn mit Einheit Pankow erfuhr der Finalgegner der VP Dresden am 13. September überhaupt erst von seiner Endspielteilnahme. Eigentlich schied die Mannschaft aus dem Berliner Stadtbezirk zuvor bereits im Halbfinale aus - denkbar knapp mit 0:1 gegen Lokomotive Stendal.

Doch aufgrund der kurzfristigen Disqualifizierung der Stendaler - der kurz zuvor von Schwerin nach Stendal gewechselte Jochen Giersch hatte für die Halbfinalspiele laut des Referats Fußball, dem höchsten DDR-Fußballgremium, noch keine Spielgenehmigung – rückten die Pankower nun doch noch ins Finale nach.

Die VP qualifizierte sich im Übrigen gegen den damaligen Landesligisten Empor Wurzen-West mit einem 3:1. Die Wurzener waren bis dahin das Überraschungsteam des Wettbewerbs. Besonders dabei: Empor Wurzen-West ist der Vorgänger der ATSV „Frisch Auf“ Wurzen, welcher nun fast auf den Tag genau 70 Jahre später in der dritten Runde des Sachsenpokals auf die SGD trifft.

Im FDGB-Pokalendspiel 1952 war die Dresdner Mannschaft um Trainer Paul Döring von Beginn an tonangebend: Bereits nach fünf Minuten fand eine Holze-Flanke Johannes Matzen am langen Pfosten. Dieser „schnellte sich über Freund und Feind hinweg“, wie die „Neue Fußball-Woche“ zwei Tage nach dem großen Erfolg schreiben sollte, und nickte das Leder zur Führung ein.

Die Dresdner stürmten an diesem Tage ohnehin pausenlos zielstrebig in Richtung des Einheit-Tores und zeigten ihre ganze Klasse. Und so war der zweite Treffer nur die logische Konsequenz dessen. Karl-Heinz Holze köpfte nach 21 gespielten Minuten das 2:0 für die VP ein. Diesmal kam die Vorlage von Johannes Matzen, der sich somit mustergültig für seinen Führungstreffer eine gute Viertelstunde zuvor revanchieren konnte. Das 3:0 erzielte abermals Rechtsaußen Karl-Heinz Holze und machte somit kurz vor Ultimo sehenswert - und diesmal mit dem Fuß - den Deckel drauf (83.).

Doch nicht nur Matzen und Holze waren für den ersten FDGB-Pokalsieg der heutigen Sportgemeinschaft verantwortlich: Trainer Döring hatte eine Mannschaft, die sich als eingespieltes und füreinander einstehendes Kollektiv präsentierte.

Die SG VP Dresden agierte an jenem 14. September 1952 mit Heinz Klemm, Manfred Michael, Erhard Haufe, Kurt Fischer, Herbert Schoen, Günter Usemann, Günter Schröter, Gerhard Hänsicke und Rudolf Möbius, welcher den 3:0-Siegtreffer vorbereitete.  

Statistik: Ronny Günther