Verein
19. Mai 2022 // 13.25 Uhr

Rückblick: So liefen Dynamos bisherige Relegationsspiele

Die letzten Sekunden des Relegationsrückspiels der SGD beim VfL Osnabrück im Mai 2011: Durch ein 3:1 n.V. schaffte Dynamo den Aufstieg in der 2. Bundesliga. | Foto: Frank Dehlis

SGD mit erfolgreicher Bilanz in Entscheidungsspielen


Es ist der absolute Nervenkitzel: Seit Einführung der Relegation in der Saison 2008/2009 kämpfen der Tabellensechszehnte der 2. Bundesliga und der Drittplatzierte der 3. Liga in zwei Duellen über jeweils mindestens 90 Minuten um den letzten Startplatz im Unterhaus des deutschen Fußballs. Der Sieger ist im Jahr darauf Zweitligist, der Verlierer muss in der dritthöchsten Spielklasse an den Start gehen.

Zwei Vereine waren seither dreimal dabei, wenn nach dem letzten Spieltag nachgesessen werden musste: Der VfL Osnabrück und der FC Ingolstadt 04. Die SGD schließt in diesem Jahr auf – und will bei ihrer dritten Teilnahme zum dritten Mal erfolgreich sein. Während diesmal in nur zwei Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern die Chance besteht, eine ganze Saison doch noch zum Guten zu wenden, konnte beim Aufstieg 2011 sowie beim Klassenerhalt 2013 jeweils Rekordteilnehmer Osnabrück bezwungen werden.

Auch in der älteren Vereinsgeschichte verbuchte die Sportgemeinschaft in nervenaufreibenden Entscheidungsspielen zumeist das bessere Ende für sich. Wir haben vor den zwei wichtigsten Begegnungen der Saison im schwarz-gelben Geschichtsbuch geblättert.

5. Juli 1953: Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft

Die Gründung der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden in der „Schauburg“ war noch keine drei Monate her, als vor 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Berliner Walter-Ulbricht-Stadion die erste von insgesamt acht DDR-Meisterschaften eingetütet werden konnte.

Weil Dynamo und die BSG Wismut – Vorgänger des heutigen FC Erzgebirge – am Ende der Saison 1952/1953 punktgleich an der Spitze lagen, wurde jenes Finale um den Titel nötig, welches aus Sicherheitsgründen kurz nach den Protesten des 17. Juni ohne Fans aus Elbflorenz stattfinden musste. 

In einer ausgeglichenen Partie stand es zur Halbzeit 1:1 und nach 90 Minuten 2:2, so dass die Entscheidung in der Verlängerung fallen musste. Weil es damals noch kein Elfmeterschießen gab und der Sieger nur im Spiel ermittelt werden konnte, lief alles auf eine Wiederholung des Endspiels hinaus – bis Karl-Heinz Holze in der 113. Minute doch den Siegtreffer für Dynamo erzielte. Der erste Meistertitel war perfekt.

21. Dezember 1958: Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die 1. DDR-Liga

Nach dem Meistertitel 1953 folgten schwierige Jahre für die Sportgemeinschaft, die teils aus politischen, teils aus sportlichen Gründen bis in die viertklassige Bezirksliga durchgereicht wurde. Das Jahr 1958 markierte dann einen wichtigen Wendepunkt auf dem Weg zu einem der erfolgreichsten Vereine des DDR-Fußballs: Am Ende der Aufstiegsrunde in die damals zweitklassige 1. DDR-Liga musste gegen die BSG Motor Süd Brandenburg ein Sieg gelingen. Im „Stadion der Chemiearbeiter“ zu Bitterfeld sahen 4.500 Zuschauerinnen und Zuschauer erneut eine Nervenschlacht, die ihre Entscheidung erst in der Verlängerung fand: Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit behielt die SGD letztlich mit 4:2 n.V. die Oberhand.

2./6. Juni 2002: Aufstiegsrelegation in die Regionalliga

Unter Cheftrainer Christoph Franke hatte die SGD in der Oberliga-Süd den Staffelsieg davongetragen, musste für den Aufstieg in die damals drittklassige Regionalliga aber noch das Relegationsspiel gegen den Meister der Nord-Staffel für sich entscheiden.

Das Ticket zum Relegationsheimspiel gegen die 2. Mannschaft von Hertha BSC Berlin. | Archiv: Ronny Günther

In Hin- und Rückspiel gegen die „jungen Wilden“ der zweiten Mannschaft von Hertha BSC Berlin war es am Ende ein „alter Hase“, der den Unterschied zugunsten von Schwarz-Gelb ausmachte: Mit seinem Flachschuss aus der Drehung sorgte Steffen Heidrich im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion für das einzige Tor des Hinspiels, ehe sich Dynamo mit einer beherzten Defensivleistung im Berliner Jahnstadion fünf Tage später den Aufstieg sicherte. Für Teile der Erfolgsmannschaft ging es zwei Jahre später sogar direkt weiter in die 2. Bundesliga. 

20./24. Mai 2011: Aufstieg in der Verlängerung

Vor auf den Tag genau elf Jahren sicherte sich die SGD in der Relegation gegen den VfL Osnabrück die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga. Dabei hatte Dynamo im Hinspiel vor eigenem Publikum seine liebe Not mit den Gästen aus Niedersachsen, die durch ein Eigentor von Lars Jungnickel in Führung gingen. Umso unglücklicher war dieser Treffer, weil er aufgrund der mittlerweile abgeschafften Auswärtstorregel besonders großes Gewicht hatte.

Dynamo glich durch Robert Koch aus, fuhr mit dem Zwischenstand von 1:1 zum Rückspiel und egalisierte auch an der Bremer Brücke einen 0:1-Rückstand – diesmal durch einen Freistoß von Cristian Fiel. In der Verlängerung war die Auswärtstorregel dann auf Dresdner Seite: Nach dem Kopfballtreffer von Dani Schahin hätte Osnabrück gleich zwei Treffer für den Klassenerhalt benötigt. Stattdessen machte Koch mit dem dritten Tor für Schwarz-Gelb in der 119. Minute alles klar. Dynamo war wieder Zweitligist.

24./28. Mai 2013: Klassenerhalt im Rudolf-Harbig-Stadion

Zwei Jahre später ging es erneut gegen Osnabrück darum, die Liga zu halten. Diesmal war die SGD als Zweitligist zunächst auswärts gefordert. Vor 15.500 Zuschauerinnen und Zuschauern leistete sich Dynamo kurz vor der Pause eine Unachtsamkeit in der Defensive und geriet nach einem Eckball in Rückstand. Dass die Hypothek für das Rückspiel nicht noch größer wurde, hatte Schwarz-Gelb seinem Torhüter Benny Kirsten zu verdanken, der beim Stand von 0:1 einen Elfmeter parierte.

Im Entscheidungsspiel in Dresden kam dann die Wende: Cristian Fiel brachte Dynamo mit einem Distanzschuss nach einer halben Stunde in Führung, Idir Ouali den Ligaverbleib mit seinem Treffer in der 71. Minute endgültig auf den Weg. In einer aufreibenden Schlussphase – ein Gegentreffer hätte den Abstieg bedeutet – zeigte die SGD Nervenstärke, brachte das Resultat über die Zeit und bewies erneut ihre Qualität in Alles-oder-Nichts-Spielen.  


 

Mehr News der SGD

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.