Er drängte sich nie in den Vordergrund, war für die Erfolge der Sportgemeinschaft aber in großem Maße mitverantwortlich – sowohl in den goldenen 70ern als auch in der Neuzeit. Nun wird der unermüdliche Arbeiter in Diensten der Sportgemeinschaft 80 Jahre alt.
Holger Scholze, Präsident der SG Dynamo Dresden, sagt: „Im Namen unserer Sportgemeinschaft gratuliere ich Meinhard Hemp von Herzen zu seinem 80. Geburtstag und wünsche ihm alles Gute sowie vor allem Gesundheit und viel Freude im neuen Lebensjahr! Mit seiner bodenständigen Art und einem nimmermüden Kämpferherz hat er unseren Verein über mehrere Jahrzehnte hinweg mitgeprägt. Als Spieler sowie später als Trainer und Co-Trainer hat er unsere Farben immer mit Stolz, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft vertreten. Nach Rückschlägen ist er stärker zurückgekommen, in schwierigen Situationen hat er Verantwortung übernommen und sich damit die Hochachtung vieler Menschen erworben. Als Teil der Mannschaft, die 1971 das erste Double der Vereinsgeschichte aus Meisterschaft und FDGB-Pokal gewann, war er maßgeblich an der Entstehung des ‚Mythos Dynamo‘ beteiligt.“
Schon im Alter von nur 20 Jahren drohte die Fußball-Laufbahn von Meinhard Hemp dabei ein abruptes Ende zu nehmen: Dem Offensivspieler wurde eine Gelbsucht attestiert, die laut ärztlicher Prognose keine Karriere als Leistungssportler zuließ. Doch Hemp bewies – wie noch so oft in seiner langen Zeit bei Schwarz-Gelb – großen Kampfgeist, kehrte bereits wenige Monate später zurück auf den Fußballplatz und debütierte als 21-Jähriger für die Herrenmannschaft der SGD.
In den darauffolgenden Jahren erlebte Hemp mit der SGD eine Achterbahn der Gefühle: Dem Abstieg aus der DDR-Oberliga im seiner ersten Saison folgte 1964 der direkte Wiederaufstieg. 1967 gehörte er wie auch Klaus Sammer, Siegmar Wätzlich oder Dieter Riedel jener Dresdner Mannschaft an, die gegen die Glasgow Rangers (1:1) das erste Europapokalspiel der Vereinsgeschichte bestritt. Im gleichen Jahr musste die Sportgemeinschaft allerdings erneut den Gang in Zweitklassigkeit antreten.
Mit 28 Einsätzen trug Hemp, mittlerweile im besten Fußballer-Alter und unumstrittener Stammspieler bei Schwarz-Gelb, seinen Anteil dazu bei, dass auch 1969 der direkte Wiederaufstieg glückte. An der Seite von Dörner, Kreische und Co. sollte nun seine erfolgreichste Zeit in Elbflorenz folgen, die 1971 mit dem Gewinn des ersten Doubles der Vereinsgeschichte aus Meisterschaft und FDGB-Pokal ihre Krönung fand.
Das letzte seiner insgesamt 162 Pflichtspiele für Dynamo absolvierte Hemp am 5. Februar 1972 beim 2:0-Sieg im Pokalspiel gegen Erfurt. Anschließend ließ er seine Karriere als Kapitän der zweiten Mannschaft und beim FSV Lokomotive Dresden ausklingen, für den er später auch als Nachwuchstrainer tätig war.
Nach der Wende – Hemp hatte zwischenzeitlich 25 Jahre lang für die Reichsbahndirektion gearbeitet – kehrte er zunächst ebenfalls als Nachwuchstrainer zur Sportgemeinschaft zurück. Als der Niederländer Cor Pot im Frühjahr 2001 entlassen wurde, übernahm er für zwölf Spiele übergangsweise das Amt des Cheftrainers der SGD. In den darauffolgenden Spielzeiten war er als Co-Trainer unter Christoph Franke maßgeblich daran beteiligt, dass Dynamo aus den Niederungen der Oberliga in den Profifußball zurückkehrte und innerhalb von nur drei Jahren bis in die 2. Bundesliga durchmarschierte, ehe er anschließend in den Nachwuchsbereich zurückkehrte.
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