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21. September 2017 // 16.18 Uhr

„Wir passierten die Grenze am Checkpoint Charlie.“

Sir Alex Ferguson ist als Trainer bei Manchester United zur lebenden Legende geworden. (Foto: imago/Simon Bellis/Sportimage)

5 Fragen zum dynamischen Europapokal-Jubiläum an Sir Alex Ferguson


Prof. Dr. Andrew Mackenzie ist Physiker. Seit 2012 Direktor am Dresdner Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe, arbeitet er unter anderem an der Erforschung von Supraleitern. „Andy“, wie ihn seine Freunde nennen, ist außerdem Schotte, geboren 1964 ganz in der Nähe von Glasgow. Als Dynamo Dresden 1967 zum Europapokal-Rückspiel gegen die Rangers im „Ibrox Stadium“ antrat, war Andrew Mackenzie drei Jahre alt. Ein anderer Landsmann, mit dem Andy heute eine Freundschaft verbindet, stand damals als Spieler auf dem Platz – Sir Alex Ferguson, Torschütze im Hinspiel in Dresden. Professor Mackenzie hat seine wertvolle Zeit aufgewendet und unsere Fragen an den schottischen Altmeister weitergeleitet.Die ausführlichen Antworten des Mannes, der in 27 Jahren mit Manchester United 38 Titel gewonnen hat und bei den „Red Devils“ – aber auch für den europäischen Fußball – zur lebenden Legende geworden ist, lagen uns binnen zwei Tagen vor. Als Koryphäe auf dem Gebiet der Supraleiter verfügt Prof. Dr. Andrew Mackenzie also auch eine superschnelle Leitung zu Sir Alex Ferguson, dank der dieses einmalige Interview anlässlich des 50-jährigen Europapokal-Jubiläums der SGD möglich wurde.

Sir Alex Ferguson, vor allem als Trainer waren Sie bei unzähligen Spielen in ganz Europa dabei – wie gut erinnern Sie sich an die Reise mit den Glasgow Rangers nach Dresden vor nunmehr 50 Jahren?

Ich erinnere mich sehr gut! Wir flogen damals nach West-Berlin und passierten die Grenze am Checkpoint Charlie. Dann fuhren wir weiter nach Dresden. Als Teil dieser Reise besuchten wir auch eine berühmte Porzellan-Manufaktur bei Dresden. Aus der Mannschaft von Dynamo Dresden erinnere ich mich an einen Spieler namens Sammer, der damals glaube ich hinten links spielte. Ich habe mich später oft gefragt, ob dieser Sammer verwandt ist mit Matthias Sammer, der nach der Wiedervereinigung für Deutschland gespielt hat.

Sie selbst erzielten im Hinspiel den Führungstreffer – waren schottische Fans im Stadion, mit denen Sie das Tor feiern konnten?

Ich bin mir sicher, dass uns auch nach Dresden einige Fans begleitet hatten. Soweit ich mich erinnern kann, gab es immer einige Anhänger, die bei allen Europacup-Spielen einen Weg fanden, uns zu unterstützen. Ganz egal, welche Visa-Bestimmungen oder Reiseeinschränkungen es gab.

Nach dem 1:1-Unentschieden in Dresden setzten sich die Rangers mit einem 2:1-Heimsieg in Glasgow durch, 59.000 Zuschauer sahen das Spiel im Ibrox Stadium. Waren solch hohe Zuschauerzahlen bei den Rangers damals an der Tagesordnung?

Oh ja, davon können Sie ausgehen. Die Rangers hatten unglaubliche Fans, eine unglaubliche Unterstützung. In der zweiten Runde spielten wir gegen den 1. FC Köln. Bei unserem Heimspiel waren nach meiner Erinnerung 55.000 Zuschauer dabei. Beim Viertelfinale gegen Leeds waren dann sogar rund 80.000 dabei. Das war schon phantastisch.

{media-left}Sie sind in Glasgow geboren und waren zwei Jahre für Rangers FC aktiv. Wie eng fühlen Sie sich mit dem Verein verbunden?

Auch wenn meine Zeit als Spieler nicht so gut verlief, wie ich es mir gewünscht hätte – ich bin stolz, für diesen Verein und vor seinen großartigen Fans gespielt zu haben. Die Rangers waren damals einer der ganz großen Clubs in Europa. Ich glaube, in Großbritannien gab es zu dieser Zeit keinen Verein, der finanziell besser aufgestellt war. Aber der Lokalrivale Celtic hatte seinerzeit ein Team, das sogar noch stärker war. Celtic hat 1967 den Europapokal der Landesmeister gewonnen und dominierte den schottischen Fußball in dieser Periode über Jahre. Das bedeutete für die Rangers viel Druck und stellte den Verein, obwohl er selbst eine sehr starke Mannschaft hatte, vor einige Schwierigkeiten.

Wie oft sind Sie als Spieler später noch nach Deutschland zurückgekommen?

Wie gesagt, in der zweiten Runde des Messestädte-Pokals 1967/68 spielten wir in Köln. Schon vorher während meiner Zeit bei Dunfermline Athletic spielten wir beim VfB Stuttgart, das war 1964. Für den schottischen Fußball waren das goldene Jahre. In den 60ern gab es vier, fünf schottische Clubs, die in den europäischen Wettbewerben regelmäßig weit kamen. Natürlich habe ich auch aus meiner Zeit als Trainer viele phantastische Erinnerungen an Spiele bei deutschen Vereinen. Als ich Trainer beim FC Aberdeen war, spielten wir gegen Bayern München, später mit Manchester United erlebte ich dieses Duell noch neun Mal. Ich erinnere mich auch an Spiele gegen Hamburg, Eintracht Frankfurt, Düsseldorf und Nürnberg. Ich hatte sehr gute Verbindungen zum deutschen Fußball.

Interview: Jan Franke

Fotos: imago

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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