Am 30. November 2013 erhielt ein Gemeinschaftsprojekt von 1953international und der AG Asylsuchende bei einer Feierstunde im Landtag des Freistaates Sachsen den Sächsischen Integrationspreis 2013. Die Jury prämierte das Engagement der Dynamo-Fans und begründete ihre Entscheidung so:
„Die Dresdner Dynamo-Fans bekennen Farbe und stehen in der Öffentlichkeit für Vielfalt und Mitmenschlichkeit ein. Das Gemeinschaftsprojekt von 1953international und der AG Asylsuchende hat gesellschaftliche Bereiche zusammengebracht, in denen man normalerweise wenig voneinander weiß. Dabei wird die große verbindende Kraft des Sports betont. Wer gemeinsam Sport treibt oder zusammen den Lieblingsverein anfeuert, den verbindet mehr, als ihn trennt. Diese Botschaft ist besonders wichtig für Kinder, denen im Projekt ein Zugehörigkeitsgefühl zu unserer Gesellschaft vermittelt werden konnte. Hier sind besonders die Trainingslager und die Einlaufkinderaktion hervorzuheben. Das Projekt befördert die interkulturelle Öffnung im Sport auf besondere Weise, denn den Projektträgern gelingt es, den Fans zu zeigen, dass die »Fremden« vor allem eines sind: Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, mit denen sie eine Leidenschaft teilen: den Fußball.“
Seit etwa einem Jahr laden Vertreter von 1953international regelmäßig Asylsuchende zu den Heimspielen der Schwarz-Gelben ein. Dadurch möchten die Fans den Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, die Begeisterung und Faszination der SG Dynamo Dresden näher bringen und eine kulturelle Abwechslung in den sonst tristen Alltag im Asylheim bieten. Für 1953international und die AG Asylsuchende ist das gemeinsame Projekt allerdings nicht nur mit einem Stadionbesuch verbunden. So konnten Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien u.a. auch schon mit der Mannschaft auf das Spielfeld einlaufen, ein Trainingscamp der DYNAMO DRESDEN Fußballschule besuchen und im Rahmen des Antira-Cups des AKuBiZ e.V. mit anderen Kindern aktiv Fußball spielen.
„Wir wissen, dass Rassismus leider immer noch ein gesellschaftliches Problem ist, und sich dieses durch alle Bereiche des Lebens zieht. Für uns als „Sportgemeinschaft“ sehen wir jedoch eine besondere Verpflichtung: Wir wollen unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und Rassismus, Diskriminierung, Intoleranz und Gewalt nicht nur keine Bühne bieten – im Stadion und darüber hinaus, sondern aktiv dagegen angehen“, beschreibt Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller die Philosophie der SGD. „Der Sächsische Integrationspreis ist ein tolles Beispiel dafür, dass bei der SG Dynamo Dresden der Leitspruch „Love Dynamo, Hate Racism“ nicht nur auf einem Sondertrikot zum Einsatz kommt und in dieser Saison auch wieder auf den Spielertrikots der U23 präsentiert wird, sondern in der Anhängerschaft durch aktive Fanarbeit gelebt und gefördert wird“, zeigte sich Christian Müller über die Preisverleihung hocherfreut.
„Wir sind stolz, dass unser jahrelanges Engagement auf diese Weise eine besondere Würdigung erhält“, ergänzte ein Vertreter der Faninitiative 1953international. Das erhaltene Preisgeld soll direkt in weitere geplante Aktivitäten fließen. 1953international und die AG Asylsuchende wurden von der Jury aus insgesamt 24 Vereinen, Verbänden, Initiativen und Unternehmen gewählt und mit einem der fünf vergebenen Preise ausgezeichnet. Der mit insgesamt 6000 Euro dotierte Sächsische Integrationspreis wird seit 2009 vom Sozialministerium und dem Ausländerbeauftragten vergeben.
Die SG Dynamo Dresden beteiligt und engagiert sich seit Jahren in der Anti-Rassismus-Arbeit und hat im Rahmen der Aktionswochen der internationalen Fan-Organisation „FARE“ – Football Against Racism in Europe (Fußball gegen Rassismus in Europa) bereits mehrfach verschiedene Aktionen durchgeführt. In diesem Jahr hat der Verein mit der Mannschaft ein Anti-Rassismus-Video gedreht. Der Sport wird seit dem Heimspiel gegen Energie Cottbus im Oktober auf der Videoleinwand im Stadion ausgestrahlt und wurde im Internet bereits mehr als 20.000 Mal angeschaut.
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