Nachwuchs
06. Juni 2023 // 17.00 Uhr

„Individuelle Qualität und Teamgeist“

Insgesamt ist Dynamos Leiter der Nachwuchs Akademie „mehr als zufrieden“ mit der diesjährigen Saison. | Foto: Dennis Hetzschold

Interview mit Jan Seifert zum Saisonabschluss im Nachwuchs


Mit dem erfolgreichen Pokalfinale der U19 endete die Saison 2022/2023 im Nachwuchs. Es ist also an der Zeit, ein kurzes Resümee zu ziehen. Im Interview mit dem Leiter der Nachwuchs Akademie, Jan Seifert, geht es nicht nur um sein persönliches Fazit, sondern auch darum, wie die Sommerpause genutzt wird und welche Zielsetzung es bereits jetzt für die nächste Spielzeit gibt.

Jan, schön, dass Du Dir die Zeit nimmst. Am Ende können wir zusammengefasst auf ein sehr erfolgreiches Jahr im Nachwuchsbereich zurückblicken. Wie fällt dein persönliches Fazit aus?

Wenn man die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre betrachtet, haben sich alle Mannschaften etabliert. Das Entscheidende für mich ist, dass die jungen Spieler sich jede Saison weiterentwickeln. Für die Darstellung nach Außen sind die Erfolge der letzten Jahre natürlich positiv und sorgen für ein gutes Feedback. Ich denke, wir haben in dieser Saison beides erreicht und damit bin ich mehr als zufrieden. 

Im letzten Jahr noch der knappe Klassenerhalt und in diesem Jahr die Vizemeisterschaft und der zweite Pokalsieg in Folge – die U19 war in dieser Saison besonders erfolgreich. Abgesehen vom starken 2004er-Jahrgang, was glaubst Du hat zu dieser positiven Entwicklung beigetragen?

Die U19-Mannschaft hat viele Talente in ihren Reihen, die besondere individuelle Qualitäten mitbringen. Sie haben es vor allem in dieser Spielzeit geschafft, auf dem Platz als Team zu agieren und die Stärken jedes Einzelnen dabei hervorzuheben. Am Ende machen immer bestimmte Individualisten und ein guter Teamgeist den Unterschied, um Erfolg zu haben.

Die U17 und die U15 konnten den Klassenerhalt feiern, für die U16 hat es in diesem Jahr leider nicht gereicht. Wie geht man mit solchen Rückschlägen um?

Für mich ist das ganz klar kein Rückschlag. Die U16 ist in der Regionalliga gegen U17-Teams angetreten und dabei gab es nur eine einfache Runde, bei der viele Partien bereits in der Hinrunde gespielt wurden. Man hat gesehen, dass sich unsere U16 gerade in der zweiten Halbserie stark entwickelt hat und hinten heraus punkten konnte. Am Ende steigt nun fast die halbe Liga ab, das hat für mich mit Ausbildung wenig zu tun. Dementsprechend machen wir als Verein der U16 auch keinen Vorwurf. Im nächsten Jahr kann die Mannschaft im oberen Drittel der Landesliga angreifen und das Ziel verfolgen, wieder aufzusteigen.

Eine Besonderheit in den vergangenen Monaten war die Sonderspielrunde für die A- und B-Junioren. Der DFB hatte dieses Projekt aufgrund der kurzen Runde erstmalig ins Leben gerufen. Wie kamen die zusätzlichen Spiele unter Wettkampfbedingungen im Nachwuchs an?

Dass in der A- und B-Junioren-Bundesliga dieses Jahr nur eine einfache Runde gespielt wurde, fand ich persönlich fragwürdig. Die Idee, dann noch eine Sonderspielrunde durchzuführen, ist grundsätzlich keine schlechte gewesen. Allerdings hätte ich mir eine bessere Organisation und vor allem kürzere Spielabstände gewünscht. Die überregionalen Begegnungen waren ein sehr guter Ansatz, aber gerade in den regionalen Partien der Vorrunde ist man nur auf bekannte Truppen getroffen, da waren alle schon ein wenig satt. In der nächsten Saison wird es zum Glück wieder eine normale Runde mit 26 Partien im Nachwuchsbereich geben.

Ralf Becker hat es im Interview letzte Woche angesprochen: Mit Jonas Oehmichen und Paul Lehmann gehören ab der nächsten Spielzeit zwei Eigengewächse fest zum Profikader. Macht Dich persönlich der Erfolg der Jungs stolz?

Ich bin jetzt seit rund 40 Jahren mit dem Fußball verbunden und natürlich machen mich solche Geschichten irgendwo stolz. Aber ich glaube es ist wichtiger, die Personen zu benennen, die die Jungs über Jahre hinweg begleitet haben. Das geht beim Trainer in der U11 los, der am Ende genauso viel Anteil daran trägt wie beispielsweise die U16- und U19-Trainer der Jungs. Allen, die eine bestimmte Entwicklungsphase von „Lehmi“ und „Oehmi“ begleitet haben, gebührt ein Dank. Aber es geht natürlich nicht nur um die beiden, sondern ebenso um die anderen Spieler des U19-Jahrgangs, die sich alle toll entwickelt haben und weiterhin ihren Weg gehen werden. 

Jetzt ist aktuell in allen Spielklassen Sommerpause und damit auch Zeit für mögliche Transfers beziehungsweise Neuzugänge. Wie sieht es bei uns im Nachwuchsbereich aus, wird aktuell nach Verstärkung gesucht?

Es läuft im Nachwuchs natürlich nicht so wie im Profigeschäft, dass gezielt auf einigen Positionen nach Verstärkungen gesucht wird. Aber wir versuchen schon immer, optimale Mannschaftsstrukturen aufzubauen, damit die Spieler sich bestmöglich weiterentwickeln können. In Kadern, wo einige Positionen aus den verschiedensten Gründen kritisch sind, ist es unsere Aufgabe, vernünftig aufzufüllen. Damit sind wir in dieser Saison bereits sehr weit fortgeschritten und müssen uns dementsprechend keine Gedanken machen, dass es irgendwo eng werden könnte.

Die sportlichen Entwicklungen kann man meist sehr gut verfolgen, jedoch wird im NLZ bei Dynamo Dresden auch ein sehr großer Wert auf die schulischen Entwicklungen der Jungs gelegt. Konntest Du hier in diesem Jahr eine positive Entwicklung feststellen?

Natürlich bin ich in dem Thema nicht so gut drin wie Lars Nitzsche, unser Pädagogischer Leiter, der dafür verantwortlich ist. Die einen schließen die Schule mit einem Schnitt von Eins oder Zwei ab, die anderen sind froh, wenn sie bestanden haben. Das ist auch normal, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen. Wir legen aber einen großen Wert auf die schulische Ausbildung der Jungs und seit ich hier bin, hat glaube ich jeder Spieler auch einen Schulabschluss über die Bühne bekommen. Wir hoffen, dass es auch in diesem Jahr wieder eine hundertprozentige Quote gibt.

Welche Zielsetzungen wird es für die Saison 2023/2024 im Nachwuchsbereich geben? Kannst Du hier schon konkrete Dinge benennen?

Aktuell ist es erstmal unser Ziel, die Planung für die neue Saison vollständig abzuschließen. Dazu gehören neben den Kadern auch die Trainerteams. Dann ist die Zielsetzung logischerweise mit allen Mannschaften der Klassenerhalt und wie bereits angesprochen mit der U16 der mögliche Wiederaufstieg. Wenn dann aus der U19 noch jemand den Sprung zur ersten Mannschaft schafft und einen Profivertrag unterschreibt, wäre ich mehr als zufrieden. Außerdem freue ich mich immer, wenn einige unserer Spieler im Laufe der Saison Einladungen zu den Junioren-Nationalmannschaften erhalten. Aber das Wichtigste ist, dass man gemeinsam zielgerichtet weiterarbeitet und den gemeinsamen Erfolg sieht.

Interview: Tessa Rohnke


 

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