Dynamos U19-Trainer David Bergner kann schon jetzt mit seinem Team auf eine lange und erfolgreiche Regionalliga-Saison zurückblicken. Hinter Union Berlin kamen die Schwarz-Gelben auf dem 2. Tabellenplatz ins Ziel, der zur Bundesliga-Relegation berechtigt. Gegen Eintracht Braunschweig will die Mannschaft nun noch das i-Tüpfelchen auf eine ohnehin schon erfolgreiche Spielzeit setzen und über die Entscheidungsspiele gegen die Niedersachsen ins Oberhaus einziehen.
Wir sprachen vor den beiden Begegnungen gegen die Braunschweiger mit dem A-Jugend-Trainer der SGD. Dabei verriet uns David Bergner, der selbst als Profi unter anderem für den 1. FC Union Berlin, Sachsen Leipzig und den 1. FC Nürnberg aktiv war, warum es nicht ganz so wichtig ist, wo das erste Relegationsspiel stattfindet. Außerdem erklärte uns der 39-Jährige, wie er die Chancen seiner Mannschaft auf den Bundesliga-Aufstieg einschätzt und welchen Stellenwert der Sprung ins Junioren-Oberhaus für den Nachwuchsbereich der SG Dynamo Dresden hätte.
Hallo David. Die Regionalliga-Saison ist nun beendet und dein Team kann in den bevorstehenden Relegationsspielen sogar noch den Bundesliga-Aufstieg schaffen. Wie beurteilst du die Saison deiner Jungs und wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen?
Ich denke, dass wir mit dem Erreichten nicht unzufrieden sein können. Der Saisonstart verlief etwas holprig, da wir nach vier Spielen erst vier Zähler eingefahren hatten. Ich habe aber immer an die Qualität der Mannschaft geglaubt, auch wenn uns viele zur Winterpause schon abgeschrieben hatten. In der Rückrunde haben die Jungs noch mal alles gegeben und sich mit Platz 2 am Ende auch dafür belohnt. Mehr ist für uns nicht drin gewesen. Staffelsieger Union Berlin hat sich in den beiden Spielen gegen uns stark präsentiert und die Begegnungen vollkommen zu Recht mit 3:1 gewonnen. Daher kann man wohl sagen, dass wir mit dem zweiten Platz das Maximale in dieser Spielzeit erreicht haben.
Einige deiner Spieler haben den Sprung in die Profimannschaft geschafft und werden kommende Saison zum Lizenzspieleraufgebot gehören. Wie beurteilst du beispielsweise die Entwicklungen von Marvin Stefaniak, Paul Milde und Franz Pfanne?
In den letzten 12 Monaten haben alle drei Spieler einen sehr großen Sprung gemacht. Das betrifft vor allem die Bereiche Tempo, Spielhärte und auch den technisch-taktischen Bereich. Wir müssen aber abwarten wie sie sich unter den neuen Voraussetzungen entwickeln. Interessant wird dabei sein, wie die Talente mit Rückschlägen oder Verletzungen umgehen werden. Unabhängig davon bin ich der Meinung, dass hier bei Dynamo in den letzten Jahren im Nachwuchsbereich die richtige Richtung eingeschlagen wurde und wir in Zukunft davon profitieren werden. Marvin, Paul und Franz sind erst der Anfang…
Nun stehen die beiden Relegationsspiele gegen Eintracht Braunschweig an. Wie siehst du die Chancen deiner Elf gegen die Niedersachsen?
Braunschweig hat eine ähnliche Saison wie wir gespielt und musste bis zum Ende zittern. Das Team konnte klare Ergebnisse einfahren, aber auch viele Spiele erst auf den letzten Drücker entscheiden, was schon für sich spricht. Die Moral und der Kampfesgeist scheinen intakt zu sein und wir müssen uns auf heiße Duelle einstellen, die vielleicht durch den einen Fehler entschieden werden. Nach den 180 Minuten wollen wir vor unserem Publikum feiern. Dafür werden meine Jungs alles in die Waagschale werfen.
Wo wir beim Thema wären: Ist es Fluch oder Segen, zuerst beim Gegner antreten zu müssen?
Das ist völlig unwichtig, denn der Europapokal-Modus zählt im Jugendbereich nicht. Somit haben Auswärts - oder Heimtore die gleiche Wertigkeit. Wir wollen in Braunschweig ein gutes Resultat erzielen und die Braunschweiger in Zugzwang bringen. Vor unserem Publikum könnte es dann für die Eintracht im Rückspiel schwer werden. Außerdem ist der Gedanke für meine Mannschaft verlockend, vor unseren Fans im Erfolgsfall feiern zu können.
Im Falle eines U19-Aufstiegs könnte die SG Dynamo Dresden in der kommenden Spielzeit erstmals seit der Wiedervereinigung mit zwei Nachwuchs-Bundesligateams ins Rennen gehen und mit dem Zweitliga-Klassenerhalt eines der erfolgreichsten Jahre in der jüngeren Vereinsgeschichte feiern. Betrachtest du diesen Aspekt als positiven Druck oder eher als Ballast für die beiden Spiele?
Das sehe ich völlig emotionslos, denn wir sind uns im Nachwuchs darüber einig, dass es vorrangig um die Ausbildung der Toptalente geht. Da ist es zwar förderlich, wenn wir mit beiden Nachwuchsmannschaften in der Bundesliga spielen, aber nicht elementar. Druck hatten eher die Spieler und Verantwortlichen der Lizenzspielermannschaft im Kampf um den diesjährigen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Viel wichtiger ist, dass wir für die Profimannschaft Talente ausgebildet haben, die vielleicht den gleichen Weg wie Tobi Müller gehen.
David, vielen Dank für das Interview!
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