Kürzlich war Dynamos ehemaliger Torhüter Patrick Wiegers unterwegs, um einem Unterstützer der Schwarz-Gelben Zukunft höchstpersönlich eine Förderurkunde zu überreichen. Die KREISEL-Redaktion hat ihn dabei für die Mai-Ausgabe begleitet. Einen Auszug des Textes gibt es hier.
Man muss aufpassen, was man ins Navi eingibt, wenn man das Lager von Ronny Mikitiuk erreichen will, denn tief im Sorbenland gibt es die Bautzner Straße in fast jedem Dorf. Logisch, ist Budyšin doch die Hauptstadt der in der Oberlausitz lebenden Minderheit. Patrick Wiegers, ehemals zwischen den Pfosten bei der SGD und mittlerweile auf der Geschäftsstelle tätig, hat das falsche Ziel ausgewählt und so tuckert das Auto vorbei an Landwirtschaftsbetrieben und Feldern durch Ortschaften, die alle auf ‚itz‘ zu enden scheinen: Crostwitz, Prautitz, Nucknitz. Während sich das Auto über eine schmale Pflastersteinstraße gesäumt von Eichenbäumen Richtung Lehndorf schlängelt, erzählt der Niederbayer mit leichtem Dialekt von einem seiner Herzensprojekte, der Schwarz-Gelben Zukunft. Denn genau deswegen ist er hier, um einem der Unterstützer höchstpersönlich eine Fördererurkunde zu überreichen.
„Wenn man Dynamos Nachwuchs unterstützen möchte, ist die Schwarz-Gelbe Zukunft der ideale Einstieg für kleine und mittelständische Unternehmen. Die Mittel werden zu 100 Prozent für Projekte in unserer Nachwuchs Akademie verwendet. Das Angebot ist niedrigschwellig und perfekt für interessierte Unternehmer, die zuvor keine Berührungspunkte mit dem Thema Sponsoring hatten.“ In drei unterschiedlichen Partnerpaketen (Bronze, Silber und Gold) kann man mit der Schwarz-Gelben Zukunft Dynamos Talenteschmiede unterstützen und somit Teil der größten Sponsorenfamilie der Region werden. Bislang sind 38 Unternehmen beteiligt. Der Prozess ist einfach gestaltet, die Gelder werden zweckgebunden verwendet und schaffen bestmögliche Voraussetzungen beim Buhlen um Nachwuchskräfte in der Region. Die Konkurrenz schläft hier bekanntermaßen nicht.
Die Vorteile liegen für Wiegers auf der Hand: „Unternehmer bekommen einen direkten Zugang zum Nachwuchs, können VIP-Erlebnisse sammeln, ihr Netzwerk über Veranstaltungen erweitern sowie exklusive Einblicke in die Vereinsarbeit samt Austausch mit Geschäftsführung und Profispielern bekommen. Gleichzeitig ist das Thema nachhaltig und emotional geprägt. Was bringt mehr Identifikation, als dazu beitragen zu können, dass Dresdner Talente den Sprung ins Rampenlicht beim eigenen Herzensverein schaffen?“ Auch die Vorteile für den Nachwuchs liegen auf der Hand: „Dynamo, das ist eine Gemeinschaft, die bekanntlich zusammen die größte Kraft entwickeln kann. Auch hier schaffen wir über die Quantität eines vergleichsweise günstigen Sponsorings Planungssicherheit für den Nachwuchs.“
‚Wiege‘ spricht aus Erfahrung. Als er 2014 zur SGD kam, hat er die Früchte der Nachwuchsarbeit selbst gesehen. Nach dem Abstieg in die 3. Liga hatte der Verein mit wirtschaftlichen Zwängen zu kämpfen, bei denen die Transfererlöse von Niklas Hauptmann und Marvin Stefaniak den Wert der Nachwuchsarbeit finanziell deutlich gezeigt haben. „Wir sind ein Ausbildungsverein. Was wir uns diesbezüglich auf die Fahnen geschrieben haben, sollten wir auch leben und dieser Weg zeigt aktuell mit Spielern wie Jonas Oehmichen, Tony Menzel und Paul Lehmann große Erfolge.“
Zwischen Nachwuchsunterstützung und Ausbau der Heimkabine
Das Auto erreicht das 100-Seelenörtchen Lehndorf und biegt auf eine kleine Plattenstraße ein. Diesmal stimmt die Zieleingabe, denn hier befindet sich das Lager von Ronny Mikitiuks Trockenbauunternehmen. Der Geschäftsinhaber führt in ein kleines Gebäude. In den Regalen stapeln sich Werkzeug, Schrauben und Dübel. Dämmmaterial und große Rollen Malervlies stehen herum, bereit für den nächsten Einsatz. Das 2007 gegründete Unternehmen beschäftigt acht Mitarbeiter und ist bundesweit unterwegs. Nach München oder Frankfurt am Main führen Ronny Mikitiuk die Geschäfte aber auch ins Dresdner Lingnerschloss oder zu Herzensprojekten wie dem Sonnenstrahl e.V. oder eben in die Heimkabine des Rudolf-Harbig-Stadions, an deren Ausbau seine Firma maßgeblich beteiligt war.
Seit 2014 hat der Unternehmer kaum ein Heimspiel verpasst und ist auch auswärts immer öfter dabei. Das steckt an: „Alle meine Mitarbeiter sind fußballbekloppt, sodass wir mittlerweile unsere Weihnachtsfeier immer auf das letzte Heimspiel des Jahres legen.“ Der Unternehmer ist Gold-Förderer der Schwarz-Gelben Zukunft und hat dafür gute Gründe: „Neben der Mitwirkung im Nachwuchs können wir uns präsentieren. Über Dynamo habe ich viele Freunde, Kunden und Geschäftspartner kennengelernt. Netzwerken ist dabei ein wichtiges Thema, aber das liegt mir auch.“ Wichtiger ist ihm jedoch das, was unter anderem durch seinen Beitrag bei Dynamo entsteht. „Ich verfolge die Nachwuchsarbeit und sehe mit großer Freude, dass aktuell viele Spieler im Profisport Fuß fassen können. Dieses Fundament braucht unser Verein.“ Mit Stolz in der Stimme berichtet der Familienvater mit drei Kindern davon, Teil des Ganzen zu sein. „Wir haben einen Traum – heißt es im Leitbild. Die Umgebung und die Fans für diesen Traum sind in Dresden gegeben und auch die Nachwuchs Akademie bietet dafür ideale Voraussetzungen. Nun braucht es gut ausgebildete Spieler, um dem Traum näherzukommen. Bedenkt man, welche Grundbedingungen andere Vereine diesbezüglich haben, braucht es hier viele, die mit anpacken und ich bin froh darüber, dazuzugehören.“
Die Teilhabe am Nachwuchsfußball betont auch der ehemalige Spieler und heutige Nachwuchsleiter der SGD Marco Hartmann: „Regionale Partner können hier mit uns gemeinsam Strukturen schaffen, die ermöglichen, mehr Jungs ins Stadion zu bringen. Das ist zugleich unser großes Ziel, denn viele Jungs aus dem Dynamoland bringen eine höhere Identifikation mit sich. Zudem bringt die Partnerschaft regionale Sichtbarkeit. Junge Menschen bei ihrer sportlichen Entwicklung zu unterstützen hat eine große Symbolkraft.“ ‚Harti‘ unterstreicht, welch positive Entwicklung in den letzten zwölf Jahren hier stattgefunden hat: „Alles ist professioneller geworden. Die Anstellungsverhältnisse der Trainer haben sich verbessert, wodurch wir auf einem hohen Niveau arbeiten können. Auch das Thema Scouting hat große Sprünge gemacht. Wir bekommen deutlich mehr Jungs aus dem Dynamoland auf den Schirm. Zulauf und Resonanz derjenigen, die zu uns wollen, sind sehr groß.“
Dabei wird der frühere Kapitän nicht müde zu betonen, was Investitionen von Menschen wie Ronny Mikitiuk bewirken können. „Nachwuchsarbeit ist ein Ausgabengeschäft, in das investiert werden muss. Der Rücklauf ist abhängig von guten Entscheidungen und einer klaren Struktur, wie man Talente in den Profibereich einbinden will. Die Entscheidungen rund um die U21 haben ein Zeichen gesetzt, dass wir unser Leitbild weiter mit Leben füllen wollen. Ohne Sponsoren wäre das in dieser Weise nicht möglich. Unsere Partner geben uns die Chance, die Ausbildung auf einem hohen Niveau durchzuführen. Wichtig ist hier auch festzustellen, dass selbst die Spieler, die es bei uns vielleicht nicht schaffen und zu anderen regionalen Vereinen wechseln, die Qualität auf den Fußballplätzen der Region verbessern. Somit profitiert der Sport im Dynamoland ganz allgemein von diesen Investitionen.“
Den gesamten Artikel lest Ihr in der Mai-Ausgabe des DYNAMO KREISELs. Weitere Informationen zur Schwarz-Gelben Zukunft gibt es hier.