Was für ein Spiel, was für ein bitterer Verlauf. Nach 30 Minuten hatte sich die SGD einen komfortablen und souveränen Vorsprung erspielt, führte gegen die Kiez-Kicker mit 2:0, doch am Ende wollte man kaum einen Blick auf die Anzeigetafel werfen, die aus Sicht der Schwarz-Gelben ein 2:3 präsentierte.
Ralf Loose baute seine Mannschaft auf drei Positionen um. Wegen Sperren fehlten Romain Brégerie und Robert Koch, verletzungsbedingt musste auch Filip Trojan pausieren. Bjarne Thoelke übernahm in der Innenverteidigung den Platz von Brégerie, im defensiven Mittelfeld kam Florian Jungwirth zum Einsatz. Anthony Losilla rückte ins zentrale Mittelfeld. Auf der linken Seite sollte im Mittelfeld Idir Ouali für Betrieb sorgen, was ihm in der ersten Halbzeit auf vortreffliche Art und Weise auch gelang. Auf der anderen Seite erhielt Tobias Jänicke die Gelegenheit, sein Können zu beweisen. Sebastian Schuppan führte die Dynamo-Elf auf den Rasen.
Nach einer unspektakulären Anfangsphase suchte Dynamo das Erfolgserlebnis in der gegnerischen Hälfte und sorgte vor allem über links für jede Menge Offensivkraft. Nachdem Ouali zweimal am Gegenspieler hängen blieb, setzte er sich beim dritten Mal durch und schob mit etwas Glück den Ball schließlich freistehend durch die Beine von Philipp Tschauner ins Tor. Kurz darauf erkämpfte sich Ouali im gegnerischen Strafraum die Kugel, die als Abpraller bei Losilla landete. Mit einem klugen Pass legte der Franzose raus auf Jänicke, der flach nach innen schoß, wo Poté aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhalten brauchte, um seinen sechsten Saisontreffer zu markieren.
Die Gastgeber präsentieren sich in dieser Phase des Spieles schwach und ließen dabei jegliche Tauglichkeit für den Profisport vermissen. Dynamo wusste diese Präsentation der Paulianer aber effektiv zu nutzen und führte zu diesem Zeitpunkt verdient. Doch wie schnell sich ein Spiel drehen kann, erlebte man nicht nur in den letzten Wochen auf internationaler Bühne, sondern am heutigen Tag auch im Millerntor-Stadion. Bevor es für beide Mannschaften in die Halbzeitpause ging, gab es einen Eckball für die Hausherren, die noch ungefährlich blieb, doch der Ball kam zurück vor das Tor, wo sich Fabian Boll die Kugel schnappte, sich um die eigene Achse drehte und mit rechts flach aus acht Metern den Anschlusstreffer erzielte.
Mit dem Wiederanpfiff sorgten die St. Paulianer für ordentlich Wind in der Offensive. Jegliches Daumendrücken und Hoffen half den Schwarz-Gelben in dieser Phase aber nicht. Nur vier Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als ein Eckball der Kiez-Kicker zum Ausgleich führte. Innenverteidiger Christoper Avevor hatte sich in den Strafraum geschlichen und konnte per Kopf die Kugel im Tor unterbringen. Dynamo stand jetzt unter Druck und hatte Mühe, wieder Ordnung in das eigene Spiel zu bringen. Mit der Nervosität im Nacken konnte das Team schließlich nicht verhindern, dass Daniel Ginczek nach einem Pass in die Lücke frei vor Benjamin Kirsten auftauchte und keine Mühe hatte, St. Pauli in Führung zu bringen.
Die Spieler der Schwarz-Gelben und die 2.400 Fans im Gästeblock rieben sich verwundert die Augen und konnten es wohl kaum fassen, wie schnell und einfach die eigene Führung mit zwei Toren aus der Hand gegeben wurde. Dynamo-Trainer Ralf Loose reagierte sofort mit zwei Wechseln, brachte mit Lynel Kitambala für Jänicke und David Solga für Fiel zwei frische Kräfte. Obwohl sich die Schwarz-Gelben aufrappeln und wieder nach vorn spielen konnten, während St. Pauli aus einer passiven Stellung heraus auf Konter lauerte, gelang es den Dresdnern nicht mehr, sich solche Chancen herauszuarbeiten, um das dritte wichtige Tor zu erzielen.
Trotz Einsatz und Kampfbereitschaft musste sich Dynamo schließlich mit einer mehr als bitteren Niederlage abfinden und geht nun mit diesem durchaus psychologischen Knacks in das schwere Pokalspiel beim Bundesligisten Hannover 96. Aufgeben gilt aber nicht, also kneifen wir gemeinsam die Arschbacken zusammen und stehen wieder auf.
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