Vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim FC Ingolstadt sprachen wir mit Angreifer Caiuby. Der 25-Jährige spielt seit Sommer 2012 für die Schanzer und könnte gegen Dynamo Dresden sein 100. Pflichtspiel (bisher 22 Tore) für die Oberbayern absolvieren. Gleich in seiner ersten Profisaison in Deutschland feierte der Brasilianer mit dem VfL Wolfsburg 2009 die Deutsche Meisterschaft. Von den Fans der „Wölfe“ bekam er auch seinen Spitznamen „Kai-Uwe“ verpasst. In seiner Heimat spielte Caiuby Francisco da Silva, wie er mit vollem Namen heißt, unter anderem für die Spitzenklubs FC São Paulo und Corinthians.
Wir sprachen mit gebürtigen São Paulaner über sein emotionales Bundesligadebüt, den Meistertitel unter Felix Magath und das Spiel gegen Dynamo. Außerdem verriet uns Caiuby, was die Fans zur Weltmeisterschaft in Brasilien neben dem Fußball unbedingt mal anschauen sollten.Dein Bundesligadebüt am 5. Oktober 2008 hatte es in sich. Beim Auswärtsspiel deines damaligen Vereins VfL Wolfsburg auf Schalke (2:2) wurdest du in der 65. Minute eingewechselt, nur wenige Sekunden später gelang dir gleich ein Tor. Nach neun Minuten war dein Auftritt aber beendet, da dich Felix Magath aus taktischen Gründen vom Platz nahm. Ein wahres Wechselbad der Gefühle, oder?
Eigentlich war das schon okay für mich. Klar, ich wäre natürlich lieber auf dem Platz geblieben. Aber im ersten Spiel das erste Tor, einen besseren Start gibt es nicht. Und ich war damals ein ganz junger Spieler, daher war es für mich schon nachvollziehbar bzw. ich konnte es mir erklären, dass Felix Magath mich in der heißen Endphase des Spiels wieder runtergenommen hat.
Unter Felix Magath wurdest du mit dem VfL Wolfsburg 2009 Deutscher Meister. Würdest du sagen, dass Felix Magath mehr „Feierbiest“ ist, als du?
(lacht) Schwer zu beurteilen, aber ich kann mich erinnern, dass er an jenem Tag sehr, sehr zufrieden, glücklich und locker aussah. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er lachte unheimlich viel, hatte jede Menge Spaß. Und ich natürlich sowieso, schließlich war ich in meinem ersten Jahr in Deutschland gleich Deutscher Meister geworden …
Bei deiner Frisur besteht Verwechslungsgefahr mit deinem Landsmann Dante (Bayern München) oder dem Belgier Marouane Fellaini (Manchester United). Beide spielen bei europäischen Spitzenvereinen. Wohin geht dein Weg als Profifußballer?
Ich fasse das natürlich als Kompliment auf (lacht). Stimmt, die beiden sind bei europäischen Spitzenklubs, spielen international gegen die Besten. Natürlich ist das ein Traum, in der Champions League oder in der Europa League solche Spiele zu haben. Was mich betrifft, ich fühle mich sehr wohl bei den Schanzern und hoffe, dass der Weg mich mit dem FCI irgendwann in die Bundesliga führt, auch wenn das noch Zeit brauchen wird.
{media-left}Im Sommer steht die Weltmeisterschaft in deiner Heimat an. Viele Fans der deutschen Nationalmannschaft werden nach Brasilien aufbrechen, um die Mannschaft zu unterstützen. Mal den Fußball ausgeblendet – was sollte man in Brasilien unbedingt mal probieren, besuchen oder kosten?
Wir haben sehr viele schöne Strände, die man sich unbedingt ansehen muss. Die Deutschen sind glaube ich auch in Salvador, um ein Spiel zu absolvieren, oder? Da sind sehr schöne, kleine Ortschaften, die ihr erkunden solltet. Naja, und was das Essen betrifft, unbedingt Rodizio probieren!
Am Sonntag gastiert Dynamo Dresden in Ingolstadt. Die Dresdner stehen unter Zugzwang und müssen dringend punkten. Was erwartest du von dem Spiel und wohin geht die Reise für den FC Ingolstadt in der Saison?
Ich erwarte ein sehr schweres Spiel, gegen Dynamo sind es immer hart umkämpfte Spiele in einer riesen Atmosphäre. Dresden hat ja auch auswärts sehr viele Fans dabei! Aber wir wollen die Punkte natürlich mit allen Mitteln hier behalten. Und am Ende der Saison so weit wie möglich vom Tabellenkeller entfernt landen.
Caiuby, vielen Dank für das Gespräch.
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