Die SG Dynamo Dresden hat am Dienstagabend dem englischen Meister Manchester City ein leistungsgerechtes 0:0-Unentschieden abgetrotzt. Vor der beeindruckenden Testspielkulisse von insgesamt 4.650 Zuschauern - davon etwa 2.500 Dynamo-Fans – im Innsbrucker Tivoli-Stadion verdienten sich die Schützlinge von Ralf Loose mit einer engagierten und spielerisch guten Vorstellung ein Remis. Dabei kamen bei Manchester viele Stars gegen Dynamo zum Einsatz. Aber den Topstars um Carlos Tevez und Sergio Aguero gelang kein Tor gegen eine über 90 Minuten taktisch gut spielende Dresdner Mannschaft.
Bei den „Citizens“ fehlten lediglich die EM-Teilnehmer Hart (England), Nasri (Frankreich), Balotelli (Italien) und Silva (Spanien), die beiden letztgenannten standen sich im Finale der Europameisterschaft 2012 in Kiew gegenüber und befinden sich noch im Urlaub. Aber sonst schickte Roberto Mancini seine Top-Elf gegen die SGD ins Rennen. In der hatte auch der ehemalige Wolfsburger Edin Dzeko stehen sollen, allerdings hatte er sich am Vortag während einer Trainingseinheit leicht verletzt, sodass der italienische Cheftrainer von ManCity auf die Dienste des Bosniers kurzfristig verzichten musste.
Dynamos Cheftrainer Ralf Loose konnte dagegen erstmals wieder auf Mickael Poté zurückgreifen. Die Rückkehr von Dynamos Topstürmer, der als einzige Sturmspitze im Angriff spielte, machte sich sofort bemerkbar. Poté spielte den Alleinunterhalter im Sturmzentrum und beschäftigte die beiden Hünen Vincent Kompany und Kolo Toure bis zu seiner Auswechslung in der Halbzeitpause mehr als denen lieb sein konnte. Nach fünfzehn Minuten wurde deutlich, dass Dynamo heute gegen Manchester City nicht als Kanonenfutter herhalten wollte. Das variable zentrale Mittelfeld um Papadopoulos, Solga und Losilla machten mit einem hohen Laufpensum immer wieder die Räume eng, sodass die Engländer sich in der ersten Viertelstunde kaum in Szene setzen konnten. Dynamo versuchte das eigene Spiel über flüssigen Kombinationsfußball aufzuziehen und das gegen den englischen Meister. Gute Torgelegenheiten sprangen dabei aber nur wenige heraus. Die größte Chance des Spiels hatte Dynamo dann in der 29. Minute, als Giannis Papadopoulos aus 18 Metern seinen linken Hammer auspackte und der Rumäne Costel Pantilimon im Tor von ManCity den Ball nur abklatschen lassen konnte, Mickael Poté war zur Stelle, doch Pantilimon konnte den Ball mit etwas Glück dann doch noch zur ersten Ecke für Dynamo klären. Die brachte jedoch nichts ein, dies sollte auch bis zum Pausenpfiff so bleiben, weil sich beide Mannschaften zusehends zwischen den Strafräumen neutralisierten.
Nach der Halbzeit blieben auf Dresdner Seite nur Köz und Losilla auf dem Platz. Alle anderen Spieler blieben nach einer guten Leistung in der Kabine. Florian Fromlowitz feierte in den zweiten 45 Minuten sein Debüt im Dynamo-Trikot. Dabei lieferte der Ex-Duisburger – genauso wie Benjamin Kirsten in der ersten Hälfte – eine fehlerfreie Partie ab. Auch im zweiten Durchgang zeigte Dynamo keinerlei Respekt vor dem amtierenden Meister aus England. Testspieler Hasan Pepic ersetzte im Sturm Mickael Poté. Der 19-Jährige leitete nach seiner Einwechslung direkt über Subasic den ersten Dresdner Angriff ein, der jedoch nichts einbrachte. Die Beine der Spieler auf beiden Seiten wurden mit fortlaufender Spielzeit immer schwerer. Das Spiel verlangsamte sich vor allem deshalb mehr und mehr zu einem typischen Testspiel. Die letzte Entschlossenheit fehlte auf beiden Seiten, aber wer wollte das den Dresdner bei einem Spiel gegen eines der besten Teams aus ganz Europa verdenken. In der 67. Minute kam Manchester City zur besten Gelegenheit im ganzen Spiel, als der eingewechselte Vladimir Weiss von der Strafraumgrenze den Ball über Florian Fromlowitz lupfen wollte, der Keeper sich aber ganz lang machte und kurz vor der Linie noch zur Ecke klärte. Manchester City brachten die vielen Wechsel immer mehr aus dem Konzept, sodass das der spielerische Faden der Mancini-Elf in den letzten 15 Minuten komplett verloren ging. Dynamo hatte die letzte Chance im Spiel, leider übersah Pepic in zentraler Position bei einer Konterchance gleich drei mitgelaufene Kollegen und schloss stattdessen selbst ab. Koch, Jungnickel und Fiel waren die Optionen zum Abspiel, der 19-Jährige entschied sich aber für einen harmlosen Fernschuss. Damit war das Spiel zu Ende und die Spieler konnten sich hochverdient von den 2.500 mitgereisten Dynamo-Fans im Innsbrucker Tivoli feiern lassen.
Am Ende konnte man aus Dynamo-Sicht nur ein durchweg positives Fazit ziehen: Ein Testspiel mit Europapokal-Atmosphäre unter Flutlicht, über 2.500 schwarz-gelbe Fans im Innsbrucker Tivoli, eine traumhafte Bergkulisse und einen englischen Meister als Gegner, der sich als perfekter Testspielgegner für die Mannschaft von Trainer Ralf Loose präsentierte. Mit einer couragierten und kämpferischen Leistung knöpfen die Schwarz-Gelben dem Millionen-Ensemble von Manchester City ein 0:0-Unentschieden ab. Das alles war viel mehr, als man von diesem Testspiel im Vorfeld hatte erwarten können. Dies sollte dem Zweitliga-Team nochmals einen Schub für die letzten zwei Wochen der Saisonvorbereitung geben.
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