Die SG Dynamo Dresden hat das Testspiel gegen den amtierenden kroatischen Meister Dinamo Zagreb am Freitag mit 0:2 verloren. Für die Kroaten traf in der ersten Halbzeit zweimal Duje Cop (14., 35.).
Im etwa 25 Kilometer vom Mannschaftsquartier entfernten Belek war zunächst nicht klar, ob die angesetzte Partie überhaupt stattfinden kann, denn der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet und für kräftige Regenfälle und stürmische Böen gesorgt. Doch rechtzeitig vor dem Anpfiff besserte sich das Wetter und dem Duell Dynamo gegen Dinamo stand nichts mehr im Weg. Nach zwei erfolgreichen Auftritten gegen Darmstadt (2:1) und Aqtöbe (3:1) wollten die Schwarz-Gelben gegen den kroatischen Spitzenclub die in den Trainingseinheiten und Testspielen zuvor eingeschlagene taktische und spielerische Marschroute weiterverfolgen. Dynamo-Coach Peter Pacult hatte diesmal nur die Hälfte seines Kaders mit nach Belek genommen, während der andere Teil gemeinsam mit Co-Trainer Nico Däbritz eine Übungseinheit absolvierte. Zur Probe kamen auch die beiden kroatischen Testspieler Ivan Milicevic und Tino Lagator. Beide Stürmer spielten jeweils eine Halbzeit. Lagator stieß erst am Freitag zur Mannschaft und steht derzeit bei Atlantas Klaipeda in der ersten litauischen Liga unter Vertrag.
Vor Florian Fromlowitz im Tor spielte eine neu formierte Viererkette, in der Florian Jungwirth die linke Abwehrseite übernahm. In der Zentrale standen Cristian Fiel und Cüneyt Köz, flankiert von Pepic und Koch. Vorn ließ Pacult erneut zwei Angreifer von der Leine, um die starke Defensive der Kroaten mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Josip Simunic (Hertha BSC, Hoffenheim) unter Druck zu setzen. Die Anfangsphase überstand Dynamo schadlos, doch nach einer guten Viertelstunde machte sich die starke Spielweise der Kroaten auch in Toren bemerkbar. Ein schnell vorgetragener Angriff über die linke Seite brachte die Hereingabe auf den erst 22-jährigen Duje Cop, der keine Mühe hatte, den Ball an Fromlowitz vorbei im Tor zu versenken. Zagreb legte eine gesunde Zweikampfhärte an den Tag und forderte den Dresdner Spielern eine enorme Lauf- und Einsatzbereitschaft ab. In Vorbereitung auf die verbleibenden Spiele im Kampf um den Klassenerhalt lässt sich der hochkarätig besetzte Gegner aus Südosteuropa als wertvoller Gradmesser einordnen. Die Kroaten sorgten vor allem mit ihrem feinen Offensivspiel dafür, dass Dynamo hauptsächlich nach hinten arbeitete. Eigene Angriffe besaßen eher Seltenheitswert, wodurch Entlastung phasenweise kaum spürbar war.
Nach 35 Minuten fiel die Vorentscheidung, als die Gäste erneut über die Außenbahn nach vorn marschierten. In der Mitte stand Duje Cop erneut am rechten Fleck und konnte die maßgeschneiderte Hereingabe erfolgreich zum 2:0 verwandeln. Für die mitgereisten Dynamo-Fans, die das Spiel nur von außerhalb der Sportanlage verfolgen durften, weil ihnen der Zutritt durch die verantwortliche Hotelleitung verweigert wurde, war das Ergebnis kein Grund zu Freude. Denn nach vorn ging für ihre schwarz-gelben Lieblinge weiterhin nicht viel. Kurz vor der Halbzeitpause machte Rechtsverteidiger Toni Leistner auf sich aufmerksam, als er sich bis in den gegnerischen Strafraum durchtankte, den Ball nach einer unglücklichen Berührung mit seinem Schienbein aber verlor.
Die Halbzeitpause nutzen beide Trainer, um gleich mehrfach zu wechseln. Für Tino Lagator, der im Angriffsspiel kaum Akzente setzen konnte, kam jetzt Ivan Milicevic ins Spiel. Insgesamt vier neue Spieler standen zu Beginn der zweiten Halbzeit bei Dynamo auf dem Platz. Neben Milicevic kamen nun auch noch Franke, Papadopoulos und Kirsten zu ihrem Einsatz.
Dynamo bemühte sich um eine bessere Offensive, aber Zagreb blieb kein einfacher Gegner. Gefährliche Torchancen brachten die Sachsen kaum zustande. Zwei Trainingseinheiten am Vormittag steckten den Spielern zudem bereits in den Knochen. Die Kroaten waren mit einigen Nationalspielern bestückt und es machte sich bemerkbar, welches Kaliber die Dresdner vor der Brust hatten. Nach etwas mehr als einer Stunde hatte der eingewechselte Rukavina dann die Gelegenheit, auf 3:0 für Zagreb zu erhöhen, doch der immer noch nasse Rasen spielte dem Stürmer ein Schnippchen.
Probestürmer Milicevic bewegte sich im Vergleich zu Lagator wesentlich besser, aber durch die fehlende Offensive der Schwarz-Gelben konnte auch er sich nicht entscheidend in Szene setzen. In der Schlussphase blieben dann auch die Gäste hinter ihrer Klasse zurück und die Fehlabspiele häuften sich. Die in blau-weiß spielenden Kroaten ließen ihre Zielstrebigkeit zum Tor vom wieder einsetzenden Regen wegspülen und taten nur noch das Nötigste, um den Spielstand zu verwalten. Mit einem Doppelwechsel – Jänicke und Müller kamen neu in die Partie – wollte Peter Pacult nochmal frischen Wind in seine Offensive bringen, was jedoch nur bedingt aufging. Brenzlig wurde es fünf Minuten vor Abpfiff noch einmal, als Benjamin Kirsten mit viel Risiko aus seinem Tor stürzte und gegen den durchgebrochenen Brodic im letzten Moment klären konnte. Den Schlusspunkt der Partie setzte dann Dynamo, als ein Schuss von Giannis Papadopoulos aus 18 Metern das Außennetz streifte.
Nach dieser Aktion pfiff Gencay Hürman, der zum dritten Mal in Folge als Schiedsrichter für ein Spiel der SGD die Verantwortung trug, das Duell gegen den kroatischen Meister und Champions-League-Teilnehmer ab. Nach zwei Siegen mussten die Schwarz-Gelben gegen einen hochkarätigen Gegner eine Niederlage einstecken, die jedoch im Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben neue wertvolle Aufschlüsse brachte. Morgen steht schon der nächste Test auf dem Programm. Am Nachmittag geht es um 14:30 Uhr deutscher Zeit gegen den TSV 1860 München.
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