Mit einem überraschenden, jederzeit aber überzeugenden Aufritt besteht die Sportgemeinschaft Dynamo den letzten echten Härtetest vor dem Beginn der neuen Zweitliga-Saison. In einem unterhaltsamen Spiel schlagen die Sachsen aus Elbflorenz die Angelsachsen aus London mit 3:0. Nach 20 Minuten brachte Robert Koch die Schwarz-Gelben in Führung, die in der zweiten Halbzeit nach Treffern von Hasan Pepic und Cüneyt Köz ausgebaut wurde. Nach einem hitzigen Tag in Dresden sorgte Dynamo am Abend für ein wahres Feuerwerk auf dem Rasen. Das seit Wochen ausverkaufte Freundschaftsspiel sorgte bereits vor dem Anpfiff für mächtig viel Aufregung. Gespannt waren die Fans vor allem auf die Startelf, die Dynamo-Trainer Ralf Loose nominierte. Der Coach vertraute seiner Stammelf der letzten Spielzeit, einzig Anthony Losilla durfte von den Neuzugängen von Anfang an im schwarz-gelben Dress auflaufen. Robert Koch führte sein Team als Kapitän auf das Feld, das für die anstehenden 90 Minuten fest in Dynamo-Hand war. Die erste Chance im Spiel hatte Vujadin Savic per Kopf nach einem Eckball, auf der anderen Seite sorgte Ricardo Vaz Te zweimal für Gefahr im Strafraum.
Nach einer Anfangsphase, in der sich beide Mannschaften wenig schenkten und viel Laufarbeit leisteten, gingen die Gastgeber nach zwanzig Minuten in Führung. Sebastian Schuppan hatte sich auf der linken Seite nach vorn begeben und fand in Robert Koch einen eiskalten Vollstrecker, der den Flankenball direkt mit dem Fuß über die Linie ins Tor drücken konnte. Das Stadion wurde zum ersten Mal zum richtigen Hexenkessel. Die etwa 300 Gästefans hatten dem stimmgewaltigen Dynamo-Chor nicht viel entgegen zu setzen. Im weiteren Verlauf der Partie neutralisierte sich das Geschehen auf dem gut bespielbaren Rasen. West Ham United fand keine Mittel, die gut stehende und immer konzentrierte Abwehr zu durchbrechen. Positiv anzusehen war ebenso, dass die schwarz-gelben Verteidiger kaum Bälle nach vorn schlugen und viele Situationen unter Druck spielerisch lösten.
In der Halbzeitpause wechselten beide Teams, auf Dynamo-Seite stand eine halbe neue Mannschaft bereit, um die knappe Führung zu verteidigen. Im zweiten Durchgang waren gerade mal sechs Minuten gespielt, als die vollbesetzte Hütte ein zweites Mal jubeln durfte. Ein toller Angriff über die linke Seite ließ den Ball bei Neuzugang Hasan Pepic landen, der zunächst im ersten Versuch am englischen Verteidiger nicht vorbei kam. Trotzdem war er zur Stelle, als ihm der Ball nach der missglückten Abwehreinlage erneut vor die Füße fiel. Mit einem Schuss traf er ins leere Tor und sorgte für eine komfortable 2:0-Führung. Kurz darauf hatte Mickael Poté schon das dritte Tor auf dem Fuß, aber sein Ball ging knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Nach einer Stunde hatten die Gäste aus London nochmal die Gelegenheit, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch Stümer Ricardo Vaz Te stand bei seinem Schuss nicht nur im Abseits, sondern fand auch in Benjamin Kirsten seinen Meister, der glänzend parierte.
West Ham United, die mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison stehen, fand danach kaum noch ins Spiel. Chancen der Gäste waren Mangelware, umso mehr präsentierte sich die Dresdner Offensive in Spiellaune. Besonders Neuzugang Idir Ouali rannte mehrfach auf das Tor von Jussi Jääskelainen zu, scheiterte aber jedesmal mit seinen Schussversuchen am Keeper der Engländer. Nach weiteren Wechselspielen auf beiden Seiten zelebrierten die Zuschauer auf den Rängen, angetrieben vom unermüdlich singenden K-Block, eine einmalige Atmosphäre unter Flutlicht. Insgesamt 28.253 Besucher erlebten eine souverän agierende Dynamo-Mannschaft, die keine Zweifel aufkommen ließ, das Spiel gewinnen zu wollen. Den Schlusspunkt dieses tollen Auftritts setze nach einem Eckball Cüneyt Köz, der unbedrängt per Kopf das dritte Tor erzielte und den Sieg in dieser Höhe vielleicht auch nicht unverdient perfekt machte.
Sportlich scheint Dynamo für den Zweitliga-Auftakt in Bochum gerüstet zu sein, auch wenn Ralf Loose nach dem Spiel meinte, dass solche Freundschaftsspiele einen eigenen Charakter haben, weil man müde Spieler gegen frische Kicker austauschen kann. Im Spielbetrieb um Punkte ist sowas nicht möglich, weswegen der Coach trotz des deutlichen Sieges realistisch bleiben wollte.
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