"Wir stecken im Abstiegskampf und in dieser Situation darf niemand erwarten, dass wir unseren Gegner an die Wand spielen und einfach mal so gewinnen", resümierte Kapitän Sebastian Schuppan nach den 90 Minuten im Jahn-Stadion. Die Schwarz-Gelben trennen sich Regensburg mit 0:0 und halten damit ihren Kontrahenten im Kampf um den Klassenherhalt auf Abstand. Zwar blieben die Dresdner im vierten Spiel in Folge ohne Niederlage, kassierten zum zweiten Mal nacheinander kein Gegentor, doch diese eigentlich guten Umstände können über den unglücklichen und ärgerlichen Spielverlauf der 90 Minuten nicht gänzlich hinwegtäuschen.
Ralf Loose hatte die gleiche Startelf wie zuletzt gegen Aalen nominiert, mit Mickael Poté und Lynel Kitambala erneut auf eine Doppelspitze gesetzt, um Tore zu erzielen. In den Fanblöcken beider Vereine blieb es auch diesmal in den ersten zwölf Minuten still. So dauerte es auch etwas länger, bis das Geschehen auf dem Rasen und den Rängen echtes Zweitliga-Format bekam. Das erste Achtungszeichen setzte Anthony Losilla, der nach einem Querpass von Trojan aus zentraler Position zum Schuss kam. Der Franzose fand seinen Meister allerdings in Jahn-Keeper Patrick Wiegers, der zum ersten Mal die Schwarz-Gelben zur Verzweiflung brachte. Wenige Augenblicke später erhielt Dynamo die nächste sehr gute Gelegenheit zur Führung. Lynel Kitambala setzte sich nach Zuspiel seines Sturmkollegen Poté gegen einen Gegenspieler durch und hatte freie Bahn, scheitere jedoch am gut parierenden Heimtorwart. Mit diesen Chancen hatten die Dresdner die Partie in die Hände genommen und konnten dadurch ihr eigenen Offensivspiel aufziehen, während die Hausherren bei ihren wenigen Angriffsbemühungen harmlos blieben.
Zum ersten Mal machten die Regensburger nach 27 Minuten auf sich aufmerksam, als Amachaibou aus der Distanz sein Schussglück versuchte und den Ball auf die Querlatte setzte. Anschließend überschlugen sich auf dem Feld die Ereignisse. Mickael Poté kam nach einem langen Ball in den Strafraum im Zweikampf mit Kamavuaka zu Fall und Schiedsrichter Christian Bandurski zeigte sofort auf den Punkt. Elfmeter für Dynamo und zu allem Unglück folgte für die Gastgeber auch noch ein Platzverweis. Es schien alles in die richtige Richtung zu laufen und als sich Filip Trojan die Kugel schnappte, um Verantwortung zu übernehmen und Nervenstärke zu beweisen, drückten die 1.400 Dynamo-Fans im Stadion kräftig die Daumen. Sekunden später stand jedoch nicht der schwarz-gelbe Freudentaumel im Mittelpunkt, sondern erneut der klasse reagierende Wiegers im Jahn-Tor, der den Linksschuss von Trojan abwehren konnte.
Die Schwarz-Gelben hätten ihren Vorteil durch die eigene Überzahl nur zwei Minuten später fast verloren, als ein Freistoß aus 30 Metern, getreten durch Kotzke, unhaltbar für Benjamin Kirsten an den linken Pfosten krachte. Diese Chance ließ das Regensburger Publikum schnell wieder Hoffnung fassen, doch die vom Abstiegskampf geprägte Partie blieb zu jedem Zeitpunkt aus spielerischer Sicht alle positiven fußballerischen Elemente schuldig. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wendete sich das Blatt dann gegen Dynamo. Die Nachspielzeit war schon im Gange, als Anthony Losilla mit gestreckten Beinen in Sembolo sprang. Der Schiedsrichter wertete dieses Vorhaben als Absicht und schickte den Franzosen mit Rot für den Rest des Spieles in die Kabine. Unmittelbar danach folgte der Halbzeitpfiff.
Zwei Platzverweise, null Tore - die erste Halbzeit bot im Vergleich zum zweiten Durchgang wenigstens noch aufregende Momente, auch wenn Dynamo zu diesem Zeitpunkt hätte führen müssen. Ralf Loose reagierte und brachte mit David Solga für Pechvogel Trojan und Giannis Papadopoulos für den gelbrot-gefährdeten Fiel zwei neue Spieler im defensiven Mittelfeld. Auch die taktische Formation wurde umgebaut, so dass die Schwarz-Gelben jetzt nur noch mit einem Stürmer agierten. Die ersten zwanzig Minuten in der zweiten Halbzeit plätscherten vor sich hin, ehe es in der Schlussphase dann doch nochmal spannend wurde. Verantwortlich dafür waren zunächst die Regensburger, die zweimal für erhebliche Gefahr im Dynamo-Strafraum sorgten. Erst musste sich Kirsten tollkühn auf den Ball stürzen, nachdem die Gastgeber gleich dreifach den Torschuss probierten, anschließend rettete der zuletzt oft gescholtene Gueye souverän mit einem sauberen Tackling gegen Weidlich, der freistehend auf Kirsten zulief. Zwar forderten die Heimfans vehement einen Elfmeterpfiff, der aber zurecht ausblieb.
Auf der Gegenseite musste zum wiederholten Mal der Jahn-Keeper reagieren, als er einen Distanzschuss von Papadopoulos mit einer spektakulären Flugeinlage parieren konnte. Als Torverhinderer etablierte sich Wiegers dann endgültig, als er in den letzten Minuten gleich zwei sehr gute Dynamo-Chancen zunichte machte. Erst hatte Idir Ouali mit einem Schlenzer auf das lange Ecke kein Glück, kurz vor dem Abpfiff ließ er Poté nach einem Kopfball aus Nahdistanz verzweifeln.
So blieb es im Abstiegsduell bei einem torlosen Unentschieden, dass keiner Mannschaft so richtig weiterhilft. Dynamo verpasst die gute Gelegenheit, den Abstand auf den direkten Kontrahenten zu vergrößern und geht mit 15 Punkten aus der Hinrunde raus. Allerdings folgt in einer guten Woche das nächste wichtige Heimspiel, wenn es am Sonnabend, dem 8. Dezember um 13 Uhr gegen den direkten Tabellennachbarn VfL Bochum geht.
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