saison20122013
17. Februar 2013 // 17.18 Uhr

Erfolgreicher Abstiegskrimi: Dynamo darf Hoffnung schöpfen

Es war ein spannender und wechselhafter Fußballnachmittag vor 19.444 Zuschauern, die zum Großteil nach 90 Minuten mit erleichterten Gesichtern fröhlich gestimmt nach Hause gehen konnten. Nach dem 3:1-Sieg der SG Dynamo Dresden gegen den SV Sandhausen rücken die Schwarz-Gelben in der Tabelle am Kontrahenten vorbei zurück auf den Relegationsplatz.

Es war der im Vorfeld viel gepriesene und hart umkämpfte Abstiegskrimi und definitiv nichts für schwache Nerven. Peter Pacult, der noch in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel sagte, auf Lynel Kitambala verzichten zu wollen, ließ den Stürmer dann doch kurzfristig aus dem Sack, um den Gegner damit zu überraschen. Es war nicht die einzige Veränderung in der Startelf der Schwarz-Gelben. Für den gelbgesperrten Tobias Kempe rückte Tobias Jänicke in die Startelf, den verletzten Denis Streker vertrat David Solga im defensiven Mittelfeld und die Rolle als rechter Außenverteidiger übernahm Florian Jungwirth für den ebenfalls verletzten Cheikh Gueye.

Die Schwarz-Gelben legten los wie die Feuerwehr und kamen bereits in der Anfangsphase zu mehreren hochkarätigen Möglichkeiten. Überfallartig ging es immer wieder in Richtung des Sandhausener Tores. Die dritte Gelegenheit führte dann zum frühen 1:0. Idir Ouali hatte über die linke Angriffsseite mal wieder seine Schnelligkeit ausgespielt und fand diesmal auch den freistehenden Mitspieler. Lynel Kitambala lauerte am Elfmeterpunkt auf die Eingabe seines Kollegen und verwandelte den Ball sicher mit einem Schuss zur wichtigen Führung. Auf der wollten sich die Schwarz-Gelben jedoch nicht ausruhen. Mit schnellen Vorstößen über beide Außenbahnen setzten sie das Rezept ihres Trainers in bester Weise um und brachten die Gästeabwehr damit mehrmals in arge Bedrängnis. Kitambala, Poté und Ouali nahmen jeweils freistehend das Tor ins Visier, scheiterten jedoch an der fehlenden Zielgenauigkeit.

Nach etwa einer halben Stunde ließen sich die Schwarz-Gelben vom Gegner dann in die eigene Hälfte drängen. Zu oft und schnell verloren die Pacult-Schützlinge bei eigenem Besitz den Ball, der mit fortlaufender Spielzeit jetzt auch öfter gefährlich im Dynamo-Strafraum auftauchte. Vor allem Frank Löning bewies seine Torgefährlichkeit. Zweimal konnte ein Dresdner Bein nach Standardsituationen den Einschuss noch verhindern. Mit Glück und Geschick retteten sich die Schwarz-Gelben schadlos in die Halbzeitpause, doch auch danach fanden sie nicht das richtige Rezept, um wieder mehr Kontrolle über das Spielgeschehen zu erhalten.

Sandhausen ließ in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit nicht locker und drängte auf den Ausgleich, den Benjamin Kirsten mit einer tollen Parade im letzten Moment zunächst vereiteln konnte. Dynamo verschaffte sich mit einem eigenen Angriff etwas Luft zum Verschnaufen, doch schon der nächste Ansturm der Gäste führte zum Gegentreffer. Wieder war es Löning, der sich im Zweikampf zu leicht gegen David Solga durchsetzen konnte. Nach einem Pass auf Wooten, der freistehend im Strafraum an den Ball kam, war es um die Zuversicht der Dynamo-Fans geschehen. Ohne Abwehrchance für Kirsten versenkte der Gästestürmer den Ball unter der Querlatte. „Da war die Stimmung am Kippen“, wie es Sandhausen-Trainer Hans-Jürgen Boysen nach dem Spiel bemerkte, „aber wir konnten diese Situation nicht für uns nutzen.“ Den Schwarz-Gelben spürte man nach dem Ausgleich die Unsicherheit an und auch das Publikum auf den Rängen konnte die Unzufriedenheit über das Ergebnis nicht komplett verstecken. Nervös spulten die Dresdner jetzt ihr Pensum herunter und es drohte ein bitterer Nachmittag für die Dynamo-Seele.

So musste Peter Pacult vom Spielfeldrand neue Impulse setzen. Mit Robert Koch und Tobias Müller brachte er zwei frische Offensivkräfte und sollte am Ende damit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nach einem Eckball kam der Ball über Savic bei Poté an, dem es aus wenigen Metern aber nicht gelang, Daniel Ischdonat per Kopf zu überwinden. Doch diesmal war das Glück ganz auf schwarz-gelber Seite. Das runde Leder sprang nach der Abwehr direkt vor die Füße von Tobias Müller, der aus zwei Metern zum vielumjubelten 2:1 abstauben konnte. Nun schien im Dynamo-Spiel der Bann gebrochen zu sein. Nur vier Minuten nach der Führung rollte der nächste Angriff der Dresdner auf das Gästetor. Diesmal kam Tobias Müller frei an der Strafraumgrenze zum Schuss. Sein erster Versuch aus vollem Lauf wurde noch vom Pfosten gestoppt, doch der Schütze lief weiter und konnte den Abpraller ins leere Tor versenken.

Nun war auch auf den Rängen das große Zittern vorbei, denn mit diesem Vorsprung schien der wichtige Heimsieg nur noch eine Formsache zu sein. Als sich zehn Minuten vor dem Ende die Gäste nach einem harten Foul von Kandziora gegen Savic auch noch selbst dezimierten, weil Schiedsrichter Gagelmann den Übeltäter mit Rot vorzeitig zum Duschen schickte, lief die Partie endgültig in die richtige Richtung. Sandhausen-Trainer Boysen zog am Ende ein trauriges Fazit: „Wir haben uns zuviele Fehler erlaubt und deshalb unnötig, aber verdient verloren.“ Sein Trainerkollege auf Dresdner Seite, Peter Pacult, durfte sich dagegen über den ersten Sieg in seiner zweiten Amtszeit freuen, „der aufgrund der ersten Halbzeit auch in Ordnung geht“.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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