Wessen Herz schwarz-gelb schlägt, konnte nach Abpfiff der Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FSV Frankfurt wohl nur schwer verstehen, warum an der Anzeigetafel ein 3:1-Sieg für die Hausherren zu lesen war. Zu groß war nach 90 Minuten die Enttäuschung bei den Fans über die verpasste Gelegenheit, mit einem Sieg den Anschluss an die direkten Nichtabstiegsplätze gering zu halten. Mit hängenden Köpfen schlichen die Dresdner Spieler vom Rasen, aber sie wussten genau, weshalb gegen die Bornheimer das dringend benötigte Erfolgserlebnis misslang.
Dabei hatten sich die Schwarz-Gelben zur Halbzeit durchaus Respekt bei den Gastgebern verschafft und mit einer kämpferisch und spielerisch couragierten Leistung dem Tabellenfünften mehr als nur Paroli geboten. Den einzigen Vorwurf, den man den Schützlingen von Peter Pacult schon zu diesem Zeitpunkt machen konnte, war die mangelhafte Chancenverwertung, zu der sich zu allem Unglück auch das Pech gesellte. Idir Ouali hatte zunächst die größte Möglichkeit zur Dynamo-Führung, die er jedoch freistehend kläglich vergab, als er einen Querpass nicht im leeren Tor unterbringen konnte und den Ball stattdessen in den Frankfurter Himmel schoss. Zweimal ließ auch Tobias Müller aussichtsreiche Gelegenheiten aus, während beim Pfostenschuss von Cristian Fiel der Fußballgott wohl noch beim Mittagsschlaf von besseren schwarz-gelben Zeiten träumte. Weil auch das Team von FSV-Coach Benno Möhlmann unter den Augen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der mit Steffi Jones unter den Zuschauern weilte, in den ersten 45 Minuten in keinster Weise die gute Saisonplatzierung rechtfertigen konnte, ging es torlos in die Kabine.
Im zweiten Durchgang waren nur wenige Minuten gespielt, als Tobias Kempe eine Kopfballablage von Filip Trojan erhielt und eigentlich alles richtig machte. Mit der Brust nahm er den Ball an, legte sich die Kugel auf den linken Fuß und zog ab. FSV-Keeper Klandt schien schon geschlagen, doch einem Dresdner Torerfolg stand wieder der Pfosten im Wege. Diese Chance schien ein Weckruf für die Gastgeber gewesen zu sein, die plötzlich immer besser aufspielten. Dynamo geriet in der eigenen Hälfte immer öfter in Bedrängnis und hatte schließlich das Nachsehen, als Yannick Stark einen abgewehrten Ball im Strafraum mit links in die Maschen legte. Die Führung für die Frankfurter stellte den bis dahin deutlich von Dynamo bestimmten Spielverlauf völlig auf den Kopf, aber auch in ein anderes Licht. Waren die Dresdner bis dahin dran am möglichen Auswärtssieg, gerieten sie danach schnell auf die Verliererstraße, denn nur zwölf Minuten nach dem ersten Treffer erhöhte John Verhoek, der sich im gegnerischen Strafraum durchsetzte und den Ball an Kirsten vorbei zum 2:0 über die Linie schob.
Peter Pacult reagierte, brachte Dmitri Khlebosolov ins Spiel. Der junge Stürmer kam zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz im schwarz-gelben Trikot. Mit etwas Glück hätte der Dynamo-Trainer mit diesem Wechsel erneut ein goldenes Händchen bewiesen, doch als der neue Mann nach einem Pass in die Spitze frei vor Klandt auftauchte, ging die Fahne fälschlicherweise wegen Abseits nach oben und der erfolgreiche Torschuss des Weißrussen blieb ergebnislos. Die Zeit lief nun gegen die Schwarz-Gelben, für die es auch kaum noch ein Durchkommen gab. Die Gastgeber, die vor der Pause noch behäbig und offensiv ungefährlich auftraten, ließen hinten immer weniger zu und suchten selbst den Weg nach vorn. Als Roshi sechs Minuten vor dem Abpfiff aus wenigen Metern das dritte Tor für den FSV Frankfurt markierte, waren die Messen gelesen. Daran änderte auch der sofortige Anschlusstreffer von Pavel Fort nichts mehr, der für Idir Ouali eingewechselt wurde und ein Zuspiel von Filip Trojan alleinstehend vorm Tor verwandeln konnte.
Am Ende stand für Dynamo eine bittere Niederlage zu Buche, der die Dresdner auf dem Relegationsplatz verweilen lässt. Drei Punkte beträgt der Rückstand jetzt auf den ersten direkten Nichtabstiegsplatz, den ausgerechnet der sächsische Rivale aus dem Erzgebirge belegt. Bei noch drei ausstehenden Spielen haben die Schwarz-Gelben aber immer noch alle Chancen, mit ihren zuletzt gezeigten Leistungen zwei zusätzliche Spiele zu vermeiden. Der Blick geht deshalb nach vorn, denn am Freitagabend ist der SC Paderborn zu Gast. Fehlen wird in dieser Partie Cristian Fiel, der heute seine fünfte Gelbe Karte der Saison erhielt.
Das Fanprojekt Dresden wertet jedes Auswärtsspiel der SG Dynamo Dresden mit Hilfe eines Fragebogen aus, der von allen Dynamo-Fans ausgefüllt werden kann. Die Ergebnisse gehen den jeweiligen Kooperationspartnern vor Ort schriftlich zu. Hier gehts zum Fragebogen.
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