Vor dem Auswärtsspiel im DFB-Pokal gegen den SV Rödinghausen haben wir mit einem gesprochen, der 2007 als C-Jugendlicher zur SGD gekommen ist, bis 2015 das Trikot der Sportgemeinschaft getragen hat – und am Samstag in den gegnerischen Reihen stehen wird.
Franz Pfanne ist nach drei Jahren bei Budissa Bautzen im Sommer zum West-Regionalligisten gewechselt. Wir sprachen mit dem defensiven Mittelfeldspieler über sein persönliches Pokal-Losglück und den großen Schritt in die Ferne. Wir wollten wissen, welche Ziele er mit dem Sportverein verfolgt. Und er verriet uns, warum der VfL Wolfsburg auf Platz zwei seiner Wunschliste stand.Franz, wo hast du dir die Auslosung angeschaut und was ging ab, als das Aufeinandertreffen mit deinem Ausbildungsverein feststand?
Ich saß mit meiner Freundin und ihren Eltern vorm Fernseher. Als die beiden Lose gezogen wurden, hatte ich natürlich ein ganz breites Grinsen im Gesicht. (lacht) Und mein Handy ist gefühlt explodiert. Mir haben Leute geschrieben, von denen ich zum Teil ewig nichts mehr gehört hatte.
Hattest du ein Wunschlos?
Genaugenommen waren es drei – Dynamo, Wolfsburg oder die Bayern. Dass es dann mit Dynamo geklappt hat, ist natürlich eine tolle Geschichte. Aber auch alle anderen hier haben sich über das Los gefreut, weil sie natürlich wissen, dass Dynamo mit vielen Fans kommt und Stimmung mitbringen wird.
Dynamo und Bayern sind klar, aber warum Wolfsburg?
Mit Maximilian Arnold spielt mein bester Kumpel dort. Gegen ihn spielen zu können, wäre auch super gewesen. Das letzte Mal haben wir glaube ich in der D-Jugend gegeneinander gespielt. Er im Dynamo-Trikot, ich damals noch im Bautzen-Trikot.
Mit zwei Siegen – unter anderem gegen Rot-Weiß Essen – und einem Remis seid ihr gut in die Saison gestartet. Wo soll der Weg für Rödinghausen hinführen in dieser Saison?
Wir hatten uns vorgenommen, einen guten Start hinzulegen. Das ist uns geglückt. Jetzt wollen wir mit aller Macht versuchen, uns dort oben festzuspielen. Dann werden wir sehen, was hintenraus geht.
{media-left}Du standst in allen drei Saisonspielen über die volle Distanz auf dem Platz und hast schon zwei Vorlagen beigesteuert. Bist du angekommen bei deinem neuen Verein?
Auf jeden Fall! Ich habe mich sehr gut eingelebt hier. Und natürlich freue ich mich, dass ich auch sportlich gut Fuß gefasst habe und der Mannschaft schon helfen konnte.
Auf welcher Position wirst du eingesetzt?
Auf der Sechs, was im Grunde auch meine Lieblingsposition ist. Ich habe in den letzten Jahren auch immer mal wieder in der Innenverteidigung gespielt, aber im defensiven Mittelfeld fühle ich mich am wohlsten.
Wie kam der Kontakt nach Rödinghausen zustande?
Enrico Maaßen, unser Trainer, ist via Scouting auf mich aufmerksam geworden. Er hat sich einige Spiele von Budissa Bautzen angeschaut und ist dann auf mich zugegangen. Trainer und Verein haben sich sehr um mich bemüht und mich davon überzeugt, nach Rödinghausen zu fahren und mir einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Ich kannte den Verein bis dahin ja noch nicht. Was ich gesehen habe, hat mich begeistert. Das Gesamtpaket hat einfach sehr gut gepasst.
Obwohl du auch in Bautzen schon in der Regionalliga gespielt hast.
Ich hatte bei Budissa drei überragende Jahre, habe sehr gern in meiner Geburtsstadt gespielt. Aber ich bin überzeugt, dass ich mich in Rödinghausen als Fußballer weiterentwickeln kann. Ich habe hier einen Profivertrag und kann mich zum ersten Mal in meiner Karriere zu 100 Prozent auf Fußball konzentrieren. Dazu kommt, dass die Regionalliga West eine sehr spielstarke Staffel ist. Es sind einfach viele gute Faktoren zusammengekommen.
{media-right}Wie hältst du den Kontakt in die Heimat?
Klar ist mir der Schritt nicht ganz leichtgefallen. Ich habe zwölf Jahre in Dresden gelebt, bin jetzt 500 Kilometer weg. Extrem wichtig ist, dass meine Freundin mit mir mitgegangen ist. Sie ist gemeinsam mit meiner Familie mein wichtigster Rückhalt. Ansonsten telefoniere ich mehrmals in der Woche mit Freunden und meinen Eltern. Und wenn es passt, steigen wir ins Auto und fahren nach Dresden.
Worauf muss Dynamo am Samstag achten, wo liegen eure Stärken?
(lacht) Gebt ihr das dann direkt an Uwe Neuhaus weiter?
Kann sein, dass er es hier liest...
Ich denke, wir sind eine sehr mentalitätsstarke Mannschaft. Und wir werden uns sicher was einfallen lassen für Dynamo. Mehr will ich jetzt nicht sagen. (lacht)
Eine Pokalsensation hast du ja schon miterlebt…
Als wir 2014 Schalke aus dem Pokal geworfen haben, stand ich im Kader. Damals war es auch ein Zwei-Klassen-Unterschied. Aber am Samstag wird es für mich ein anderes Erlebnis, weil ich hoffentlich das erste Mal in diesem Wettbewerb auch auf dem Platz stehen werde. Und das gegen Dynamo, besser geht es nicht!
Franz, danke dass du dir Zeit für das Interview genommen hast, wir sehen uns am Samstag in Lotte!
Interview: Jan Franke
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