In den 60er-Jahren beackerte er die gegnerischen Strafräume oder hielt als Mittelfeldspieler Stürmern wie Hansi Kreische den Rücken frei. 1971 war er Teil der Mannschaft, die das erste Double der Vereinsgeschichte gewann. 2001 übernahm er die erste Mannschaft der SGD in der viertklassigen Oberliga als Interimstrainer. Danach war er für 121 Spiele Co-Trainer unter Christoph Franke, mit dem zusammen er Dynamo wieder in die 2. Bundesliga führte. Heute ist er Co-Trainer der U17-Bundesliga-Junioren. Am Montag feiert Meinhard Hemp seinen 70. Geburtstag. Die SG Dynamo Dresden gratuliert ihrem ehemaligen Spieler ganz herzlich zu diesem Ehrentag.
„Meinhard Hemp ist sicher einer von denen, die vom Namen her nicht in der ersten Reihe stehen. Aber seine hervorragenden menschlichen Qualitäten stünden jeder Fußballmannschaft und jedem Verein gut zu Gesicht. Meinhard Hemp hat sich nicht nur als Spieler immer voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Auch als Trainer und Co-Trainer hat er sich in schwierigen Zeiten zur Verfügung gestellt und erfolgreich Verantwortung übernommen. Hervorheben möchte ich aber insbesondere sein anhaltendes Engagement in der Nachwuchsarbeit. Dass er sich mit seinen 70 Lenzen hier noch so einbringt, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Ich gratuliere Meinhard Hemp im Namen des Vereins ganz herzlich zu seinem 70. Geburtstag“, sagte Dynamo-Präsident Andreas Ritter am Montag.
Meinhard Hemps erste Station als Fußballer war – neben der Straße – die Schülermannschaft von Motor Niedersedlitz. Zusammen mit anderen Talenten wurde er zwischen 1954 und 1962 in der Dresdner Fußballschule an der Marienallee ausgebildet. In dieser Zeit – als 14-Jähriger – wechselte er in den Nachwuchs der SG Dynamo Dresden.
Im Alter von 20 Jahren schien seine vielversprechende Zukunft als Fußballer schon vorüber. 1962 erkrankte Hemp an Gelbsucht und die ärztliche Prognose verhieß ihm das Laufbahnende. Doch die Kämpfernatur Hemp besiegte die Krankheit, so dass er seinen Weg zurück auf den Rasen schließlich fand. Im Januar 1963 stand er zum ersten Mal in der Oberliga-Elf von Dynamo Dresden. Im Spiel gegen den SC Wismut Karl-Marx-Stadt wurde er als Linksaußen-Stürmer eingesetzt. In den Folgejahren erlebte er mit Dynamo zwei Abstiege – und sechs Einsätze im Europapokal. Die ersten internationalen Auftritte der Sachsen gegen die Glasgow Rangers, Partizan Belgrad und Leeds United erlebte Hemp als Spieler. Doch das „Alltagsgeschäft“ stand weiter an erster Stelle: Nach dem Abstieg 1968 gehörte die „Pferdelunge“, wie Hemp wegen seines enormen Laufpensum gerufen wurde, mit 28 Einsätzen zu den wichtigen Stützen der Mannschaft, die den sofortigen Wiederaufstieg aus der Zweitklassigkeit schaffte.
Die Jahre 1969 bis 1971 waren der Höhepunkt in Meinhard Hemps fußballerischer Laufbahn. In beiden Spielzeiten gehörte er zum Stamm der schwarz-gelben Oberliga-Mannschaft. 1971 feierte er mit Dörner, Kreische und Co. den Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und FDGB-Pokal-Sieg. Danach klang die sportliche Karriere des Stürmers und Mittelfeldmotors langsam aus. Sein letztes Oberligaspiel bestritt Hemp im Januar 1972. Insgesamt brachte er es auf 102 Oberligapartien (6 Tore).
Meinhard Hemp ließ seine Zeit als Aktiver zunächst als Kapitän von Dynamos zweiter Mannschaft ausklingen. Dort zog ein Mittelfußbruch einen Schlussstrich unter seine Zeit bei der Sportgemeinschaft. Beim FSV Lokomotive Dresden machte er schließlich 1977 sein letztes Spiel.
Danach arbeitete er 25 Jahre lang in der Reichsbahndirektion und nebenbei viele Jahre als Übungsleiter beim ESV Lok. Nach der Wende wurde Hemp auch im Dynamo-Nachwuchs tätig. 2001 übernahm er kurzfristig den Cheftrainer-Posten, der nach der Entlassung von Cor Pot vakant geworden war. Dynamo spielte damals im Mittelmaß der viertklassigen Oberliga. Von dort aus führte Christoph Franke den Verein wieder in die 2. Bundesliga. An seiner Seite als Co-Trainer stand Meinhard Hemp. Heute engagiert sich Hemp wieder für den Nachwuchs der SGD. Als Co-Trainer assistiert er dem Chefcoach der U17-Bundesliga-Junioren.
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