Rechtsanwalt
11. Oktober 2013 // 12.48 Uhr

Informationsveranstaltung dauerte bis in späte Abendstunden

Geschäftsführung und Rechtsanwalt Dr. Jörg Heyer diskutieren mit über 200 Fans und Mitgliedern


Die Informationsveranstaltung zum Thema „Pokalausschluss“ am Donnerstag ging bis in die späten Abendstunden. Ab kurz nach 19 Uhr gaben zunächst Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller und im Anschluss Rechtsanwalt Dr. Jörg Heyer einen umfassenden Einblick in die juristische und „politische“ Gemengelage, aus der heraus die Verantwortlichen bis Ende Oktober über das weitere Verfahren des Vereins befinden müssen. Grundsätzlich dreht es sich um die Frage, ob Dynamo Dresden vor einem staatlichen Gericht (Oberlandesgericht Frankfurt/M.) einen Aufhebungsantrag gegen den Spruch des Ständigen Schiedsgerichts stellt. Diese Instanz hatte am 14. Mai das Urteil des DFB-Bundesgerichts zum Pokalausschluss der SG Dynamo Dresden für die laufende Saison bestätigt.

Nach den grundlegenden Erläuterungen durch Anwalt Heyer und Christian Müller nutzten die über 200 anwesenden Fans und Mitglieder die Gelegenheit, das Thema ausführlich mit den beiden zu diskutieren. Eines wurde dabei abermals sehr deutlich: Das Thema polarisiert und weckt Emotionen – bei allen Beteiligten. Ein Konsens – mit dem im Vorfeld auch niemand gerechnet hatte – stellte sich nicht ein. Kontroversen gab es nicht nur zwischen Publikum und Podium, sondern auch zwischen den Gästen der Veranstaltung. Wenn ein Fazit des Abends gezogen werden soll, dann müsste es wohl in etwa so lauten: Allen Beteiligten – Fans, Mitgliedern, Vereinsverantwortlichen und selbstverständlich auch Rechtsanwalt Dr. Jörg Heyer – ist bewusst, dass die in knapp drei Wochen anstehende Entscheidung für den Verein von großer Tragweite ist. Und dass beide offenstehende Wege bestimmte Risiken bergen, die auch nach profunder Kenntnis der Sachlage nicht restlos einsehbar sind. In jedem Fall wird sich die nötige Abwägung an beiden „Extremen“ zu orientieren haben: an den Chancen, aber auch an den Risiken.Die Mehrheit der Fans und Mitglieder verließ die VIP-Räumlichkeiten des „glücksgas stadions“ erst nach 22 Uhr. Doch auch danach wurde noch weiter diskutiert. So entließ die Stadionwache die letzten Besucher erst eine halbe Stunde nach Mitternacht. Eines steht jetzt schon fest: Das weitere Vorgehen wird auch vom Verlauf des DFB-Bundestag beeinflusst, der am 24. Und 25. Oktober in Nürnberg stattfindet. Dort wird auch der künftige Umgang mit dem die verschuldensunabhängige Haftung der Vereine begründenden Paragraph 9a der Rechts- und Verfahrensordnung auf der Tagesordnung stehen. Aufgrund der durch Dynamo Dresden maßgeblich angestoßenen Debatte zeichnet sich beim DFB ein Umdenken ab, was die Interpretation und vor allem die künftige Anwendung des Paragraphen anbetrifft.

Rechtsanwalt Dr. Jörg Heyer: „Die Erfolgsaussichten vor einem staatlichen Gericht beziffere ich mit 50:50. Verhandelt würde dort allerdings nicht Paragraph 9a der Rechts- und Verfahrensordnung. Ein Zivilgericht würde gegebenenfalls nur den Spruch des Schiedsgerichts aufheben. Damit würde der Fall zurück vor das Schiedsgericht gehen, welches erneut über das Urteil des Bundesgerichtes zu befinden hätte. Unabhängig vom weiteren Verlauf müsste Dynamo dann damit rechnen, dass der DFB in anderen noch gegen den Verein anhängenden Verfahren zu unerfreulichen Strafen greift.“

Bei Klageverzicht besteht für Dynamo hingegen die Chance, die existentielle Bedrohung des Vereins, die sich aus der bisher in der Rechtsprechung des DFB angewendeten „Sanktionsspirale“ ergibt, abzuwenden. Geschäftsführer Christian Müller: „Die Geschäftsführung muss mit kühlem Kopf abwägen, welches Vorgehen mehr im langfristigen Interesse des Vereins liegt. Das ist ihr Auftrag, nicht mehr und nicht weniger. Natürlich spielen die Emotionen der Anhänger und viele als ungerecht empfundene Bestrafungen des Vereins durch den DFB dabei eine Rolle. Aber auch ein Umdenken muss erlaubt sein. Oftmals haben Abrüstung und ein wechselseitiger Vertrauensvorschuss am Ende mehr gebracht.“

Eine ausführliche Videodokumentation der Informationsveranstaltung wird Anfang kommender Woche hier auf der Website und auf dem offiziellen Youtube-Kanal veröffentlicht. Damit soll im Sinne der aktuell vielerorts geführten Debatte der Austausch von Donnerstagabend auch all jenen Fans und Mitgliedern zugänglich gemacht werden, die nicht im Stadion sein konnten.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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