Verein
18. August 2014 // 14.26 Uhr

„Vielleicht lieben sie auch einfach den Fußball.“

Kalifornische Perspektiven auf Dynamo und Dresden


Zum Heimspiel gegen Preußen Münster war ein Journalist aus Kalifornien zu Gast. Evan R., ein Mann um die 30, gewinnendes Lächeln, etwas untersetzt, von sehr sportlicher Erscheinung, ein Mann, der ohne weiteres in einem Werbefilm für eine Outdoor-Marke mitwirken könnte. Evan R. schreibt für das Online-Newsportal „The Davis Enterprise“. Davis wiederum ist eine Stadt in Yolo County, im Norden des „Golden State“, etwa 100 Kilometer nordöstlich von San Francisco.US-Amerikaner, wenn sie in Europa unterwegs sind, gelten gemeinhin nicht unbedingt als wenig begeisterungsfähig. Kaum verwunderlich also, dass der Gast aus Yolo County ganz aus dem Häuschen war ob der Stimmung im Stadion beim zweiten Heimsieg in dieser Saison. Seinen Eindrücken hat er umgehend in einem Beitrag für „The Davis Enterprise“ Ausdruck verliehen: „Alles in allem 22.344 Fans, mehr als der Durchschnitt in der Major League Soccer, füllten das Stadion am letzten Samstag. Sie verwandelten die normalerweise ruhige Stadt in eine Zurschaustellung organisierten Lärms, der denjenigen die Ohren betäubte, die, wie ich, auf der Pressetribüne des Stadions saßen.“ Die Überschrift des Artikels ist ganz unzweideutig zu verstehen: „Der Gipfel der Fankultur“.

Der Beitrag ist jedoch nicht nur schmeichelhaft, sondern darüber hinaus auch interessant. Er wird, das sei vorweggenommen, die SG Dynamo Dresden in der Vorstellung seiner Leser positiv entstehen lassen: Als eine Art Quell ekstatischen Lebens. Eines Lebens in Schwarz-Gelb, versteht sich.

Interessant ist der Artikel vor allem deshalb, weil er einen radikalen Blick auf Dynamo, aber auch auf Dresden liefert. Radikal als fast schon fotografische Momentaufnahme eines Autors, der, davon dürfen wir ausgehen, vor seiner Stippvisite im Elbtal nur sehr wenig über die Stadt und den Verein wusste: „Vielleicht ist Dynamo die einzig mögliche Flucht vor der ostdeutschen Monotonie. Vielleicht symbolisiert der Kampf der Mannschaft auf dem Rasen den Kampf der Menschen im Osten Deutschlands während der letzten mehr als 50 Jahre. Vielleicht lieben sie auch einfach den Fußball.“

Natürlich liegt in diesen rhetorischen Mutmaßungen viel kalifornisches Pathos. Und auch der Schlusssatz deutet an, dass Evan R. ein Stück Reiseliteratur für seine Landsleute mit Fernweh vorgelegt hat: „Für 90 Minuten ist die Stadt vereint, in einer gelben Wand im Stadion (…) Das ist etwas, das wir Amerikaner nie auch nur annähernd verstehen werden.“ Aber seien wir doch mal ehrlich: Wenn heute wieder knapp 30.000 Menschen hier im Stadion wie ein Quell ekstatischen, schwarz-gelben Lebens außer Rand und Band geraten werden – haben wir dann wirklich eine Erklärung dafür?

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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