Nachdem sich unsere Talente sich in die wohlverdienten Weihnachtsferien verabschiedet haben, ließen wir Nachwuchsleiter Jan Seifert eine kurze Bilanz zum ersten Halbjahr 2017/18 ziehen. Da die aktuell laufende Zertifizierungsperiode in die Zielgerade einbiegt, wollten wir außerdem wissen, welchen Weg die Nachwuchs Akademie seit dem „3-Sterne-Siegel“ 2015 eingeschlagen hat.„Seif“, beginnen wir mit unseren Bundesliga-Teams, die im gesicherten Mittelfeld überwintern. Spiegelt dieses Zwischenergebnis die Qualität der Kader von U19 und U17 wider?
Beide Mannschaften haben eine klasse Hinrunde gespielt und unsere Erwartungen bisher eher übertroffen. Wir waren uns im Klaren darüber, dass die U19 mit Spielern wie Markus Schubert, Justin Löwe, Justin Schau und Eric Träger im Defensivverbund Qualität verloren hat, die wir nicht eins zu eins ersetzen konnten. Bei der U17 ist es eher umgekehrt, dort wussten wir, dass es vorne in dieser Saison etwas an Durchschlagskraft fehlt. Es freut mich sehr, dass es Matthias Lust und Cristian Fiel gelungen ist, ihre Mannschaften in der Hinrunde sichtbar zu entwickeln und zu stabilisieren. Das Punktepolster haben sich beide Teams redlich erarbeitet und verdient.
Ist die SGD im A- und B-Junioren-Bereich in der Bundesliga angekommen?
Auch wenn das übergeordnete Ziel nach wie vor der Klassenerhalt bleibt – wir spielen keinen Ergebnisfußball, sondern verfolgen mit kontrolliertem Ballbesitz eine klare Philosophie. Das haben wir uns in den letzten zwei Jahren erarbeitet und unsere Ziele auf diesem Weg auch erreicht. Deswegen kann man sagen, dass wir in der Bundesliga angekommen sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen können. Wir stehen immer noch in Konkurrenz mit Vereinen, die über andere Möglichkeiten verfügen als wir. Durch viel Fleiß und innovative Ansätze haben wir diese Situation gut angenommen, den Weg müssen wir weiter verfolgen.
{media-left}Die U16 hat den erwartet schweren Stand, konnte sich aber schon ein wenig akklimatisieren.
Wir wussten von Anfang an, dass es für die Mannschaft nicht leicht wird. Als jüngerer Jahrgang treffen die Jungs auf viele ambitionierte U17-Mannschaften, dazu kommen starke Reserveteams von Hertha BSC oder Leipzig. Hier fehlt uns noch die nötige Breite, um auch mit unserer U16 in der Regionalliga eine sehr gute Rolle zu spielen. Trotzdem hat Tino Gaunitz es geschafft, das Gebilde zu stabilisieren, die Jungs haben den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen bis zum Winter hergestellt. Bisher war es immer so, dass unsere Spieler in der zweiten Halbserie noch mal einen Entwicklungsschritt gemacht haben. Ich gehe davon aus, dass die Truppe bis zum Ende um den Klassenerhalt mitspielen kann.
Wie sieht’s bei den anderen Mannschaften aus?
Die U15 hat nach einem sehr guten Start eine Durststrecke durchlebt, aus der es sich wieder zu befreien gilt. Die Mannschaft musste aber auch verletzungsbedingte Ausfälle verkraften, zudem war mit Till Jacobi ein Talent zuletzt häufiger schon für die U16 im Einsatz. Für unsere Ausbildungsziele ist der Verbleib in der Regionalliga wichtig, aber das sehe ich aktuell nicht gefährdet. Alle anderen Mannschaften haben aus Ergebnissicht eine sehr ordentliche Hinrunde gespielt. Aber die Ausbildung steht immer im Vordergrund. Alle Jungs bekommen ihre regelmäßigen Einsatzzeiten, damit sie sich weiterentwickeln können.
In der Rückrunde 2017/18 schließen DFB und DFL die Zertifizierung ab, die Nachwuchs Akademie darf sich mit aktuell 3 Sternen an einem hohen Anspruch messen. An welchen Stellschrauben habt ihr seit 2015 vor allem gedreht?
Wir haben die Durchlässigkeit im Nachwuchs erhöht. Das heißt, wir bilden immer mehr Jungs von der U11 bis zur U19 aus und müssen weniger Spieler extern dazu holen. Beim Thema Durchlässigkeit zu den Profis sind wir gemessen an unserer eigenen Vergangenheit weiter auf einem guten Weg. Eine ganze Reihe von Spielern hat in den letzten zwei Jahren entweder hier in Dresden oder über Dynamo den Sprung in den Profifußball geschafft, die nächsten Jungs stehen in den Startlöchern. Trotzdem haben wir hier weiter Nachholbedarf, eine Herausforderung, der wir uns stellen. Wir haben die Trainingsqualität weiter erhöht, auch über die Investition ins Personal durch zusätzliche hauptamtliche Stellen. Vor allem in den Bereichen Leistungsdiagnostik, Athletiktraining und Sportpsychologie sind wir besser aufgestellt als 2015, können die Jungs dort spezifischer betreuen. Wir konnten die Fortbildungen unserer Trainer und Mitarbeiter verbessern. Und natürlich haben wir unsere Ausbildungskonzeption durch vielfältige interne und externe Analysen weiterentwickelt und umgesetzt, wie beispielsweise mit dem Perspektivteam, das im Frühjahr gestartet ist.
„Seif“, danke dir für das Gespräch und eine erholsame fußballfreie Zeit!
Interview: Jan Franke
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