Die SG Dynamo Dresden ist mit einem hochverdienten und im Ergebnis deutlichen Sieg in das neue Jahr gestartet. Nachdem die ersten beiden Testspiele in 2012 gegen Rot-Weiß Erfurt und Germania Halberstadt in Deutschland witterungsbedingt ausgefallen waren, konnte die Loose-Elf nun endlich – und ausgerechnet am Freitag dem 13. – das erste Testspiel im Türkei-Camp erfolgreich absolvieren. Dabei musste Ralf Loose in dieser Testbegegnung gegen den aktuell Tabellen-17. der niederländischen Eredivisie (1. Liga) gleich auf fünf angeschlagene Spieler verzichten.
Zuvor wurde die Mannschaft am Freitagmorgen um 7 Uhr erstmals seit der Ankunft in Antalya von der Sonne wachgeküsst. Eigentlich herrliches Wetter – ohne eine einzige Wolke am Himmel – um eine richtige Geburtstagsparty für Wolfgang Hesl zu feiern, wenn man nicht ausgerechnet im Trainingslager wäre. „Ich bin das jetzt schon seit fast acht Jahren gewöhnt, dass ich an meinem Geburtstag immer zur Vorbereitung auf die Rückrunde im Trainingslager bin. Seitdem ich mit 18 beim HSV Profi geworden bin, habe ich keinen Geburtstag mehr anders verbracht“, diktierte „Wolle“, wie er von den Mannschaftskollegen gerufen wird, zur täglichen „Medienzeit“ den anwesenden Dresdner Journalisten in den Notizblock. Danach gefragt, ob sich seine Mannschaftskollegen etwas Besonderes für ihn eingefallen haben lassen, antworte der nun 26-Jährige mit einem Lächeln: „Ja, haben sie! Ich habe eine Schokoladentorte zum Frühstück bekommen. Die wir auch gleich alle zusammen verputzt haben.“ Der Trainer hat zur Freude der Mannschaft ausnahmsweise ein Auge bei der kleinen „Kalorienbombe“ zugedrückt. Neben Hesl war auch Dynamos sonst so schweigsame Rechtsverteidiger Cheikh Gueye in der Hotellobby zu Gast und gab einer Dresdner Journalisten nach dem Frühstück und vor der zweiten Trainingseinheit (10 Uhr) gut gelaunt ein ausführliches Interview auf Französisch.
Innerhalb der vergangenen zweieinhalb Tage absolvierte die Mannschaft bereits sechs kräftezerrenden Trainingseinheiten bis zur ersten Testspielbegegnung am Freitagnachmittag gegen VVV-Venlo, welche unter anderem mit den ehemaligen Deutschland-Legionären Leiwakabessy (Aachen), Meeuwis (M´gladbach) und Gentenaar (Dortmund) antraten! Vor allem im ersten Durchgang, der um 15 Uhr Ortszeit angepfiffenen Partie, gegen den niederländischen Erstligisten mussten die ganz in Weiß spielenden Dynamos den Belastungen der zurückliegenden Tage etwas Tribut zollen.
Marcel Heller hatte nach einem ausgeglichenem Beginn in der 10. Spielminute nach feiner Einzelleistung den Dresdner Führungstreffer auf dem Fuß, als der 25-Jährige mit einer raffinierten Körpertäuschung am rechten Strafraumeck frei vors gegnerische Gehäuse zum Torabschluss kam – aber mit etwas Pech nur den Außenpfosten traf. Eine starke Szene des Ex-Frankfurters, die ein Tor durchaus verdient gehabt hätte. Das Glück war – zumindest – im ersten Durchgang ausschließlich auf Seiten der Niederländer: In der 28. Minute zog Linssen einen Freistoß von halbrechts gefährlich aufs Tor von Geburtstagskind Wolfgang Hesl, der den wohl noch leicht abgefälschten Ball nicht mehr erreichen konnte. Somit ging es bei angenehmen 15 Grad Celsius mit einem 0:1-Rückstand zum Pausentee.
Vor Wiederanpfiff veränderte Ralf Loose seine Mannschaft auf acht Positionen. Nach einer verkorksten ersten Hälfte, drehte Dynamo nun auf und bestimmte fortan mit zum Teil sehenswerten Offensivaktionen das Spiel nach Belieben. So dauerte es keine zwei Minuten bis Marcel Heller nach einer kraftvollen Vorarbeit vom wendigen Rechtsverteidiger Gueye den Ball ohne Probleme im Tor der Niederländer zum 1:1-Ausgleich unterbrachte. Heller spielte ab diesem Zeitpunkt wie entfesselt und deutete seine Qualität an, die im weiteren Saisonverlauf im Kampf um den Klassenerhalt noch wichtig für Dynamo werden könnte. So harmonierte er unter anderem bestens mit seinem neuen Sturmpartner Zlatko Dedic, rackerte viel über die Flügel und spielte neben dem 2:1-Führungstreffer (53.) durch Dedic noch weitere Chancen heraus. Dazu schalteten sich Sascha Pfeffer und der zur Halbzeit eingewechselte Marvin Knoll ebenso immer wieder belebend ins Angriffsspiel des Zweitligisten ein.
Dynamos Allrounder und Pokalheld Alexander Schnetzler spielte in der ersten Hälfte als Rechtsverteidiger. In den zweiten 45 Minuten beackerte er dann für den ausgewechselten Sebastian Schuppan die linke Abwehrseite. „Schnetz“ überzeugte mit einer unglaublichen läuferischen Leistung, indem er sich aus der Defensive heraus unermüdlich in der Offensive einbrachte und immer für seine Kollegen anspielbar war.
Ein wunderbares Zusammenspiel zwischen Marvin Knoll und Marcel Heller in der 59. Minuten vor dem VVV-Gehäuse ging für die Niederländer einmal mehr viel zu schnell und endete mit einem Handspiel eines Venlo-Verteidigers im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Dedic souverän zum 3:1. Der vom VfL Bochum ausgeliehene Stürmer wusste mit der Spielfreude seiner Mitspieler einmal mehr verantwortungsvoll umzugehen. So gelang dem Slowenen – wiederum nach herrlicher Vorarbeit von Heller – mit dem dritten Tor des Spiels ein lupenreiner Hattrick beim ersten Auftritt im neuen Jahr.
Ralf Loose zeigte sich nach dem – vor allem in der zweiten Halbzeit – überzeugenden Auftritt seiner Spieler zufrieden, ohne das Ergebnis dabei überzubewerten: „In der ersten Halbzeit haben wir einfach zu viele Fehler gemacht, einer davon hat konsequenter Weise zum Gegentor geführt. In den zweiten 45 Minuten haben wir es dann insgesamt besser gemacht. Wir waren insbesondere zweikampfstärker und aggressiver bei der Sache. Dass Dedic drei Tore gemacht hat, ist okay, wichtiger für mich ist, dass richtig gute Vorlagen und Spielzüge dabei waren, die zu Toren geführt haben.“
SG Dynamo Dresden – VVV-Venlo 4:1 (0:1)
Dynamo: 30 Hesl (13 Kirsten 46.) – 27 Schuppan (4 Gueye 46.), 33 Möckel (6 Jungwirth 46.), 37 Leistner (5 Bregérie 46.), 3 Schnetzler – 8 Trojan (20 Knoll 46.), 40 Fiel (19 Papadopoulos 45.), 17 Jungnickel (14 Kegel 46.), 38 Pfeffer – 9 Fort (22 Dedic 46.), 7 Heller
Tore: 0:1 Linssen (28.), 1:1 Heller (47.), 2:1, 3:1, 4:1 Dedic (53., 59. - Elfmeter, 79.)
Zuschauer: 50
Ausfälle: Poté (Schlag auf Schienbein), Müller (Kniereizung), Solga (Knieprobleme), Franke (Bauchmuskelprobleme) und Koch (Schlag auf Wade)
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