Zwei Wochen mit schweißtreibenden Übungseinheiten haben die Kicker der SG Dynamo Dresden seit dem Trainingsstart am 20. Juni bereits in den Beinen. Nun steht am Samstag mit dem Jubiläumsspiel gegen Ajax Amsterdam die wohl größte sportliche Herausforderung der Saisonvorbereitung auf dem Programm. Der aktuelle niederländische Meister kommt 42 Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen beider Teams im europäischen Landesmeisterpokal wieder an die Elbe.
„Wir nehmen die Begegnung ernst“, sagte Dynamo-Trainer Peter Pacult, der selbst als Spieler nie gegen Amsterdam antrat. „Ich werde eine Mannschaft auf den Rasen schicken, die zum Großteil auch für den Liga-Auftakt in Frage kommt“, blickte der 53-Jährige bei der Pressekonferenz bereits ein Stück weiter voraus. Das Duell zwischen Dynamo Dresden und Ajax Amsterdam wird deshalb nach der Hälfte der Vorbereitung schon zu einem Kampf um die elf Plätze in der Startelf, denn schon zwei Wochen später steigt das erste Punktspiel der neuen Saison im eigenen Stadion gegen den 1. FC Köln (20. Juli, 15.30 Uhr).
Gespannt sind die Fans der Sportgemeinschaft nach den letzten offensiven Neuverpflichtungen vor allem über die Besetzung im Sturm. Pacult deutete im Vorfeld des Spieles an, dass Zlatko Dedic und Mickael Poté gegen Ajax wohl nicht zusammen beginnen werden. „Ich möchte mit Mika noch etwas aufpassen, damit er nicht zu früh wieder zu stark belastet wird“, erklärte der Coach. Der lange verletzte Stürmer braucht noch etwas Zeit, bis er wieder sein volles Leistungsvermögen erreicht haben wird.
Für Pacult dient der Auftritt gegen den Champions-League-Sieger von 1995 vor allem dazu, weitere Erkenntnisse über die eigene Mannschaft zu erhalten. „Über gute Ergebnisse freuen wir uns natürlich, aber aus Fehlern können wir mehr lernen“, antwortete der Coach auf die Frage, ob ein Dämpfer gegen einen Gegner wie Amsterdam besser wäre, als ein Resultat wie im letzten Jahr gegen West Ham United. Damals bezwangen die Schwarz-Gelben den Aufsteiger in die englische Premier League deutlich mit 3:0, was die Erwartungen im Dynamo-Umfeld seinerzeit zu hoch steigen ließ. „Wenn es dann wieder um Punkte geht, ist das ohnehin eine ganz andere Situation“, relativierte Peter Pacult schon vorab optimistische Schlussfolgerungen für den Fall eines Sieges gegen den Favoriten am Samstagnachmittag.
„Wir haben in den letzten zwei Wochen im läuferischen und konditionellen Bereich sehr gut gearbeitet“, zeigte sich der Österreicher mit dem bisherigen Auftreten seiner Schützlinge in der Saisonvorbereitung zufrieden. Das anstehende Trainingslager in Walchsee, wohin die Mannschaft unmittelbar nach dem Ajax-Spiel abreisen wird, will der Trainer vor allem nutzen, um an der spielerischen Komponente zu arbeiten. „Dann treten Ballübungen und Spielaufbau in den Vordergrund“, kündigte der Coach an.
Für das Wiedersehen mit Ajax wurden bis Freitag knapp 20.000 Eintrittskarten verkauft. Im September 1971 trafen beide Vereine im Europapokal der Landesmeister aufeinander. Die Schwarz-Gelben mussten im Hinspiel in den Niederlanden antreten und schlugen sich gegen das wohl damals beste Fußball-Team der Welt achtbar. Zwar ging die Partie im Olympiastadion von Amsterdam vor 60.000 Zuschauern mit 0:2 verloren, doch eine noch deutlichere Niederlage konnten die Dresdner trotz zweier schneller Gegentore in der Anfangsphase mit einem respektablen Auftritt verhindern. Im Rückspiel erkämpften sich die Dynamo-Spieler um Dieter Riedel und Reinhard Häfner ein torloses Unentschieden gegen den späteren Europapokalsieger, der die Trophäe danach noch weitere zwei Mal in Folge gewinnen konnte.
Der bekannteste Spieler im aktuellen Kader von Ajax ist der dänische Nationalspieler Christian Poulsen, der in der Bundesliga von 2002 bis 2006 für Schalke 04 gegen den Ball trat. Mehr als die Hälfte der Mannschaft stammt aus der eigenen, weltberühmten Amsterdamer Nachwuchsschmiede. Mit Trainer Frank de Boer kommt ein weiterer klangvoller Name ins schöne Elbflorenz.
Der Anpfiff zum Spiel gegen Amsterdam ertönt um 16 Uhr. Die Tageskassen für das Highlight der Vorbereitung öffnen mit den Stadiontoren um 14 Uhr. Schon ab 10 Uhr gibt es Tickets im Kassenbereich Lennéplatz. Schiedsrichter der Partie wird Felix Zwayer aus Berlin sein.
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