1. Mannschaft
12. Oktober 2017 // 15.15 Uhr

„Die sportliche Entwicklung ist bemerkenswert“

Tina Hofmann im Interview mit Ex-Dynamo Justin Eilers für TAG24 im Oktober 2016. (Foto: Lutz Hentschel)

5 Fragen an Tina Hofmann von TAG24


Sie berichtet seit 2004 über Dynamo Dresden, kam über das Magister-Studium der Französistik, Journalismus und Sport an der Uni Leipzig zur freien Mitarbeit bei den Dresdner Neuesten Nachrichten und der Nachrichten-Agentur Sport-Informations-Dienst (SID). Viele Jahre arbeitete sie als selbstständige Journalistin für DNN, die Deutsche Presse-Agentur (DPA) und Dresdner Morgenpost/TAG24. Seit einem Jahr ist sie Stellvertretende Redaktionsleiterin und Redaktionsleiterin Sport Online bei TAG24. Ihre Eltern, beide auch Sportjournalisten, nahmen sie schon früh mit ins Dynamo-Stadion. Durch sie kam die Dresdnerin, die selbst lieber Tennis spielte und das Sportgymnasium Dresden besuchte, zu ihrem heutigen Beruf.Wir sprachen mit Tina Hofmann über den bisherigen Saisonverlauf der SGD, die sportliche Bilanz der vergangenen Partien und den überraschend verhaltenen Saisonstart des FC Ingolstadt. Außerdem verriet uns die 32-Jährige, wie sie den Wechsel von Stefan Kutschke zu den Schanzern sieht und wie sie sich die Rückkehr des Stürmers ins DDV-Stadion wünscht.

Frau Hofmann, Sie begleiten die SGD seit 13 Jahren eng als Journalistin. Wie beurteilen Sie als Beobachterin die Entwicklung der Sportgemeinschaft in all den Jahren?

Sehr positiv. Es gab in diesen Jahren sportlich wie finanziell Höhen und Tiefen, Gremienmitglieder, Geschäftsführer, Trainer und Spieler kamen und gingen. Es ist beachtlich, wie konsequent Dynamo seit einigen Jahren den Weg der finanziellen Entschuldung verfolgt und letztendlich geschafft hat. Im öffentlichen Interesse stehen dabei natürlich die jeweiligen Entscheidungsträger, auch die Fans, die mit Sonderumlagen und Spendenaktionen einen wesentlichen Teil beigetragen haben. Aber ich denke, dass jeder einzelne Mitarbeiter im Verein, der die eine oder andere Saison vielleicht unter Wert gearbeitet hat, um diesen Weg mitzutragen, stolz darauf sein kann. Sportlich ist die Entwicklung seit der Rückkehr von Ralf Minge, der den Abstieg 2014 sofort als Chance für einen Neuaufbau begriff und das entsprechende Konzept aus dem Hut zauberte, bemerkenswert. Ihm gelang es, Uwe Neuhaus an die Elbe zu lotsen, der Rest der Erfolgsgeschichte ist bekannt. Für die Fans, den Verein, das Umfeld waren die vergangenen beiden Spielzeiten wohl zwei der schönsten der neueren Klubhistorie.

Mit drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen ist die SGD auf den ersten Blick sehr ausgeglichen in die Saison 2017/18 gestartet. Wie bewerten Sie Dynamos erweiterten Saisonstart?

Positiv, auch wenn es schon einiges Gemecker gab in den vergangenen Wochen. Wenn man die nackten Zahlen betrachtet, dann legt das Team gerade den zweitbesten Saisonstart aller Zeiten in der 2. Bundesliga hin. In Anbetracht der Abgänge einiger Schlüsselspieler war das so nicht unbedingt zu erwarten. Dass die Integration der Neuzugänge eine Weile dauern würde, war abzusehen. Genauso, dass sich die Gegner irgendwann auf Dynamos Spielsystem einstellen und einen Weg finden, die Stärken zu neutralisieren und die Mannschaft vor Probleme zu stellen. Für Dynamo geht es mit Blick auf die Budgets der anderen Vereine gegenwärtig rein ums sportliche Überleben in der zweiten Liga. Das sollte jedem immer wieder bewusst sein. Dennoch glaube ich nicht, dass das Team im Laufe der Saison in den direkten Abstiegskampf gerät.

{media-left}Der FC Ingolstadt galt vor der Saison für viele Experten als Top-Mannschaft, ist aber tatsächlich sehr holprig in die Saison gestartet und nahm nach drei Spieltagen bereits einen Trainerwechsel vor. Wie schätzen Sie den Bundesliga-Absteiger aktuell ein?

Natürlich hat Ingolstadt Top-Spieler, einige große Namen, doch das macht noch lange keine Mannschaft aus. Von der Ferne möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, warum es beim FC nicht wie gewünscht läuft. Sicherlich ist für einen Bundesliga-Absteiger die Anpassung an die zweite Liga schwierig, noch dazu in dieser Saison, wo der platte Spruch ‚Jeder kann jeden schlagen’ wohl mehr denn je zutrifft. Die Qualität in Ingolstadt ist auch dank extrem guter finanzieller Möglichkeiten da, es würde mich wundern, wenn sie im Laufe der Saison nichts daraus machen.

Am Samstag kehrt Stefan Kutschke zurück nach Dresden. Sein Wechsel nach Ingolstadt hat in Dresden unterschiedliche Meinungen hervorgerufen. Wie bewerten Sie den Abschied des Publikumslieblings und wie emotional wird die Rückkehr für beide Seiten?

Ich kann beide Seiten verstehen. Die Fans haben ihn ins Herz geschlossen, einen Jungen aus dem K-Block, einen waschechten Dresdner, der dann für den Lieblingsverein auch noch jede Menge Tore schießt. Und wenn ein Herz gebrochen wird, dann tut es nun mal weh, sind meistens jede Menge Wut und Zorn dabei. Doch jeder, der ihm den Wechsel übel nimmt, sollte sich fünf Minuten Zeit nehmen und sich fragen, ob er in seinem Beruf ein viel, viel besser dotiertes Angebot eines renommierten Arbeitsgebers ausschlagen würde, noch dazu in dem Wissen, dass der Traumjob von einer Sekunde zur anderen mit einer schweren Verletzung oder Krankheit passé sein kann und dass man ihn ab einem gewissen Alter nicht mehr ausübt. Die aktuelle Entwicklung im Transfergeschehen mit diesen astronomischen Summen ist krank, doch offensichtlich leider der Lauf der Dinge. Und dazu sollte jeder, der direkt involviert ist, stehen. Von daher fände ich es besser, wenn auch die Spieler sich lieber dazu bekennen, als sich aufs Logo zu klopfen, große Lippenbekenntnisse abzugeben und am Ende doch zu gehen. Dann ist klar, dass die Enttäuschung der Fans noch größer ist. Für Sonnabend würde ich es dennoch schön finden, wenn die Fans Größe zeigen und Stefan Kutschke in Anbetracht seiner Leistungen für den Verein herzlich empfangen.

Der FC Ingolstadt hat zum ersten Mal in dieser Saison die Chance, mit einem Sieg an Dynamo vorbeizuziehen. Was für ein Spiel erwarten Sie am Samstag?

Ein spannendes auf Augenhöhe. Nach dem 3:0-Sieg gegen Darmstadt hat der FC sicher viel Rückenwind, doch auch Dynamo hat beim 2:0 in Heidenheim bewiesen, dass das Team auf einem richtig guten Weg ist, aus den kleinen Rückschlägen in dieser Saison gelernt hat. Die Jungs brennen auf den zweiten Heimsieg. Ich bin gespannt, wessen Qualitäten besser zum Tragen kommen.

Interview: Steffen Wunderlich

Fotos: Lutz Henschel (1), Steffen Kuttner (2)

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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